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Totgeschwiegen

Totgeschwiegen

Titel: Totgeschwiegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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sie, okay, Jungs?”
    “Sie wird bestimmt gern mitkommen”, versicherte Irene und schaute Kennedy ermunternd an.
    “Großartig. Ich hoffe, es klappt.” Kennedy lächelte Grace’ Mutter jetzt schon viel herzlicher an. “Ich bin wirklich froh, dass wir mal Gelegenheit hatten, miteinander zu sprechen, Irene.”
    “Mir geht’s genauso”, entgegnete sie ganz offensichtlich geschmeichelt.
    Grace schaute genervt in den Himmel. “Wir sprechen später darüber”, sagte sie zu Kennedy.
    Der lachte leise vor sich hin, als er in seinen Wagen einstieg. Aber kaum war er aus der Einfahrt herausgefahren, hielt er an, stieg aus und nahm das Nibley-Plakat an sich, das im Garten stand.
    “Darf ich das wegnehmen?”, fragte er.
    Grace sagte gar nichts. Sie nahm an, dass er es ohnehin mitnehmen würde. “Wenn du dich dann besser fühlst.”
    Er warf es in den Kofferraum.
    “
Ich
werde bestimmt für Sie stimmen”, versicherte Irene.
    Schließlich riefen Teddy und Heath noch mal auf Wiedersehen, winkten eifrig, und dann fuhren sie davon. Irene drehte sich mit einem wissenden Lächeln zu ihrer Tochter um. “Warum hast du mir denn nicht erzählt, dass Kennedy Archer sich für dich interessiert?”
    Grace schloss die Haustür auf. “Weil er nicht an mir interessiert ist.”
    “Das sah aber ganz anders aus eben.”
    “Wir sind nur befreundet.”
    “Er scheint aber großen Wert darauf zu legen, dass du mit ihm zum Feuerwerk gehst.”
    “Genau das werde ich nicht tun.”
    Irene blieb auf der Veranda stehen und schaute Kennedys Wagen hinterher. “Warum denn nicht?”
    “Er ist weg, Mom. Du kannst jetzt ruhig reinkommen.” Grace hielt ihr die Tür auf, und Irene ging endlich hinein.
    “Warum solltest du dich nicht mit ihm treffen können?”, hakte ihre Mutter nach. “Noch bist du ja nicht mit George verheiratet.”
    Grace legte die Hausschlüssel auf den kleinen Schreibtisch im Wohnzimmer. “George hat sich von mir getrennt.”
    “Ich dachte, ihr seid sowieso schon auseinander.”
    “Waren wir auch, jedenfalls beinahe. Aber jetzt ist es richtig zu Ende, und es gibt kein Zurück mehr.”
    Das Gesicht ihrer Mutter hellte sich auf. “Na, umso besser.”
    “Danke für das Mitgefühl”, sagte Grace.
    “Aber Kennedy Archer ist der perfekte Mann für dich. Ich mag George, aber …”
    “Aber was?”, unterbrach Grace sie. “Du hast ihn doch bloß ein einziges Mal getroffen.”
    “Mir war gleich klar, dass er zu altbacken für dich war.”
    “
Altbacken?”
    “Na, zu steif eben.”
    Grace fühlte sich verpflichtet, den Mann, den sie so lange geliebt hatte, zu verteidigen. “Er ist ein guter Mensch und grundsolide.”
    “Mag sein, aber er ist bestimmt nicht so charmant und attraktiv wie Kennedy.”
    “George kann auch sehr charmant sein. Er war nur sehr beschäftigt an dem Tag, an dem wir ihn besucht haben.”
    Irene setzte sich auf den Rand des Ledersofas. “Außerdem sieht er nicht so gut aus”, murmelte sie.
    “Na ja, also …” Grace wollte darauf hinweisen, dass man nicht aufgrund von Äußerlichkeiten urteilen sollte, aber dann brachte sie es nicht über die Lippen. Sie war ja längst auch schon der Meinung, dass Kennedy ein sehr netter Mann war. “Das mag ja so sein, Mutter, aber du musst bedenken, dass ich mich unmöglich mit Kennedy in der Öffentlichkeit zeigen kann. Die ganze Stadt wird sich das Maul zerreißen.”
    “Ach, lass sie doch reden!”, rief ihre Mutter aus. “Es wird Zeit, dass die Leute in Stillwater kapieren, dass wir genauso gut sind wie alle anderen. Und jetzt, wo du dir Kennedy Archer angelacht hast …”
    “Ich habe ihn mir nicht angelacht”, sagte Grace. “Sein Sohn ist ab und zu hergekommen. Ich bin einfach nur eine … eine Freundin der Familie.”
    “Er braucht dringend eine Ehefrau. Stell dir doch nur mal vor, Grace, du heiratest Kennedy Archer!”
    Das
konnte
Grace sich nicht im Geringsten vorstellen. Dazu war sie völlig ungeeignet. “Nein, ich bin nicht sein Typ.”
    “Das weiß man nie”, sagte Irene. “Hat das Zelten Spaß gemacht?”
    Grace erinnerte sich daran, wie Kennedy sie im Wasser umarmt hatte, spürte wieder seine Lippen an ihrem Hals – und die plötzliche Hitze in ihrem Unterleib. Sie hatte Spaß gehabt, ja, so war es wohl. Genau genommen hatte sie sich niemals so gut gefühlt wie in diesem Moment. Aber wenn sie sich auf Kennedy versteifen würde, konnte das eigentlich nur in eine Enttäuschung münden.
    “Es war sehr schön, bis Joe Vincelli auf

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