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Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre

Titel: Townsend, S: Tagebücher des Adrian Mole: Die schweren Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gestrichen, die computergesteuerte Gepäckabfertigung fertigte kein Gepäck ab, Passagiere standen kurz davor zu randalieren, Personal versteckte sich in Büros.
    Bernard seufzte. »Nichts ist mehr, wie es war, seit unsere Jungs keine Brillantine mehr benutzen.«
    Samstag, 29. März
    Heute Morgen rief Glenn sehr bestürzt an. Er hat von meiner Mutter erfahren, dass Daisy und ich uns getrennt haben und sie jetzt bei Hugo Fairfax-Lycett wohnt.
    »Ich sag dir mal was, Dad, die Welt, wo wir wohnen, ist ein furchtbarer Ort. Wenn ich nach Hause komme, dann werde ich diesem Fairfax-Lycett-Heini eine verpassen.«
    »Gewalt war noch nie eine Lösung«, entgegnete ich.
    »Wem sagst du das. Ich hocke im beschissenen Afgha nistan.«
    Ich fragte ihn, wo genau er sei.
    »Ich lieg hier im Schutz einer Mauer um eine Siedlung.«
    »Schutz vor der Sonne?«, fragte ich.
    »Nein, Dad«, sagte er mit tonloser Stimme, »nicht vor der Sonne.«
    Michael Flowers kam mich heute Nachmittag besuchen.
    »Ich war gerade auf dem Weg nach Fairfax Hall zum Tee«, berichtete er, »aber ich dachte mir, ich schaue erst mal bei dir vorbei.«
    Er sprach eine geschlagene Stunde lang von der United Kingdom Independent Party und ihrem Vorsitzenden Nigel Farage. »Ich hoffe, bei der nächsten Wahl als Kandidat aufgestellt zu werden.«
    Er machte die EU für das Scheitern seines Orgobeet-Ge schäfts verantwortlich. »Die EU-Bürokratie hat mir das Genick gebrochen«, erklärte er. »Ein Mann sollte seine Erzeugnisse verkaufen dürfen, ohne von grotesken Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften eingeengt zu werden.«
    »Aber bist du dir ganz sicher, dass Orgobeet noch gesundheitlich unbedenklich ist, nachdem es monatelang ohne Kühlung in deiner Garage gelagert wurde?«
    »Rote Bete ist ein natürliches Nahrungsmittel, und der Saft enthält organische Inhaltsstoffe, die ihn endlos frisch halten!«, rief er. Er hoffe, erzählte er weiter, Fairfax-Lycett überreden zu können, ihn einen Stand auf dem mittelalterlichen Ritter turnier machen zu lassen, das im August auf Fairfax Hall statt finden soll. »Ich habe schon ein paar Trinkschalen aus unbehandeltem Holz bei einem Handwerker in Auftrag gegeben.«
    Unmittelbar bevor er ging, sagte er: »Komische Sache, das mit Daisy und diesem Hugo.«
    »Es bricht einem verdammt noch mal das Herz«, sagte Bernard.
    »Sie muss doch einen Grund gehabt haben zu gehen«, gab Michael gereizt zurück und fixierte mich dann, als wäre ich jemand, der Frauen schlägt.
    Betont freundlich sagte ich: »Übrigens hat Conchita geschrieben und Daisy eingeladen, sie besuchen zu kommen. Ihr zweiter Mann Arthur beliefert offenbar den Polizeichef von Mexiko-Stadt mit seinem Schweinefleisch.«
    Später sah ich mir fünf Minuten von Sexcetera an, aber es ließ mich völlig kalt. Werde ich jemals wieder ein Sexleben haben?
    An mein Geschlecht
    O Stab, wie warst du einst so straff,
    warum bist du nun kalt und schlaff?
    Hat deine Lust verflüchtigt sich?
    Oder willst nur befreien dich,
    von der Liebe Flamme, so rasch gebannt?
    Wird sich dein Haupt erheben dann?
    Wenn ja, Stab, bitte sag mir wann.
    A. A. Mole
    * Aus: John Donne, »Zwar ist auch Dichtung Sünde«, Leipzig 1982.

Dienstag, 1. April
    Wurde um 7:00 von einem Fremden am Telefon geweckt, der mir erzählte, wir hätten uns vor vielen Jahren in Moskau kennengelernt. »Sie mich eingeladen, bei Ihnen in England wohnen, ja? Ich bringen Frau und Kinder zu wohnen in Ihre Haus. Bitte abholen Flughafen Heathrow.«
    Ich sagte: »Nigel, du hast mich für einen überhaupt nicht witzigen Aprilscherz aus dem Schlaf gerissen.«
    »Immer locker bleiben, Moley. Du bist so eine Spaßbremse.«
    Bernard und ich saßen beim Frühstück, als meine Mutter hereinkam, lachte und zu uns sagte: »Na, wie geht’s dem ungleichen Paar?«
    Ich betrachtete den Tisch. Bernards Hälfte war mit Toastkrümeln und Marmeladenklecksen übersät, er hatte Kaffee aufs Tischtuch verschüttet, und sein gekochtes Ei war ein Schlachtfeld aus Eigelb und Schale. Meine Tischhälfte war picobello. Keine Flecke auf dem Tischtuch, die Spitze meines gekochten Eis mit chirurgischer Präzision abgetrennt. Es war nicht ich gewesen, der ein Messer in das Marmeladenglas getaucht und danach die Butter damit bearbeitet hatte.
    Als Bernard gegangen war, um seine »Morgentoilette« zu erledigen, wie er es nennt, fragte meine Mutter: »Wie lange bleibt Bernard eigentlich noch bei dir? Er sollte doch nur über Weihnachten zu Besuch sein.«
    »Er

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