Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace

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konnte er sich schon vorstellen ein Kind zu haben. Zu adoptieren, wie Adrian und David. Oder eine Pflegschaft und dann adoptieren, so wie Nick und Tristan es mit Noah und Liam getan hatten. „Irgendwann schon.“
    „Ich würde vorher gern heiraten“, sagte Dale und schmunzelte, als Kilian kurz die Augen schloss, um sich zu sammeln. „Fällst du gleich ohnmächtig vom Stuhl?“
    „Möglicherweise“, gestand Kilian und strich mit den Fingerspitzen über die silbernen Anhänger. „Ich liebe dich.“
    „Ich liebe dich auch.“

    Es kühlte sich zwar nicht total ab, doch pünktlich zum Wochenende sanken die Temperaturen auf ertragbare 25 Grad. Die Sonne brannte zwar weiter ungehindert von einem strahlend blauen Himmel, aber Kilian wusste, dass seine Väter für den Garten einige zusätzliche Sonnenschirme besorgt hatten, es würde also hoffentlich niemand an einem Hitzschlag sterben.
    Kilian grinste über seinen albernen Gedanken. Wenn, dann würde er an einem Hitzschlag sterben, bei dem was, Dale und er vorhin unter der Dusche getrieben hatten. Wobei 'getrieben' wahrlich passte und Kilian lachte, als er sich vorstellte, wie Colin reagieren würde, wenn er davon erfuhr. Manche Dinge mussten Väter nicht wissen. Vor allem nicht solche übervorsichtigen wie Colin. Kilian zog ein Hemd aus dem Schrank, betrachtete es kurz und warf es dann zu den drei anderen aufs Bett, die er auch nicht anziehen wollte. Den gesamten Schrank voller Klamotten und trotzdem fand er nie etwas Passendes zum Anziehen.
    „Nimm das dunkelrote Shirt mit der Knopfleiste.“
    Kilian sah über die Schulter zu Dale, der eben in seine schwarze Hose stieg. Ohne Unterwäsche wohlgemerkt. „Vergiss es.“
    Dale sah ihn verblüfft an. „Das Shirt würde gut zu deiner hellen Hose passen.“
    „Ich rede von deiner Hose“, meinte Kilian empört, was ihm einen fragenden Blick einbrachte. Kilian stöhnte und hob danach tadelnd den Finger. „Du wirst nicht ohne Unterwäsche aus dem Haus gehen.“
    Dale fing an zu grinsen. „Wieso nicht? Ich habe nicht vor, einen Kerl aufzureißen. Mal abgesehen von dir.“
    „Tze.“ Kilian runzelte die Stirn. „Auf dieser Familienparty sind sämtliche Übergluckenväter meiner Familie versammelt und du willst ohne...“ Er brach ab, als ihm ein Gedanke kam. „Okay, dann ziehe ich die Hose mit den Reißverschlüssen an.“
    Das war natürlich ein Bluff, denn diese Hose würde er niemals in Gegenwart seiner Väter tragen. Colin würde vermutlich einen Herzschlag kriegen und Mikael würde ihm die Hose ausziehen und sie verbrennen. Auch wenn Mikael in puncto Sex und Erziehung bedeutend lockerer war als Colin, es gab Grenzen. Und diese Hose überschritt Mikaels Grenzen, da war sich Kilian sicher.
    „Kommt nicht in Frage!“, widersprach Dale und sein eifersüchtiger Blick sprach Bände, was nun Kilian grinsen ließ, bevor er meinte,
    „Du hast die Wahl, Dale. Entweder Unterwäsche oder ich trage die Hose, die dir eines Tages einen Herzinfarkt bescheren wird.“
    Dale brummte etwas Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart und zog dabei seine Hose wieder aus, worauf Kilian zufrieden grinsend in seinen Schrank sah und das von Dale vorgeschlagene dunkelrote Shirt nahm, um sich fertig anzuziehen. Die Sexhose, wie Niko sie vor einer Weile mal genannt hatte, war und würde immer ein Diskussionsthema zwischen ihnen bleiben, denn nachdem Dale sie beim Einräumen seiner Sachen im Kleiderschrank entdeckt hatte, war er natürlich neugierig gewesen. Also hatte Kilian sie eines Abends angezogen, als sie in einen Club gegangen waren. Sie waren nicht mal eine Stunde geblieben, dann hatte Dale ihn wieder raus und nach Hause gezerrt, um dort über ihn herzufallen.
    Seither hatte Dale jeden Versuch von ihm, diese Hose erneut zu tragen, mit eifersüchtigen Blicken und einem, „Nein!“ kommentiert, was Kilian liebte und gleichzeitig auch ausnutzte, um Dale, so wie jetzt, zu erpressen. Er musste sich bei Gelegenheit unbedingt noch ein oder zwei solcher Hosen kaufen, dachte Kilian amüsiert und sah auf die Uhr, die neben dem Bett auf dem Nachttisch stand.
    „Fuck! Wir kommen zu spät.“
    „Ganz genau, Fuck! Wenn du nicht auf diesem Sex unter der Dusche bestanden hättest...“
    „Ja, ja, ja.“
    Kilian grinste, als Dale lachte, bevor er sich den Autoschlüssel zwischen die Zähne klemmte und zur Haustür ging, um seine Hände frei zu haben, damit er sich die Schuhe anziehen konnte. Das Handy fing an zu klingeln, als Kilian