Tränen der Lilie - Hüter der Gezeiten (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
zerfleischen. Sie waren so in ihren Blutrauch versunken, dass
sie die Lilydoga
nicht kommen hörten.
Darauf hatte
Milton spekuliert.
Er, Taylor und Ben
spannten ihre
Hinterläufe an.
Dann setzten sie
zu einem
riesigen und gewaltigen Sprung an und landeten punktgenau auf je
einem der
Werwölfe und krallten sie sich auf ihre Rücken fest. Mit einem
einzigen,
kräftigen Biss brachen sie ihnen das Genick.
In der normalen
Natur wären sie
jetzt sofort tot. Aber ihr Mantel der Unsterblichkeit bewahrte
sie noch davor.
Erschrocken und absolut perplex blickten sie zu ihnen hoch. Dann
fielen ihre
schwarzen Wolfkörper wie in Trance zu Boden. Aber diese
Bewusstlosigkeit hielt
nur vier Minuten an. Danach rekuperierten sich ihre Leiber
sofort wieder. Nur
diese wenigen Minuten blieben Michael und Frank.
Sie durchbrachen
erneut die
Dimension und nahmen ihre menschliche Gestalt wieder an.
Beide hielten die
Azurit-Malachit
Pfeilspitzen bereit. Als die Werwölfe wieder anfingen wach zu
werden, stießen
sie ihnen die Steinspitzen mit all ihrer Kraft zwischen die
Krallen ihrer
Vorderpfoten. Ein Knacken war zu hören.
Milton gab seinen Söhnen ein Zeichen, um auf Abstand zu gehen.
Schnell zogen
sie sich einige Meter weit zurück. Aus den Kehlen der drei
Sunkmanitutanka
erklang ein wütendes und lautes Heulen. Dann stieg aus ihren
Körpern heraus ein
Funkenregen. Die Stichflammen formten sich zu einem riesigen
Feuerball in dem
die drei Kadaver elendig verglühten. Zurück blieb nur ein
fauliger und
verbrannter Gestank.
Hinter ihnen
erklang ein
zufriedenes Zischen.
Eine große,
schlanke Eidechse kam
langsam aus dem Schatten der Bäume heraus auf sie zu.
Suletu hatte sie
die ganze Zeit
über beobachtet und bereit gestanden, um ihnen bei Gefahr zu
helfen. Taylor
lief auf sie zu und schmiegte seinen weißen Puma Kopf an sie.
Dankbar schnurrte
er leise und sie streichelte liebevoll sein Fell.
»Komm, lasst uns
alle nach Hause
gehen .«
Amy spürte ihn
kommen, noch bevor
sie das Haus erreicht hatten. Zusammen mit Mahu hatte sie die
ganze Nacht im
Wohnzimmer verbracht und auf ihn gewartet.
Die Tür ging auf
und alle fünf
Männer traten erschöpft aber unverletzt ein. Amy fiel ein Stein
vom Herzen. Sie
schmiegte sich in Michaels Arme. Er küsste sie aufs Haar und
umarmte sie fest.
»Für Heute haben
wir es
überstanden. Lass mich erst einmal duschen, Amy. Ich muss den
stinkenden
Wolfsgeruch loswerden. Dann versuchen wir noch ein bisschen zu
schlafen,
einverstanden ?«
Sie nickte. Von Dank überwältigt, dass ihm und dem Rest der
Familie nichts
passiert war.
»Gib mir mal das
Brot rüber und
versuche wenigsten Mal für zwei Minuten deine Finger von meinem
Bruder zu
lassen. Das ist ja nicht mehr mit anzusehen .«
Ben schüttelte
missbilligend den
Kopf. Amy lachte und reichte ihm den Brotkorb. Auch Michael
stimmte in das
Lachen mit ein.
»Bruderherz, wenn
du es
irgendwann auch einmal schaffst ein nettes Mädchen zu finden,
dann bist du
nicht mehr gezwungen nur uns anzusehen.«
Die ganze Familie
unterdrückte
ein Grinsen.
»Genau.«
Suletu nahm
Taylors Hand und
streichelte sie.
»Ja, es stimmt.
Entweder schaut
er uns an oder er belauscht Michael und Amy. Aber das Schlimme
ist, das er mit seinem
ungehobelten Benehmen niemals jemanden finden wird. Ich fürchte,
wir werden ihn
auf ewig an unseren Rockzipfel haben .«
Ben streckte ihr
erbost die Zunge
raus.
»Gebt Ruhe Kinder .«
Mahu kam mit einem
großen Teller
ins Zimmer, der einen verführerischen Duft von gebratenen Speck
und Eiern
verströmte.
»Ein jedes Herz
findet irgendwann
einmal das, wonach es sucht. So steht es geschrieben und so wird
es geschehen .«
Liebevoll blickte Milton seine Frau an. Wie immer, war sie die
Weiseste unter
ihnen. Amy genoss das gemeinsamen Essen mit der großen Familie.
Es ging jedes
Mal laut, fröhlich und überaus herzlich her. Sie stritten und
sie neckten sich.
Aber wenn es darauf ankam, dann hielt der Familienclan eisern
und fest
zusammen. Nichts und Niemand konnte sie entzweien. Voller Liebe
blickte sie
Michael an. Stolz, dass sie ein Teil dieser Menschen sein
durfte. Er begann
zärtlich an ihrem Ohrläppchen zu knabbern.
»Heute ist unser
freier Tag. Was
hältst du davon, wenn wir nachher John und das Baby
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