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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Liegestuhl, den Kopf in den Nacken gelegt, und betrachtete lächelnd den von Minute zu Minute dunkler werdenden Himmel.
    „Auch wenn die Frage pietätlos ist, was hast du jetzt vor, Alex? Ich meine, bis du...“ Kilian konnte es nicht aussprechen.
    „Du meinst, bis ich sterbe?“, hakte Alex nach und Kilian nickte, als Alex ihn ansah. „Ich weiß es nicht, um ehrlich zu sein. Adrian hilft mir gerade dabei meine Angelegenheiten zu regeln und dann... Vielleicht fahre ich einfach noch eine Weile in der Gegend herum.“ Alex grinste ihn an. „Meine letzten Dollar im Casino in Vegas auf den Kopf hauen oder so was.“
    Kilian lachte. „Mik wird dir was erzählen. Du weißt, was er von Glücksspiel hält.“
    „Ich könnte den kleiner Bruder-Bonus versuchen“, schlug Alex vor und Kilian tippte sich vielsagend an die Stirn, was sie beide lachen ließ. „Ich lasse es einfach auf mich zukommen.“ Alex verzog das Gesicht und rieb sich die Stirn. „Ich habe keine großen Pläne oder...“
    Kilian setzte sich alarmiert auf, als Alex sich auf einmal etwas vorbeugte und sich den Kopf hielt. „Was ist los?“
    „Kopfschmerzen.“
    „Wie kann ich helfen?“
    Alex schüttelte den Kopf. „Gar nicht. Das hört gleich wieder auf und... Mist.“
    Kilian wollte gerade nachfragen, da sah er das Blut. Nasenbluten und zwar nicht zu knapp. Er sprang auf und rannte ins Haus, wo er fast Mikael umrannte, der gerade aus der Küche kam. „Tschuldige... Seit wann seid ihr wieder da?“
    „Gerade eben“, antwortete Mikael und runzelte die Stirn. „Was ist los?“
    „Kilian? Was ist denn?“ Colin kam aus dem Gästebad.
    „Alex hat Nasenbluten und Kopfschmerzen.“
    Mikael ließ ihn stehen, nahm sich die Küchenrolle und rannte nach draußen. Kilian wollte seinem Vater folgen, aber Colin hielt ihn am Arm zurück. „Habt ihr miteinander geredet?“
    „Dad...“
    „Habt ihr, oder habt ihr nicht, Kilian? Denn wenn nicht, muss ich dir jetzt die Leviten lesen und du weißt, wie ich das leiden kann. Also?“
    Kilian seufzte leise und ließ sich von Colin in die Küche ziehen, wo sein Vater den Wasserkocher auffüllte und danach alles für fünf Tassen heiße Schokolade vorzubereiten begann. Das Allheilmittel in ihrem Haushalt, überhaupt in ihrer Familie. Heiße Schokolade oder richtiger Kakao. Bei Problemen kam früher oder später jemand mit einer Tasse an und schon sah die Welt wieder anders aus.
    „Ja, wir haben geredet. Dank Dale.“ Kilian verzog beschämt das Gesicht. „Bei dem ich mich noch entschuldigen muss.“
    Colin sah über die Schulter zu ihm. „Will ich es wissen?“
    „Nein.“ Colin wandte sich wieder dem Wasserkocher zu und lachte leise, was Kilian schmunzeln ließ, bis ihm einfiel, was Alex über Adrian gesagt hatte. „Dad? Glaubst du, Adrian verkraftet es, wenn ich ihm erzähle, dass Alex zu mir gesagt hat, dass er immer einen Vater wie Adrian haben wollte?“
    Colin antwortete ihm nicht sofort und obwohl sein Vater mit dem Rücken zu ihm stand, konnte Kilian sehen, wie es in ihm arbeitete. Er hoffte, dass Colin die Frage nicht verletzte, weil er wusste, wie viel Mikaels Brüder Colin bedeuteten. Das war mit Sicherheit das Letzte, was Alex gewollt hätte.
    „Kilian? Hat er dir je erzählt, warum sie von zu Hause ausgezogen sind?“, fragte Colin schließlich.
    „Nein“, antwortete Kilian, denn die Frage stellte sich schon seit Jahren jeder in ihrer Familie. „Weder Niko noch Alex. Ich habe sie einmal auf ihre Mutter angesprochen, aber das ist Jahre her.“
    Colin drehte sich zu ihm um. „Und?“
    Kilian zuckte seufzend die Schultern. „Sie haben mich im Club stehenlassen. Ich habe nie wieder gefragt.“ Colin nickte nur und drehte sich wieder um, da kam Kilian ein Verdachte. „Du weißt es, oder?“
    „Nein“, antwortete Colin ernst. „Aber ich habe einen Verdacht. Und jetzt ruf' Adrian an. Ich denke, dein Lieblingsonkel wird einen weiteren Sohn im Herzen verkraften.“
    Kilian verkniff sich jede weitere Nachfrage, obwohl es ihm mehr als schwerfiel. Sein Vater wusste Bescheid oder ahnte zumindest, was bei den Corvins vorgefallen war, und es war offensichtlich, dass er kein Wort darüber verlieren würde. Das verriet ihm Colins Tonfall deutlich und da Kilian seinen Vater lange genug kannte, um zu wissen, dass sie sich streiten würden, wenn er jetzt keine Ruhe gab, schwieg er lieber und zog sein Handy aus der Hosentasche, um in Baltimore anzurufen.
    „Hey.“
    „Hey Kilian“, sagte David hörbar

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