Tränen der Lilie - Seelen aus Eis (Bianca Balcaen: Geisterkrieger-Serie) (German Edition)
heißt. Sie
liegt in einem Paralleluniversum. In einer astruiden Dimension
einer 1.200 Meter hohen Ebene, am Ligonsey-Fluss. Und ist
offenbar die Heimat der Untoten und der Caniden…“
Cedric zog seine
Augenbrauen fragend in die Höhe. Als junger Geisterkrieger war
er noch nicht mit allen Mächten der Unterwelt vertraut.
Roger, der die
Fragezeichen in Cedrícs Gesicht erkannte, half ihm auf die
Sprünge.
»Hunde, Wölfe und
Schakale wurden in der vorchristlichen Zeit als Seelenführer in
das Land der Toten angesehen. Damals herrschte Anubis über diese
Unterwelt. Anubis, der ägyptischen Gott der Totenriten - und ein
schwarzer Schakal. Ein Sutribus der drei Wildhunde von
wolfsähnlicher Gestalt.«
Michael nickte.
Genau das hatten die Dogianer auch herausgefunden und noch mehr.
»Wir wissen jetzt
das Raha - genau wie Anubis - ein Wiedergänger ist. Wenn er sich
in einen Menschen verwandelt, behält er immer die dreier
Konstellationen des Subtribus bei. Das bedeutet, dass er sich
durch die Dimensionen hindurch in drei verschiedene Körper
teilen kann. Alle drei sind gleichaussehend und äußerlich
absolut durch nichts zu unterscheiden. So kann er an drei
verschiedenen Orten gleichzeitig sein. Seine zwei Klone sind
jedoch nur seine Marionetten. Raha ist das eigentliche Medium
und der älteste von ihnen. Er leitet seine beiden anderen Körper
und bestimmt über sie.«
Alle blickten
gespannt zu Michael und hofften aus seinen Mund die Lösung zu
erfahren, wie sie diese teuflische Macht besiegen
konnten.
»Das ist alles,
was wir bis jetzt haben. Den Rest müssen wir selber
herausfinden. Wir werden uns in die Eiswelt dimensionieren und
dort nach dem Vademekum suchen. Nur so können wir die ganze
Wahrheit erfahren und wie sie zu vernichten sind.«
Gegen halb zehn
legten sie eine kurze Pause ein. Michael holte sich eine Tasse
Kaffee und sah wie erschöpft sie alle nach der wochenlangen
ergebnislosen Suche waren.
Doch von diesem
Zeitpunkt an konnten sie sich keinen einzigen Fehler erlauben.
Denn jetzt kamen sie zum schwierigsten Teil, er musste sie auf
die gefährliche Astralreise vorbereiten. Als Michael sich wieder
an den Tisch setzte waren acht aufmerksame Augenpaare auf ihn
gerichtet.
»Wie viel Zeit
bleibt uns noch?«, fragte Sebastién. Michael zögerte einen
Moment bevor er antwortete.
»Nur noch eine
Stunde. Dann steht Sirrah im direkten Zenit zu unserem Totem.
Diese Sternenkonstellation wird unsere astralen Kräfte bündeln.«
Michael beugte
sich vor.
»Auch wenn es
nicht angeboren ist, man kann eine Astralreise aufgrund seines
eigenen Willes herbeiführen. Dabei trennt sich die Seele ganz
bewusst vom Körper und tritt in eine höhere Bewusstseinsebene
ein. Dort kann sie sich von Raum und Zeit unabhängig bewegen,
bis sie das Ziel ihrer Reise erreicht hat.«
Michael blickte
sie ernst an und zeigte auf die Karte.
»Nur wenn ihr euch
exakt an dieses luzide Ritual haltet, nur dann wird eure Seele
in einer geistigen Verbindung mit eurem Körper bleiben und wird
sich am Ziel ihrer Reise wieder mit ihrem Körper vereinigen.
Wenn euch dabei nur ein einziger, noch so kleiner Fehler
unterläuft, dann wandert sie an einem Ort, wo ihr Körper ihr
nicht mehr folgen kann. Dann versinkt sie in den Untiefen des
Universums. Und ihr seid verloren in den medialen Welten des
Himmels.«
Angespanntes
Schweigen erfüllte den Raum.
Keiner von ihnen
wollte das und darum warteten sie andächtig auf Michaels
Anweisungen und versuchten sich bestmöglich vorzubereiten. Aber
eine Garantie für das Überleben konnte auch Michael ihnen nicht
geben, das war jedem von ihnen sehr wohl bewusst.
Und doch waren sie
alle bereit ihm bedingungslos zu folgen. Wenn nötig, bis an den
Rand der äußersten Dimension, die ein Geisterkrieger jemals
erreichen konnte.
Das Geständnis
» H ast
du Lust auf eine Pizza?«, fragte Robert.
Amy schüttelte den
Kopf.
Sie war müde und
sehnte sich nur noch nach ihrem Bett. Beide hatten an diesem Tag
Frühschicht gehabt. Jetzt war ihre Schicht beendet. Zusammen
verließen sie die Flagstaff-Klinik und schlenderte langsam zum
Parkplatz. Robert verlegte sich aufs schmeicheln. Ihm knurrte
der Magen und er hatte keine Lust alleine zu essen.
»Komm schon Babe.
Wenn du keine Pizza willst, was willst du denn essen. Ich
bezahle auch.
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