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Toxin

Toxin

Titel: Toxin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Kollegen auf.
    »Moment mal!« wandte Kim ein. »Ich bin nicht derjenige, dem Sie Handschellen anlegen sollten.«
    »Ach?« entgegnete Foster von oben herab. »Wen würden Sie denn vorschlagen?«
    »Hier irgendwo ist noch jemand«, erwiderte Kim. »Ein dunkler, drahtig aussehender Typ mit tätowierten Armen und einem riesigen Messer.«
    »Außerdem trägt er eine Hockeymaske«, fügte Foster spöttisch hinzu, »und sein Name ist Jason.«
    »Das ist mein Ernst«, sagte Kim. »Ich bin hier, weil ich nach einer Frau namens Marsha Baldwin suche.« Die beiden Polizisten sahen sich an.
    »Wirklich!« bekräftigte Kim. »Sie ist Kontrolleurin und arbeitet für das Landwirtschaftsministerium. Sie war heute abend hier, um etwas zu überprüfen. Während ich mit ihr telefoniert habe, ist sie von jemandem überrascht worden. Ich habe gehört, wie Glas zu Bruch ging und ein Kampf begann. Als ich wenig später hier ankam, um ihr zu helfen, bin ich von einem Mann mit einem Messer angegriffen worden - wahrscheinlich von demselben Kerl, der Ms. Baldwin attackiert hat.« Die Polizisten blieben spektisch.
    »Ich bin Chirurg und arbeite im University Medical Center«, fuhr Kim fort und fummelte in der Tasche seines schmutzigen, ehemals weißen Kittels nach seinem Ausweis. Fosters umklammerte nervös seine Pistole. Kim zog die Krankenhaus-Kennkarte hervor und reichte sie Foster. Foster bedeutete McHalverson, die Karte zu nehmen.
    »Sieht echt aus«, stellte McHalverson nach kurzer Prüfung fest.
    »Natürlich ist sie echt.«
    »Halten Ärzte neuerdings nicht mehr viel von persönlicher Hygiene?« fragte Foster.
    Kim fuhr sich mit der Hand durch seinen Stoppelbart und musterte den schmutzigen Kittel und die OP-Sachen, die er immer noch trug. Er hatte sich seit Freitag morgen weder geduscht noch rasiert oder umgezogen.
    »Ich weiß, daß ich schlimm aussehe«, gestand er. »Aber dafür gibt es eine Erklärung. Im Augenblick mache ich mir allerdings mehr Sorgen um Ms. Baldwin. Sie müssen den Mann mit dem Messer finden!«
    »Was sagen Sie dazu, Curt?« wandte Foster sich an den Nachtwächter. »Haben Sie eine Kontrolleurin vom Landwirtschaftsministerium oder einen seltsamen, dunklen Kerl mit Tätowierungen gesehen?«
    »Nein«, erwiderte Curt. »Zumindest sind sie nicht reingekommen, seitdem ich meinen Dienst angetreten habe. Ich bin seit drei Uhr heute nachmittag hier.«
    »Tut mir leid«, wandte Foster sich wieder an Kim. »Die Vorstellung war nicht schlecht.« An seinen Kollegen gewandt, fügte er hinzu. »Leg ihm Handschellen an!«
    »Warten Sie!« bat Kim. »Ich habe Blut entdeckt. Drüben in dem anderen Raum. Ich fürchte, es ist von Ms. Baldwin.«
    »Wo?« fragte Foster.
    »Auf einem Rost«, erwiderte Kim. »Ich kann Ihnen die Stelle zeigen.«
    »Wir sind in einem Schlachthaus«, erinnerte Curt. »Hier ist überall Blut.«
    »Das Blut, das ich gesehen habe, sah aber frisch aus.«
    »Leg ihm Handschellen an, dann sehen wir nach«, ordnete Foster an.
    Kim ließ sich die Handgelenke hinter dem Rücken zusammenketten. Dann befahl man ihm vorauszugehen. Im großen Knochenauslöseraum bat Curt die Polizisten kurz zu warten, damit er die Lichter und die Fließbänder ausstellen konnte. »Der Mann mit dem Messer hat die Anlage eingeschaltet«, erklärte Kim.
    »Ja, alles klar«, entgegnete Foster.
    Kim versuchte gar nicht erst, ihm zu widersprechen. Er wies ihn auch nicht auf die Plastikmülltonne hin, die gegen einen Tisch gerollt war. Das Blut würde die Polizisten schon überzeugen, daß er die Wahrheit sagte.
    Er führte die Männer zum Rost. Als Curt den Strahl seiner Taschenlampe auf die Stelle richtete, mußte Kim enttäuscht feststellen, daß das Blut verschwunden war. »Aber hier war ein Blutfleck!« Er schüttelte den Kopf. »Jemand hat ihn weggespritzt.«
    »Zweifellos der Mann mit dem Messer«, bemerkte McHalverson mit einem Grinsen. »Wer sonst?« fügte Foster witzelnd hinzu. »Warten Sie!« Kim war der Verzweiflung nahe. Er mußte sie irgendwie davon überzeugen, daß er die Wahrheit sagte. »Das Telefon! Ms. Baldwin hat mich von ihrem Handy angerufen. Es liegt im Archiv.«
    »Sie sind wirklich kreativ«, stellte Foster fest. »Das muß man Ihnen lassen.« Dann sah er den Nachtwächter an. »Meinen Sie, wir könnten noch einen Blick ins Archiv werfen? Wir kommen ja sowieso daran vorbei.«
    »Klar, warum nicht?« erwiderte Curt.
    Während der Nachtwächter Kim und Foster zum Archiv geleitete, ging McHalverson zum Polizeiwagen,

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