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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Männer, mit Masken über dem Gesicht, griffen nach ihm und zerrten ihn von der schreienden Hannah weg in einen Wagen, der gerade mit quietschenden Reifen an der Straße hielt. Kilian wurde schwindelig und übel, dann knickten ihm die Beine ein. Sein letzter Gedanke galt Hannah, bevor die Türen des Wagens zuschlugen und um ihn herum alles Schwarz wurde.

    Ketten. Eisenketten an seinen Handgelenken. Das war das Erste, was Kilian bemerkte, als er wieder zu sich kam. Er stöhnte und versuchte sich zu bewegen, da er ganz merkwürdig auf der Seite lag, aber es ging nicht. Kilian blinzelte, um den Nebel vor seinen Augen zu vertreiben. Es dauerte eine Weile, bis er gut genug sehen konnte, um zu begreifen, dass er auf einem blanken Betonboden lag und fror. Das nächste, was ihm auffiel, waren die anderen Ketten. Jemand hatte nicht nur seine Hände aneinander gekettet, sondern auch seine Beine. Er war wie die Insassen von Gefängnisses überall gefesselt. Er hatte sogar eine Kette um den Hals.
    Wie ein Sklave, dachte Kilian fassungslos und sah langsam an sich hinunter. Bis auf seine Shorts war er nackt. Oh Gott. Man hatte ihn entführt. Entführt und irgendwo fast nackt angekettet. Aber wieso? Was sollte das alles? Wer würde ihm so etwas antun und warum?
    Oh Gott, dachte Kilian entsetzt, als ihm ein Gedanke kam. Hannah.
    „Na? Ausgeträumt?“
    Kilian hob den Kopf und sah sich einem breit grinsenden Mann gegenüber, den er nach kurzem Überlegen sogar wiedererkannte. Das konnte doch alles nur ein ganz schlechter Witz sein. „Sie?“
    Sein Gegenüber lachte. „Wusste ich doch, dass du mich erkennen würdest. Schade, dass sie dich und deine beiden Freunde wegen des Diebstahls nicht verknackt haben. Gute Anwälte sind eben doch Gold wert.“
    Das war der Cop, der ihn und die Zwillinge beim Wodkadiebstahl in dem Laden erwischt hatte. Plötzlich war Kilian alles klar. Der Typ war einer der korrupten Polizisten, die Dale suchte. Deshalb lag er hier in Ketten. Sie hatten ihn entführt, um an Dale heranzukommen oder ihn zu erpressen oder Schlimmeres. Das, was Kilian bislang nur aus dem Fernsehen kannte, war auf einmal grausame Realität geworden.
    „Warum?“, fragte er, weil das alles war, was Kilian interessante.
    Der Polizist hockte sich zu ihm. „Na warum wohl, wegen Geld. Oder glaubst du ernsthaft, mein Gehalt ist so üppig? Es gibt genug Kids und reiche Schnösel, die für reinen Stoff ein Vermögen bezahlen.“
    „Sie töten Menschen damit.“
    Ein Schulterzucken war die Antwort darauf und Kilian war nicht mal entsetzt deswegen. Jedenfalls nicht sehr. Irgendwie hatte er genau so eine Reaktion erwartet.
    „Ich zwinge ja niemanden, den Stoff zu nehmen. Wer dumm genug ist, um an der Nadel zu hängen, hat einfach Pech gehabt. Ich regle nur das Angebot und die Nachfrage, Kleiner. Mehr ist nicht dabei.“
    „Wie haben Sie das solange machen können, ohne dabei erwischt zu werden?“, fragte Kilian leise.
    Der Cop grinste überheblich. „Ich bin seit über dreißig Jahren bei der Polizei. Das ist lange genug, um zu wissen, wie man falsche Spuren legt. Dein DEA-Lover ist genauso darauf reingefallen wie alle anderen, der bisher auf uns angesetzt waren. Diese Idee mit S.W.A.T. war genial. Wir bekommen unsere Ausbildung umsonst und können mit ihr das Geschäft schützen. Klasse, oder?“
    „Beschlagnahmte Drogen verkaufen? Dealer töten und weiß Gott was noch, nennen Sie klasse?“
    „Dachte mir schon, dass du zu ehrlich für so was bist.“ Der Mann lachte. „Aber das stört mich nicht. Wir haben genug Geld verdient, um uns zur Ruhe zu setzen. Nur noch ein Job und dann bin ich weg. Die Karibik soll schön sein um diese Jahreszeit.“
    Kilian schnaubte. Was für ein mieses Dreckschwein. „Warum haben Sie mich entführt?“
    „Du wirst mir den Job sichern.“
    „Wie bitte?“, fragte Kilian fassungslos, was erneut für Gelächter sorgte.
    „Keine Sorge, du musst nicht mitmachen.“ Der Cop stand wieder auf und streckte sich genüsslich. „Hast du schon mal CSI gesehen?“
    „Diese alte Serie über Forensik?“
    „Hm“, nickte der Cop zustimmend. „Ich fand sie früher immer gut. Hatte zwar mit der Realität nicht viel gemein, aber sie hat mich auf nette Ideen gebracht.“ Der Polizist zwinkerte ihm zu. „Es gab da mal so eine Folge, in der einer der CSI-Jungs lebendig begraben wurde und genau das werde ich mit dir machen.“
    Kilian blieb vor Entsetzen im ersten Moment der Mund offenstehen, was den Cop sichtlich

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