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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Akte kommen sie nicht, jedenfalls nicht an meine richtige, und die von Dale Howard ist makellos. Das wird sich mit der Zeit geben und solange spiele ich den unschuldigen Ausbilder, der sich einen sexy Künstler als Freund geangelt hat.“
    Kilian lachte leise und drohte Dale mit einem Pinsel, was der mit einem frechen Grinsen kommentierte. Aber obwohl er lachte, war ihm nicht wohl bei der Sache. „Dale? Ich weiß, ich kann nichts dafür, aber...“
    Dale unterbrach ihn mit einem Kopfschütteln. „Hey, nicht darüber nachdenken. Das Ganze ist blöd gelaufen, aber meinetwegen. Daran bist du nicht Schuld. Und jetzt hole ich uns schnell was zu essen, da wir zwar im Einkaufscenter waren, aber vergessen haben ein paar Lebensmittel einzukaufen. Also? Wie sieht es aus? Ich hätte Lust auf scharf und heiß.“
    „Oh, du meinst mich?“, fragte Kilian frech und Dale grinste süffisant.
    „Du bist nicht scharf und heiß, du bist der Nachtisch.“
    „Schon mal was davon gehört, dass man den Nachtisch zuerst essen kann?“ Kilian legte den Pinsel und die Farben beiseite, als sich Dales Blick verdunkelte. „Du müsstest mich aber vorher saubermachen.“
    „Dusche?“
    Kilian schüttelte den Kopf. „Ich habe was Besseres.“
    „Okay, Badewanne“, murmelte Dale und kam langsam auf ihn zu. „Und sobald du überall an deinem umwerfenden Körper sauber bist, werde ich dich wieder dreckig machen.“
    „Ist das eine Drohung oder ein Versprechen?“
    „Beides.“

    Kilian konnte nicht schlafen und das, obwohl er nach dem Sex mit Dale völlig fertig war, denn sein Freund hatte Wort gehalten und ihn nach dem Bad wieder so richtig schön vollgesaut. Was zu einer langen Dusche hinterher geführt hatte, bevor sie das Bettzeug gewechselt und durchgelüftet hatten, um am Ende mit einer Tüte Chips, die er im Wohnzimmer aufgetrieben und die als ihr Abendessen hatte reichen müssen, unter die Decke zu kriechen.
    Die Chipstüte lag mittlerweile leer neben dem Bett auf dem Boden und außer Dales leisem Atem war kein Geräusch zu hören. Schäfchen zählen half vielleicht. Andererseits konnte er es auch gleich sein lassen und aufstehen. Immerhin hatte er noch ein paar Bilder in Arbeit, die demnächst an verschiedene Galerien in der Stadt gehen würden. Kunst verkaufen war ein lukratives Geschäft, wenn man es richtig machte, und wie das funktionierte, hatte David ihm beigebracht. Er hatte viel von David gelernt. Unter Anderem, sein Leben so zu leben, dass man sich nichts vorzuwerfen hatte.
    Kilian hatte das nicht immer beherzigt und es gab Einiges, was er am liebsten ungeschehen machen würde. Dale gehörte nicht dazu. Und würde es auch nie, wenn es nach ihm ging. Aber dazu gehörte auch, dass man Dinge miteinander teilte, die nicht perfekt waren. Mikael hatte Recht. Einerseits war das nichts Neues, andererseits ärgerte es Kilian, weil er zweiunddreißig Jahre alt war und damit eigentlich alt genug, um solche Sachen selbst zu erkennen.
    „Was ist los?“, fragte Dale auf einmal und riss Kilian aus seinen Grübeleien. „Du bist so angespannt.“
    „Mein Vater.“
    Dale war sofort hellwach. „Ist was mit Colin oder Mik?“
    Kilian schüttelte den Kopf. „Nein, Mik hat mir nur einen Floh ins Ohr gesetzt, den ich seit Tagen nicht mehr loswerde.“
    Dale überlegte kurz. „Stimmt. Er wollte etwas mit dir besprechen, sagte Colin. Aber ihr habt nicht nach einem Streit ausgesehen, als wir wiederkamen.“
    „Wir haben auch nicht gestritten“, gab Kilian zu, worauf Dale das Licht einschaltete und sich aufsetzte, um ihn fragend anzusehen.
    „Willst du darüber reden?“
    Kilian schnaubte. „Nein, eigentlich nicht.“
    Dale schmunzelte. „Aber?“
    Er hatte keine andere Wahl, was Kilian nervte. Vor allem, weil Dale es ihm ansah, sein Blick verriet ihn, und das nahm Kilian Mikael für einen Moment wirklich übel. Hätte sein Vater nicht davon abgefangen, würde er jetzt nicht hier sitzen und nach einer Ausrede suchen, obwohl ihm längst klar war, dass er Dale erzählen musste, was er in Baltimore angestellt hatte, wenn er je wieder ruhig schlafen wollte.
    Der Moment ging vorbei, genauso wie seine Wut auf Mikael. Zurück blieb die Erkenntnis, dass es so besser war. Kilian hatte miterlebt, wie lange Colin sich mit seinen Erlebnissen gequält hatte, es zum Teil heute noch tat, wenn es ihm nicht gutging. Es war Zeit, die Karten offen auf den Tisch zu legen. Kilian machte es Dale nach, setzte sich auf und in einen Schneidersitz.
    „Ich

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