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Tränen aus Gold

Tränen aus Gold

Titel: Tränen aus Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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könnte der Mann gewarnt werden, obschon ich glaube, daß die Dame keine Ahnung hat, daß sie nur Mittel zum Zweck ist.«
    »Wenn dem so ist«, betonte die Königin, »dann wird die Dame nur zu gern beitragen, die heikle Situation zu klären.«
    »Ich habe einen anderen Vorschlag, Euer Majestät. Laßt ein Gerücht verbreiten, das den Mann in eine Falle lockt«, erwiderte Maxim. »Aber es muß vorsichtig geschehen, denn es soll so aussehen, als würde der Schurke die Mitteilung rein zufällig erhalten, weil ein Gespräch belauscht wurde.«
    »Und welches Gerücht soll verbreitet werden?«
    »Ich habe den Verdacht, daß der Entführer Sir Ramsey nur wegen des Schatzes festhält, den dieser angeblich versteckt haben soll. Wenn ihm nun zu Ohren kommt, daß ich das Versteck des Goldes kenne, wird er mich aufsuchen und mir vorschlagen, Sir Ramsey gegen Lösegeld freizulassen.«
    »Der Mann wird bedacht sein, seine Identität zu verbergen«, warf Sir Francis ein.
    »Meine Aufgabe wird es sein, sie zu entdecken«, gab Maxim zurück.
    »Werdet Ihr Euch damit nicht selbst in Gefahr begeben?« fragte Elizabeth ihn.
    »Ich werde mein Bestes tun, mit heiler Haut davonzukommen, Majestät«, gelobte Maxim lächelnd.
    »Sicher gäbe es für Euch keine größere Genugtuung, als des Mannes habhaft zu werden, der Euch ins Unglück gestürzt hat«, sagte Elizabeth nachdenklich und nickte dann zustimmend. »Führt Euren Plan aus. Ich werde dafür sorgen, daß die Geschichte unter meinen Damen verbreitet wird.«
    »Und was sollen wir mit von Reijn machen?« fragte Sir Francis die Königin.
    »Kapitän von Reijn?« Maxims Aufmerksamkeit war sofort geweckt. »Was ist passiert?«
    »Von Reijn und seine Besatzung wurden in Newgate eingekerkert«, berichtete ihm Sir Francis. »Captain Sinclair sagte, der Mann wollte Parmas Truppen in den Niederlanden Nachschub liefern und sei irgendwie in die Entführung von Mistreß Radborne verwickelt.«
    »Ich bin der einzige, der dafür verantwortlich ist«, erklärte Maxim unumwunden.
    »Sehr sonderbar«, erwiderte die Königin. »Mistreß Radborne behauptet, Eure Leute hätten sie irrtümlich mitgenommen.«
    Maxim, der Walsinghams stumme Warnung unbeachtet ließ, berichtete nun ohne Scheu, was sich zugetragen hatte. »So war es in der Tat, Euer Majestät, doch meine Absicht war es, meine frühere Verlobte zu entführen, ehe Reland Huxford die Ehe mit ihr vollziehen konnte. Wie Ihr wisst, war ich mit Edward Stamfords Tochter verlobt, bevor Edward mich des Mordes beschuldigte.« Maxim fürchtete, daß er jetzt wahrscheinlich wieder Elizabeths Zorn heraufbeschwören würde, aber Nikolaus war seit vielen Jahren sein Freund, und seine Sicherheit war vorrangig. »Ich schickte meine Leute aus, damit sie Arabella entführten, doch an ihrer Stelle wurde Elise Radborne entführt.« Er musterte Elizabeth, um die Tiefe ihres Missvergnügens auszuloten, ehe er fortfuhr: »Einige Tage darauf bat ich Sir Francis, meinen Fall für eine Audienz vorzusehen, damit ich Euch meine Treue erklären und eine Chance bekommen könnte, Euch zu beweisen, daß ich nicht der Verräter war, für den man mich hielt.«
    Elizabeth schnellte aus ihrem Sessel hoch und schritt mit blitzenden Augen auf ihn zu. »Ihr seid gekommen, Eure Unschuld zu beteuern, während Ihr die ganze Zeit über des Verbrechens der Entführung schuldig wart?«
    »Ich glaubte, in Arabella verliebt zu sein«, entgegnete Maxim, sich der königlichen Launenhaftigkeit bewußt, »aber da ich an den mir zur Last gelegten Verbrechen unschuldig bin, hoffte ich auf den Tag, an dem mir wieder Eure Gnade und Huld zuteil würde.« Er hielt nachdenklich inne. »Seither hatte ich Zeit, meine Handlungen zu überdenken, und kam zu der Einsicht, daß mein Verhalten sich allein gegen Edward richtete, weil dieser die Lügen über mich verbreitet hatte.«
    »Und das bedeutet?« fragte Elizabeth ungehalten und ließ sich wieder in ihren Sessel fallen.
    »Das bedeutet, daß ich in einem Irrtum befangen war, als ich glaubte, in Arabella verliebt zu sein.«
    »Wie töricht von Euch! Ihr seid meiner Gnade nicht würdig!« herrschte Elizabeth ihn an. Mit einer Handbewegung auf Elise deutend, fuhr sie fort: »Ihr habt dieses Kind entführen lassen, und nun ist ihr Name befleckt…«
    »Vergebt, Majestät«, warf Elise ein. »Hätte Lord Seymour mich nicht entführt, ich wäre heute vielleicht nicht mehr am Leben.«
    Elizabeths Augen verhärteten sich, als sie die junge Frau ansah. Die

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