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Tränen im Regen

Tränen im Regen

Titel: Tränen im Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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freute. „Das kann nicht Ihr Ernst sein.“
    Auf einmal war jeglicher Spott aus dem Gesicht seines Gegenübers verschwunden. Stattdessen sah der Mann ihn an, als wäre er nur ein Junkie oder eine Kakerlake, die es zu zertreten galt. Kilian wurde übel, als er begriff, dass diesem Cop ein Menschenleben gleichgültig war. Dass er von dem Mann nichts zu erwarten hatte. Gar nichts.
    „Du bist mein Joker und den werde ich ausspielen, solange ich ihn brauche. Aber dich zu erschießen, wie es die Jungs wollten, wäre eher unpraktisch. Deshalb lebt auch dein Freund noch. Nein nein, Geduld ist manchmal einfach die bessere Wahl und davon habe ich genug. Es ist nur schade, dass ich keine Zeit für so einen tollen Glassarg habe, wie in CSI. Eine Holzkiste muss reichen.“ Der Mann musterte ihn abfällig. „Ich werde dich auch nicht in ein Erdloch stecken, dafür fehlt mir die Zeit. Du kommst zu jeder Menge anderer Kisten, damit du nicht auffällst und deinem DEA-Schnüffler schicke ich ein Foto von dir. Wenn er und seine Leute die Finger stillhalten, bis der Job in drei Tagen erledigt ist, wird er erfahren, wo du bist.“
    „Bis dahin bin ich tot, das wissen Sie“, sagte Kilian mit einer Stimme, die er kaum als seine eigene erkannte, so schockiert war er über das, was er gerade hörte.
    Der Cop sah ihn belustigt an. „Wer wird denn so pessimistisch sein? Die Kiste ist nicht luftdicht, ersticken wirst du also kaum. Höchstens erfrieren, denn deine Sachen lasse ich verschwinden. Es wäre unklug, am Ende Spuren zu hinterlassen. Auf jeden Fall wirst du, wie immer die Sache ausgeht, in drei Tagen von der Baufirma entsorgt. Bis dein Cop die Wahrheit herausfindet, bin ich weg und du in der Abfallpresse auf Nimmerwiedersehen verschwunden.“
    Kilian sah den Polizist angewidert an. „Sie mieses Schwein.“
    „Du bist nicht die erste Leiche, die ich für den Traum vom freien Leben entsorgen lassen muss“, konterte der Mann eiskalt. „Glaubst du wirklich, ich lasse zu, dass dein Lover sich zwischen mich und zwanzig Millionen Dollar stellt?“ Ein Quietschen ließ den Cop zur Seite sehen. „Na wird auch Zeit. Ich dachte schon, ich muss ihn allein wegschaffen. Habt ihr die Kiste?“
    „Draußen auf dem Pickup“, antwortete eine Kilian völlig unbekannte Stimme und dann kam ein weiterer Mann zu ihnen. Er war genauso gekleidet wie Dale und trug außerdem eine Maske über dem Gesicht.
    „Keine Sorge, er kann euch nicht erkennen. Und selbst wenn, macht das auch nichts mehr.“ Der Cop nickte zufrieden. „Dann los. Fasst mal mit an.“
    Kilian wehrte sich so gut er konnte, aber es war sinnlos. Gegen drei Männer hatte er nicht die geringste Chance. Sie trugen ihn nach draußen, aber außer Dunkelheit und mehreren großen Hallen um sie herum, konnte Kilian nichts erkennen. Er musste lange bewusstlos gewesen sein. Die korrupten Polizisten steckten ihn in eine Kiste, die gerade groß genug war, dass Kilian hineinpasste. Er würde sich weder strecken, noch großartig viel bewegen können. Von der Kälte ganz zu schweigen. Kilian machte sich keine allzu große Hoffnung, was sein Überleben betraf, als er hörte, die wie Männer die Kiste zunagelten. Er würde in diesem Ding sterben, wenn nicht ein Wunder geschah.
    Doch das Wunder kam nicht. Er hörte, wie sie ihn wegfuhren und da das ziemlich lange dauerte, vermutete Kilian, dass sie ihn aus der Stadt brachten. Abfallpresse, hatte der Cop gesagt. Also musste es eine Art Entsorgungsfirma sein und was das bedeutete, war Kilian bewusst. Dale würde ihn niemals finden. Allein im Großraum von Philadelphia lebten über sechs Millionen Menschen, dazu kamen jede Menge Außenbezirke und Ecken, in die er freiwillig nicht mal in Begleitung einer Armee einen Fuß gesetzt hätte.
    Kilian schlug sich den Kopf an, als der Wagen schließlich abrupt stoppte und die Männer die Kiste mit einem Gabelstapler, zumindest hörte es sich so an, irgendwo abstellten. Danach wurde es still um ihn herum. Die Kiste hatte keine Löcher, nichts, wodurch er hätte nach draußen sehen können, um irgendwie herauszufinden, wo er war, obwohl ihm das auch nichts gebracht hätte. Anfangs versuchte er es im Rufen, aber es war offensichtlich kein Mensch mehr in der Nähe. Freitagabend. Drei Tage.
    Also wollten die Cops am kommenden Montag verschwinden und am Montagmorgen würde irgendjemand hier auf dem Gelände die Maschinen starten und ihn umbringen. Vermutlich ohne es zu wissen, denn Kilian zweifelte daran, dass die

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