Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Toxin

Toxin

Titel: Toxin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
gegen die Badezimmertür, die sofort zersplitterte.
    Mit einem Satz landete er im Bad. Dabei rutschte er auf dem Vorleger aus und schlitterte direkt vor Carlos. Den Fuß gegen die gläserne Tür der Duschkabine gestemmt, versuchte dieser offenbar, sie zu öffnen. Er hielt ein großes Messer in der Hand. Schlagartig wurde Kim bewußt, daß er besser etwas mitgebracht hätte, mit dem er sich hätte verteidigen können. Carlos drehte sich blitzschnell um und schlug mit dem Messer nach Kim, der sich jedoch geistesgegenwärtig zurückzog. Die Spitze der Klinge erwischte ihn allerdings trotzdem noch über der Nase.
    Carlos nahm das Messer in die rechte Hand und widmete Kim jetzt seine volle Aufmerksamkeit. Kim fixierte das Messer und zog sich in Richtung der zersplitterten Tür zurück. Tracy kämpfte währenddessen mit dem verbogenen Handtuchhalter, der sich nicht ohne weiteres aus dem Türgriff ziehen ließ. Als sie es endlich geschafft hatte, waren Kim und Carlos in den Flur verschwunden. Sie umklammerte den Handtuchhalter und stürmte panisch aus der Dusche. Dann rannte sie splitternackt hinter den beiden Männern her. Carlos bedrohte Kim immer noch mit dem Messer und zwang ihn Schritt für Schritt zurückzuweichen. Kim hatte sich ein Stück Holz aus der zerschmetterten Tür gegriffen, mit dem er mehr oder weniger vergeblich versuchte, sich vor Carlos’ Messerhieben zu schützen. Aus der Schnittwunde über seiner Nase lief ihm das Blut übers Gesicht.
    Ohne zu zögern stürmte Tracy von hinten auf Carlos zu und zog ihm mehrmals den Handtuchhalter über den Schädel. Die Röhre reichte nicht aus, Carlos ernstlich zu verletzen, aber er war gezwungen, sich gegen ihre Schläge zur Wehr zu setzen. Er drehte sich um und schlug ein paarmal mit dem Messer nach Tracy, die jedoch rechtzeitig zurückwich. Kim nutzte die Gelegenheit und griff nach einem kleinen Beistelltisch. Er zerschlug ihn auf dem Treppengeländer und ging mit einem Tischbein auf Carlos los.
    Mit Kim auf der einen und Tracy auf der anderen Seite, kam Carlos zu dem Schluß, daß seine tödliche Waffe nicht mehr viel wert war. Er rannte die Treppe hinunter. Kim folgte ihm, Tracy rannte ebenfalls hinterher. Carlos riß die Haustür auf und floh über den Rasen. Kim war ihm dicht auf den Fersen, doch als Tracy nach ihm rief, blieb er stehen und sah sich um. Sie stand in der Tür.
    »Komm zurück!« schrie sie. »Er ist es nicht wert.« Als er sich wieder umdrehte, sah er gerade noch, wie Carlos in einen alten Pick-up sprang, der im Schatten der Bäume geparkt war. Einen Augenblick später quoll eine Abgaswolke aus dem Auspuff, und der Wagen schoß davon. Kim rannte zurück zum Haus. Tracy stand in der Diele. Sie hatte sich einen Mantel übergezogen, um ihre Nacktheit zu bedecken.
    Kim nahm sie in die Arme. »Ist alles okay?« fragte er besorgt. »Du bist doch derjenige, der verletzt ist«, erwiderte Tracy. Die klaffende Schnittwunde zog sich über den Nasenrücken bis in eine Augenbraue und blutete immer noch heftig. Er ließ Tracy los und ging ins Gästebad, um sich im Spiegel zu betrachten. Über seiner Schulter erschien Tracys Gesicht. Sie war ihm gefolgt.
    »Mein Gott, das war wirklich knapp. Das hätte leicht daneben gehen können. Erst rammt er mir sein Messer in die Hand, und jetzt auch noch direkt zwischen die Augen.«
    »Willst du damit sagen, daß das der Kerl war, der dich gestern abend angegriffen hat?« fragte Tracy baff. »Ohne jeden Zweifel«, versicherte Kim. »Ich hätte zwar Schwierigkeiten gehabt, ihn zu beschreiben, aber ich habe ihn sofort wiedererkannt.«
    Tracy lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sie begann heftig zu zittern. Kim beobachtete es im Spiegel.
    »Was ist los mit dir?« fragte er. Er drehte sich um und packte sie an den Schultern. »Bist du wirklich okay? Oder hat er dich geschnitten oder dir sonst irgend etwas angetan?«
    »Keine Sorge, er hat mir nichts getan«, brachte Tracy hervor. »Aber ich ahne, was er vorhatte. Er wollte uns umbringen.«
    »Er wollte mich umbringen«, widersprach Kim. »Ich glaube, mit dir hatte er nicht gerechnet. Das heißt, du hast mir das Leben gerettet. Gott sei Dank hat er dich nicht verletzt!« Tracy schob seine Hände weg. »Ich rufe die Polizei«, sagte sie und ging ins Wohnzimmer.
    Kim lief hinter ihr her und hielt sie am Arm fest. »Die Mühe kannst du dir sparen.«
    Tracy musterte seine Hand, die ihren Unterarm umklammerte. Dann sah sie ihm in die Augen. Sie konnte nicht glauben, was

Weitere Kostenlose Bücher