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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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albern.
    „Ehrlich, das tut er. Nicht immer, aber manchmal, und dann hat er diesen ganz besonderen Blick. Genau wie Mik, wenn er Colin ansieht und dabei mit seinen Gedanken woanders ist. Diesen, 'Das ist meiner'-Blick.“ Alex zwinkerte ihm zu. „Halt ihn ja gut fest.“
    „Genau das habe ich vor“, versprach Kilian und zog Alex dichter an sich, der daraufhin zufrieden grinste und wieder nach vorn sah.
    „Ihr solltet unbedingt mal wieder ausgehen.“
    „Was?“ Kilian verstand nicht, worauf Alex hinauswollte.
    Alex drückte kurz seine Hand. „Du kannst nicht die ganze Zeit nur auf mich aufpassen. Du hast ein eigenes Leben. Zusammen mit Dale. Genießt es ruhig mal wieder.“
    „Aber...“
    Alex' Kopfschütteln unterbrach ihn. „Colin und Mik sind hier und passen auf mich auf. Ich will mich nicht zwischen euch drängen.“
    „Das tust du doch gar nicht“, widersprach Kilian und wusste dabei längst, dass es zwecklos war. Alex' wild entschlossener Tonfall sprach Bände. „Es ist okay für Dale, dass wir oft hier sind.“
    Alex boxte ihm in die Seite. „Aber für mich nicht. Tu mir bitte den Gefallen. Sonst komme ich mir vor wie ein Arsch. Ein Wochenende wenigstens. Geht aus. Essen oder ins Kino. Was weiß ich denn? Habt wilden Sex.“
    „Alex!“
    Alex lachte leise. „Komm schon... Bitte, Kilian...“
    Kilian seufzte. „Na gut, du Nervensäge. Kommendes Wochenende bist du uns los.“
    „Danke.“

    „Hey.“ Dale schmunzelte, als Kilian ihn fragend ansah. „Was habe ich gerade gesagt?“
    „Ähm...“
    Dale lachte leise und wuschelte ihm durch die Haare, bevor er vom Tisch aufstand und ihm die Hand hinhielt. „Lass uns gehen.“
    „Aber das Essen...“
    Dale schüttelte den Kopf. „Wir können immer wieder ausgehen, doch im Moment bist du nicht bei der Sache.“
    Kilian spürte wie er rot wurde, was Dale lächeln ließ. Es stimmte und es war ihm sehr peinlich, von Dale beim Grübeln ertappt worden zu sein. Dabei hatte Kilian wirklich vorgehabt, diesen gemeinsamen Abend mit Dale bis zur letzten Minute zu genießen. Essen gehen und danach ein Besuch beim Kino, um zu sehen, ob etwas Interessantes lief, und später, sobald sie wieder zu Hause waren... Nun ja, das hätte sich dann schon ergeben. Stattdessen hatte er an Alex denken müssen und ihren Abend ruiniert, bevor er angefangen hatte.
    Kilian ergriff verlegen Dales Hand. „Es tut mir leid.“
    Dale schüttelte sichtlich amüsiert den Kopf und half ihm an der Tür in seinen Mantel. „Was hältst du von einem Stopp bei McDonalds und einer Videothek?“
    „Guter Plan“, stimmte Kilian zu und überprüfte sicherheitshalber, ob ihn jemand auf dem Handy angerufen hatte. Nichts. Sehr gut, war sein erster Gedanke, denn in dem Fall empfand er keine Nachrichten als gute Nachrichten.
    „Aber vorher sollten wir bei Niko vorbeifahren.“
    Kilian sah fragend zu Dale, dessen Blick ihm mehr sagte, als tausend weitere Worte es gekonnt hätten. Er nickte. „Du hast Recht. Es wird Zeit, dass Niko sich mit seinem Bruder aussöhnt. Im Notfall schleifen wir ihn an den Haaren zu Alex und sperren die Beiden irgendwo ein.“

    Eine knappe Stunde später stand Kilian kurz davor seinen zuvor im Spaß gesagten Satz in die Tat umzusetzen. Niko war tatsächlich bei sich zu Hause. Er hatte sie sogar reingelassen, aber damit hörte sein Entgegenkommen auf. Seit Kilian Niko erzählt hatte, warum sie hier waren, schaltete Alex' Bruder auf stur. Aber wie er es tat. Egal, was Kilian als Argument vorbrachte, Niko ließ ihn in den meisten Fällen nicht einmal ausreden, was Kilian mehr und mehr verärgerte.
    Dale zuckte die Schultern, als Kilian ihn fragend ansah, doch Dales Gesichtsausdruck war ziemlich eindeutig. Dale schwankte ebenso wie er zwischen Ärger und Verblüffung über Nikos Verhalten. „Was ist bloß mit dir los?“, fragte Kilian zum x-ten Mal und sah zurück zu Niko, der nur schnaubte. „Niko, er ist dein Bruder und er wird sterben. Du tust so, als wäre dir das völlig egal.“
    „Es ist mir nicht egal“, sagte Niko und klang dabei so störrisch, dass Kilian der Geduldsfaden riss.
    „Warum weigerst du dich dann, seit er wieder hier ist, mit ihm zu reden?“, schrie er unbeherrscht und ballte seine Hände zu Fäusten, um sich daran zu hindern Niko eine Ohrfeige zu verpassen.
    „Weil ich es nicht kann“, antwortete der genauso nichtssagend wie unzählige Male zuvor und besaß sogar die Frechheit zu grinsen. „Na los, schlag' mich ruhig. Das wird auch

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