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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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müde gewesen, aber nach dem leckerer Essen fühlte er sich so richtig schläfrig. Die Bilder liefen ihm nicht weg, entschied Kilian und ließ sich von Dale auf die Beine ziehen.
    „Glaubst du, dass Niko morgen kommt?“, fragte er, als sie sich im Badezimmer zwischen Dusche und Waschbecken abwechselten.
    „Schwer zu sagen.“ Dale drehte das Wasser ab, um sich einzuseifen und überlegte kurz. „Es ist zwar Colins Geburtstag, aber was heißt das schon? Ich hoffe, dass er kommt. Allein schon um Alex' Willen. Die beiden müssen endlich miteinander reden.“
    Kilian nickte nur, da er den Mund voller Zahnpasta hatte, denn er dachte genauso. Allerdings scheiterten sie alle seit Wochen, wenn es darum ging, Niko das klarzumachen. Kilian war ratlos, wie lange nicht mehr, und er hatte das Gefühl, dass Niko ihm seine Versöhnung mit Alex übelnahm. Aber warum? Er verstand es nicht und nachfragen brachte nichts, weil Niko ihm auswich. Niko wich der ganzen Familie aus und verbrachte die meiste Zeit im Restaurant, wenn er sich nicht gerade zu Hause verbarrikadierte oder gleich außer Haus unterwegs war, um ihnen nur nicht über den Weg zu laufen. Sein großer Bruder im Geiste wurde Kilian langsam fremd und er wusste einfach nicht, was er dagegen tun konnte.

    Dass ausgerechnet Niko Kilian am nächsten Morgen die Haustür aufmachte, als er bei seinen Vätern klingelte, weil er beide Hände voll hatte und nicht an den Schlüssel herankam, war eine Überraschung, aber eine sehr angenehme. Wenn Niko zum Frühstück hier war, für das er mit Dale gerade eingekauft hatte, bestand auch die Chance, dass Niko länger dablieb oder wenigstens heute Abend wieder vorbeikam, wenn sie den Grill anwarfen.
    „Hey...“ Kilian lächelte Niko an, bis er bemerkte, dass der sich anzog. „Willst du weg? Wir haben Frühstück mitgebracht.“
    Niko nickte. „Ich weiß. Mik hat erzählt, dass ihr mit Einkaufen dran seid. Aber ich muss los. Wir haben heute Mittag im Restaurant eine Firmenfeier mit über vierzig Gästen. Ich habe Colin nur sein Geschenk gebracht.“
    „Ich dachte, solche Veranstaltungen überlässt du deinem Team und deinem Stellvertreter“, sagte Kilian verdattert, um Niko im nächsten Moment mit einem wütenden Blick zu bedenken. „Ach so, verstehe. Du hast mal wieder eine gute Ausrede gebraucht, um nicht hier sein zu müssen.“
    „Kilian...“
    „Nichts Kilian“, fuhr er Niko rabiat über den Mund. „Es ist Dads Geburtstag, Niko. Und selbst wenn er es nicht wäre, seit wann bist du so ein Feigling? Schläft Alex noch? Bist du deshalb so früh gekommen, um ihm nicht über den Weg zu laufen? Er ist dein Bruder, verdammt noch mal!“
    Niko zuckte zusammen, sagte aber nichts, was Kilian nur wütender machte. Er wollte Niko gerade anschreien, als Colin aus der Küche kam und eindringlich den Kopf schüttelte, während er ihm zugleich einen bittenden Blick zuwarf.
    „Aber Dad...“
    „Hey Niko, schön dich zu seh...“ Nicht nur Dale sah Niko seufzend hinterher, als der an ihm vorbei aus dem Haus flüchtete. „Tja, das war wohl nichts“, murmelte Dale und verzog sich nach einem kurzen Blick auf sie in die Küche, nachdem er die Haustür hinter sich geschlossen hatte.
    Kilian stellte die Tüten, die er in den Händen gehalten hatte, auf den Boden, verschränkte die Arme vor der Brust und sah seinen Vater wütend an. „Unterstützt du ihn jetzt etwa noch?“
    Colin seufzte und trat dann zu ihm. „Er hat Probleme, Kilian.“
    „Dad...“
    „Ich weiß“, unterbrach Colin ihn leise, aber zugleich ernst, und trat auf ihn zu. „Und du hast recht, sie müssen das klären, solange Alex bei klarem Verstand ist. Aber momentan ist Niko noch nicht bereit dazu.“
    „Alex läuft die Zeit davon“, warf Kilian verärgert ein und sein Vater nickte zustimmend.
    „Das ist mir bewusst. Das wissen wir alle, auch Niko, glaub' es mir. Und er weiß ebenfalls, dass Mik und ich ihn an den Haaren zu Alex schleifen werden, wenn er nicht bald mit seinem Bruder spricht.“
    Kilian sah seinen Vater verblüfft an. „Ihr habt ihm gedroht?“
    Colin grinste kopfschüttelnd. „Keine Drohung. Ein Versprechen.“
    Nicht, dass Kilian nicht auch schon darüber nachgedacht hätte, es auf die Weise zu versuchen, trotzdem musste er seine Empörung dazu kundtun. Schon aus Prinzip. „Dad, also ehrlich.“
    „Was? Als hättest du nicht auch schon darüber nachgedacht, Niko k.o. zu schlagen“, erklärte Colin mit einem unschuldigen Blick und brachte ihn

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