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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Finger miteinander verschränkte.
    „Wenn dir gestern im Park etwas passiert wäre, hätte ich den Kopf verloren, Kilian. Dich in Gefahr zu sehen, das bringt mich um. Ich habe deswegen Mist gebaut. Das weiß ich und dafür hat mich mein Boss vorhin auch schon zusammengeschissen, aber ich würde es immer wieder tun, um dich zu beschützen. Ich liebe dich, Kilian McDermott. So sehr, dass es wehtut.“
    „Willkommen im Club“, murmelte Kilian und lehnte sich gegen Dale. „Woher wusstest du überhaupt, in welchem Hotel wir sind?“
    „Mik hat es mir gesagt“, antwortete Dale und Kilian nickte nur. Darauf hätte er auch von selbst kommen können. „Erzählst du mir jetzt, warum du letzte Nacht geweint hast?“
    Kilian seufzte innerlich. Dale würde nicht lockerlassen, das war ihm mittlerweile klar, aber obwohl er eigentlich gar nicht darüber reden wollte, brachte er es nicht übers Herz Dale abzuweisen. „Als ich fünfzehn war, starb meine Mutter bei einem schweren Autounfall in Irland. Ich war dabei, saß neben ihr, als sie starb. Ich konnte mich aber nicht an den Unfall erinnern und habe mich all die Jahre gefragt, ob ich vielleicht Schuld daran war, dass wir den Abhang hinuntergestürzt sind. Sie hatte Krebs und wäre sowieso gestorben, aber das hat nichts geändert. Insgeheim gab ich mir bis gestern Nacht die Schuld daran.“
    Dale zog die richtigen Schlüsse. „Letzte Nacht hast du dich an den Unfall erinnert?“
    „Ja“, antwortete Kilian leise. „Ich habe davon geträumt und bin, laut Colin und Mik, schreiend aufgewacht. Deswegen habe ich die halbe Nacht geweint. Weil ich endlich weiß, dass es nicht meine Schuld war, dass sie tot ist.“ Kilian sah Dale an. „Hätte es diese Schießerei nicht gegeben, wüsste ich es immer noch nicht.“
    Dale sagte nichts, dafür waren seine Augen voller Mitgefühl, als er den gesunden Arm um ihn legte, worauf Kilian sich herumdrehte, um sich auf Dales Schoß setzen zu können. Eine äußerst vorsichtige Umarmung später, seufzten sie gleichzeitig und lachten darüber, um sich wieder und wieder zärtlich zu küssen, bis die Hotelzimmertür schließlich aufging. Colin und Mikael waren zurück und ließen auch nicht lange auf sich warten.
    „Die Tür ist zu. Lass sie in Ruhe.“
    „Woher willst du wissen, dass Dale noch da ist? Vielleicht hat unser dickköpfiger Sohn ihn rausgeworfen?“
    „Als würde er Dale einfach so rauswerfen. Wenn, dann hätte er ihn eigenhändig zurück ins Krankenhaus geschleift und dann wäre diese Tür nicht zu.“
    „Du bist manchmal so eingebildet, Corvin.“
    „Von wem habe ich das wohl?“
    „Frechheit“, empörte sich Colin, es war aber zu hören, dass sein Vater grinste. „Also? Hat er Dale nun rausgeworfen oder nicht?“
    Die Frage war an ihn gerichtet, das wusste Kilian. „Nein, hat er nicht“, antwortete er daher amüsiert, worauf sich Colin räusperte.
    „Seid ihr nackt oder dürfen wir reinkommen?“
    „Habt ihr was zu essen dabei?“, fragte Dale frech, worauf Kilian lachte. Frühstück war gar keine so schlechte Idee, das bewies sein Magenknurren ihm keine zwei Sekunden später.
    „Tze. Er hört sich an wie unser Vielfraß.“
    „Hey!“, empörte sich Kilian, was nun Dale und seine Väter lachen ließ. Kilian seufzte. Sie waren wirklich unmöglich. „Wenn ihr was zu essen dabei habt, dürft ihr reinkommen.“

    „Wie kann ein Mensch allein eigentlich dermaßen bescheuert sein? Hast du noch alle Tassen im Schrank? Runter da! Aber dalli!“
    Kilian verkniff sich ein Grinsen, während er, den Zeichenblock im Schoß festhaltend, um die Lehne seines Liegestuhls herum blickte, weil er wissen wollte, was Dale jetzt schon wieder angestellt hatte, um seinen Vater auf die Palme zu treiben. Seit sie vor fünf Tagen aus New York City zurück waren, wohnte Dale bei ihm, weil er mit der verletzter Schulter etwas gehandicapt war. Das bedeutete, dass sie tagsüber meistens bei seinen Vätern waren, die es sich nicht nehmen ließen, sie von vorne bis hinten zu verwöhnen. Colin und Mikael hatten sich jeweils Urlaub genommen und in dieser Woche war Colin zu Hause. Dale nutzte das aus und ärgerte seinen Vater, wo er nur konnte, was Kilian regelmäßig an den Rand eines Lachanfalls trieb, denn so unbeweglich wie er tat, war Dale längst nicht mehr.
    „Ich kann das“, sagte Dale hörbar belustigt.
    „Quatsch!“, schimpfte Colin erbost und da Kilian sie nicht sehen konnte, nahm er an, dass die Zwei in der Küche waren. „Dein

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