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Touchdown

Titel: Touchdown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Erleuchtete stimmten mit ein, und als der Vorhang fiel, stand Gabriella mitten auf der Bühne, mit geschlossenen Augen zwar, aber wenn man genau hinsah, erkannte man ein Lächeln um ihre Lippen.
    Um ein Uhr aßen sie wieder in dem walisischen Pub, prosteten sich zu und unterhielten sich über Oper und Football. Die Schlussvorstellung des Othello würde am kommenden Sonntag stattfinden, wenn die Panthers in Mailand waren, um sich die Rhinos zur Brust zu nehmen. Sie wollte sich gern einmal ein Spiel ansehen, und Rick überredete sie, noch eine Woche länger in Parma zu bleiben.
    *
    Mit dem Texas-Fan Paolo als Anführer bestiegen die drei Amerikaner am Freitagabend um 22.05 Uhr den Zug nach Mailand, nicht lange nach dem letzten Training der Woche. Die übrigen Panthers hielten noch ihre wöchentliche Pizzaparty im Polipo ab. Der Getränkewagen hielt neben ihren Sitzen, und Rick kaufte vier Bier, die erste Runde, die erste von vielen. Sly meinte, er tränke nicht viel, seine Frau würde es nicht gutheißen, aber seine Frau war in diesem Moment in Denver, sehr weit weg. Und sie sollte, je weiter der Abend voranschritt, in sogar noch weitere Entfernung rücken. Trey erklärte, er zöge eigentlich Bourbon vor, käme aber notfalls auch mit einem Bier klar. Paolo schien bereit, ein ganzes Fass wegzutrinken. Eine Stunde später bewegten sie sich durch die Lichter des ausgedehnten Mailänder Vorstadtgürtels. Paolo behauptete, die Stadt gut zu kennen, und der Junge vom Lande war sichtlich aufgeregt, ein Wochenende in der Großstadt verbringen zu können. Vier Millionen Einwohner, sagte er mehr als einmal. Größer als Rom oder Paris. Der Zug hielt im riesigen Milano Centrale, dem größten Bahnhof Europas, der Rick vor einem Monat, als er auf der Fahrt nach Parma hier durchgekommen war, ordentlich eingeschüchtert hatte. Sie zwängten sich in ein Taxi und ließen sich zum Hotel fahren. Paolo hatte sich um die Details gekümmert. Sie hatten sich für ein anständiges Hotel entschieden, nicht zu teuer, in einem Teil der Stadt, der für sein Nachtleben bekannt war. Keine kulturellen Ausflüge ins Herz des alten Mailand. Kein Interesse an Geschichte oder Kunst. Insbesondere Sly hatte schon genug Kirchen und Klöster und Kopfsteinpflasterstraßen gesehen. Sie stiegen also im Hotel Johnny im Nordwesten Mailands ab. Es war ein albergo, Familienbetrieb, mit sogar ein bisschen Charme und jedenfalls kleinen Zimmern. Doppelzimmern - Sly und Trey in dem einen, Rick und Paolo im andern. Die schmalen Betten standen nicht weit auseinander, und Rick fragte sich, während er eilig auspackte, wie hoch der Kuschelfaktor in der Nacht wohl ausfallen würde, falls beide Zimmergenossen Glück bei den Mädels haben sollten. Zuerst einmal aber hatte das Essen Vorrang, jedenfalls bei Paolo, während sich die Amerikaner auch mit einem Sandwich auf die Hand begnügt hätten. Er wählte einen Laden namens Quattro Mori aus, und zwar wegen des Fisches, der dort serviert wurde, er brauche, wie er sagte, mal etwas anderes als immer nur Pasta und Fleisch wie in Parma. Sie bestellten frisch gefangenen Hecht aus dem Gardasee und gebratenen Flussbarsch aus dem Corner See, doch der absolute Clou war eine gebackene Schleie, gefüllt mit Brotkrumen, Parmigiano und Petersilie. Paolo legte natürlich Wert auf ein ausgedehntes, anständiges Abendessen mit Wein, gefolgt von Dessert und Kaffee. Danach waren die Amerikaner bereit, die Bars unsicher zu machen.
    Die erste war ein unter der Bezeichnung Discopub firmierendes Etablissement, ein echter irischer Pub mit einer langen Happy Hour und anschließend Tanz, bis der Arzt kommt. Als sie gegen zwei Uhr eintrafen, ging es hoch her mit einer kreischenden britischen Punkband und Hunderten von jungen Männern und Frauen, die sich wild und ausgelassen zur Musik bewegten. Sie tranken ein paar Bier und näherten sich einigen Damen. Die Sache mit der Sprache war eine echte Hürde.
    Die zweite Station war ein etwas teurerer Club mit zehn Euro Eintritt, aber Paolo kannte jemanden, der jemanden kannte, und so kamen sie, ohne zu zahlen, hinein. Sie fanden einen Tisch auf der zweiten Ebene und hatten von oben einen guten Blick auf die Band und die Tanzfläche. Eine Flasche dänischer Wodka wurde gebracht, zusammen mit vier eisgekühlten Gläsern, und der Abend nahm eine andere Wendung. Rick zückte eine Kreditkarte und bezahlte die Getränke. Sly und Trey hatten ein knappes Budget, genauso wie Paolo, auch wenn er versuchte, es sich

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