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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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wieder zusammen waren.
    Damit stand er nicht allein da. Vor allem Mikael war seine Freude anzusehen und allein das dankbare Lächeln seines Vaters, bevor der ihn umarmte und küsste, war den Streit mit Niko wert gewesen. Dale und Colin sahen das ebenso, und da das Wetter heute gut und zudem Wochenende war, beschlossen sie alle spontan, zum Mittag den Grill anzuwerfen. Colin rief bei Devin an, um den mit Samuel und Nathan einzuladen und schnappte sich danach Dale, um einkaufen zu fahren.
    Da Alex und Niko immer noch draußen waren, saß Kilian plötzlich mit Mikael allein der Küche und grinste. „Noch auffälliger ging es nicht. Was ist los? Willst du mich aushorchen?“
    „Ich?“ Mikael blinzelte unschuldig. „Wie kommst du bloß darauf?“
    „Aha“, machte Kilian nur, was seinen Vater grinsen ließ, bevor er sich auf seinem Stuhl zurücklehnte und ihn ernst ansah. Kilian war sofort beunruhigt. „Dad? Was ist los?“
    „Nun...“ Mikael sah kurz aus dem Fenster. „Eigentlich hatten wir geplant, das Ganze für uns zu behalten, aber dein Vater hat so ein Gespür dafür, wenn ich etwas weiß, es ihm aber nicht sagen möchte. Deswegen hat er gestern Abend zu mir gesagt, dass ich entweder mit der ständigen Grübelei aufhören, oder die Sache mit dir klären und dann entscheiden soll, ob ich es ihm erzähle.“
    Kilian bekam eine dicke Gänsehaut, als Mikael nach seinen Worten lächelte und zugleich verlegen wirkte. Obwohl sein Vater bislang kein Wort darüber verloren hatte, worum es genau ging, war Kilian auf einmal klar, was los war. Was Mikael wusste. Worüber er grübelte. Adrian musste es bei der Aussprache wegen Alex herausgerutscht sein, denn er wusste, dass sein Onkel sein Wort nie grundlos gebrochen hätte. Aber auch Adrian war nun mal ein Mensch und Alex' Krankheit geheimhalten zu müssen, hatte an seinen Nerven gezerrt. Sehr stark sogar. Kilian war deswegen nicht sauer auf Adrian. Ganz im Gegenteil. Er wusste nur nicht, was er jetzt sagen sollte.
    „Seid ihr deswegen stundenlang weg gewesen?“, fragte er, als ihm einfiel, wie lange Mikael, Adrian und Alex an dem Nachmittag nicht im Haus gewesen waren. „Weiß Alex es auch?“
    Mikael nickte. „Adrian hat sich nur versprochen, aber nachdem er gesagt hatte, dass er nicht vorhat, sich mit mir zu prügeln, wie du es getan hast, sprangen bei mir sofort sämtliche Alarmglocken an. Denn ich wusste nichts von irgendwelchen Prügeleien. Alex ebenso wenig, weshalb wir natürlich nachgehakt haben.“
    „Lass mich raten, Adrian wollte euch nichts sagen“, mutmaßte Kilian und traf natürlich ins Schwarze.
    „Nein“, stimmte Mikael ihm zu und seufzte. „Ich bin nicht gerade stolz darauf, dass ich Adrian erpresst habe, es weiterzuerzählen, aber ich wollte wissen, was er damit meinte, und am Ende hat dein Onkel nachgegeben und Alex und mir von Baltimore erzählt. Aber nur unter der Bedingung, dass wir es für uns behalten. Was geklappt hätte, wenn dein Vater nicht dieses inneres Radar dafür hätte, was solche Dinge betrifft.“
    Kilian nickte verstehend. „Was willst du jetzt noch von mir wissen, wenn Adrian es dir schon gesagt hat? Ich meine, du erzählst mir das doch nicht grundlos.“
    „Ich habe nur eine Frage.“ Mikael schaute ihn forschend an. „Aber ich will dir vorher sagen, dass Adrian mir darauf bereits eine Antwort gegeben hat, ich glaube sie ihm nur nicht.“
    Kilian blinzelte verdutzt. „Wieso sollte er dich belügen?“
    „Nein, so meine ich das nicht“, widersprach Mikael kopfschüttelnd. „Ich glaube allerdings, dass es nicht die ganze Antwort sein kann.“
    Kilian dämmerte etwas. Es gab nur eine Frage, auf die er nie eine Antwort gefunden hatte, sehr zur Frustration von Adrian und David, die ihm diese Frage natürlich auch gestellt hatten. Aber er kannte den Grund einfach nicht. Es gab kein 'Warum' in dieser Beziehung. Kilian hatte sich im Nachhinein so oft gefragt, was zu der Zeit in ihn gefahren war, aber außer reinem Trotzverhalten und verspäteter Pubertät war ihm nichts eingefallen. Es erstaunte ihn allerdings sehr, dass Mikael so ruhig auf seinem Stuhl sitzen konnte. Adrian, David und er hatten damals nicht grundlos entschieden, die Angelegenheit unter den Tisch zu kehren.
    „Müsstest du mich eigentlich nicht längst dafür anschreien?“, fragte Kilian. Statt einer Antwort atmete Mikael tief ein und sein folgender Blick sprach Bände. Von wegen Ruhe. Kilian schluckte. „Dad...“
    „Ich würde lügen, wenn ich

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