Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
Vom Netzwerk:
wackeln. Du weißt doch, Streit reinigt die Luft und macht Platz für neue.“
    Kilian lachte leise. „Und ich dachte immer, nach einem Streit und ordentlichem Gebrüll, muss man sich auch ordentlich versöhnen.“
    „Das eine schließt das Andere ja nicht aus“, meinte Dale grinsend und streckte die Hand nach ihm aus, um bereits im nächsten Moment schmerzhaft das Gesicht zu verziehen.
    Kilian, der genau diese Reaktion erwartet hatte, hob tadelnd den Finger. Auch wenn Dales Schulter heilte, musste er auf bestimmte Bewegungen noch verzichten und an Sex dachte Kilian dabei ganz besonders. Er würde den Teufel tun und mit Dale schlafen, solange der seinen Arm nicht vernünftig bewegen konnte und Schmerzen hatte.
    „Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort“, erklärte er, nahm den Block und stand auf, um Dale zu küssen. „Du bleibst jetzt eine Stunde von meinem Vater weg, bevor er dich im Klo ertränkt.“ Dale lachte, was ihn grinsen ließ. „Ich fahre in die Stadt. Das Bild rahmen lassen und einkaufen.“
    „Einkaufen?“ Colin kam in den Garten und sah ihn erwartungsvoll an. „Kannst du mir was mitbringen?“
    „Oh nein“, wehrte Kilian entsetzt ab, weil diese Frage jedes Mal dazu führte, dass er am Ende mit zwei vollen Einkaufswagen an der Kasse eines Supermarkts stand und völlig genervt war. Colin sah ihn bittend an und Kilian kapitulierte. Wie immer. „Na schön.“
    „Du bist ein toller Sohn. Ich schreibe dir eine Liste.“
    Colin war so schnell im Haus verschwunden, dass Kilian nicht mehr reagieren konnte. Er sah seufzend zu Dale. „Eine Liste? Das war es dann mit meinem ruhigen Einkaufsbummel.“
    Dale lachte los.

- 10. Kapitel -

    Ende August schlug der Sommer unbarmherzig zu. Von einem Tag auf den nächsten knackten sämtliche Thermometer die 35 Grad Marke und dabei blieb es dann auch. Philadelphia stöhnte unter der Hitze und Kilian stöhnte mit, weil er nach zwei Wochen das Gefühl hatte, in seinem eigenen Haus zu braten wie ein Spiegelei. Es war heiß. Heißer als die sprichwörtliche Hölle und seine Klimaanlage war im besten Falle unzuverlässig. So schön das Haus für ihn als Künstler war, im Sommer tat er sich mit den hohen Fenstern und den nachträglich für Licht eingebauten Dachfenstern keinen Gefallen.
    Wenigstens war Dale schlauer gewesen als er und hatte gleich am ersten Tag der Hitzewelle mehrere Ventilatoren gekauft. Mittlerweile gab es in den Geschäften keine mehr. Wenn das Wetter sich länger hielt, würden sie ihr für das Wochenende geplante Familientreffen absagen müssen. Bei der Hitze am Grill zu stehen und aufeinander zu hocken, musste wirklich nicht sein. Einerseits wäre es zwar schade, andererseits kamen dieses Mal ohnehin nicht alle.
    Isabell und Julien hatten bereits abgesagt, da Hannah gerade eine schwierige Phase hatte, und auch Lukas und Emmeline war die Reise von San Francisco hierher zu lang. Besonders bei diesem Wetter und Emmelines Schwangerschaft mit den Zwillingen. Dominic und Cameron konnten auch nicht, weil sie von ihren Freunden Caleb und Noah schon vor Monaten in den Urlaub eingeladen worden waren, aber dafür hatte Amber fest zugesagt, die die meisten der letzten Treffen wegen ihrem Studium hatte sausen lassen müssen. Wenigstens ein Mädel in der Runde, dachte Kilian amüsiert und stöhnte, als im nächsten Moment die Haustür aufging und Dale mit einem Schwall heißer Luft in den Flur trat.
    „Wieso liegst du hier auf dem Fußboden?“, fragte Dale verdutzt.
    „Weil mir heiß ist und der Boden etwas kühler. Mach' bloß die Tür zu. Du lässt die ganze heiße Luft rein.“
    „Hier drinnen ist kaum kühler als draußen“, konterte Dale trocken und Kilian stöhnte erneut.
    „Quäl' mich nicht mit solchen Aussagen. Du bist ein Banause.“
    Dale lachte leise und warf die Tür zu. „Aber einer, dem die Hitze eindeutig weniger ausmacht als dir, Bleichgesicht.“
    „Reib' es mir nur unter die Nase, du Kubaner du“, grollte Kilian halbherzig und öffnete träge die Augen, als Dale zu ihm trat, eine Tüte in der Hand. „Was hast du da?“
    „Ein Geschenk.“
    Kilian runzelte die Stirn. „Ein Geschenk? Habe ich den Geburtstag von irgendwem vergessen?“
    Dale grinste kopfschüttelnd. „Nein, es ist für dich.“
    „Ich habe erst in einem halben Jahr Geburtstag“, sagte Kilian und setzte sich irritiert auf.
    „Es ist kein Geburtstagsgeschenk“, hielt Dale dagegen und lachte leise, als Kilian ihn daraufhin fragend ansah. „Nein, ich

Weitere Kostenlose Bücher