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Traeum weiter Baby

Traeum weiter Baby

Titel: Traeum weiter Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Brown
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hatte. Paula ging in die Küche, und ich kuschelte mich wieder in die Kissen. Was hatte ich nur falsch gemacht? Ich hatte Sascha in Doros Arme getrieben, darin war ich mir sicher. Wenn ich nur wüßte, wodurch?
    Nach dem Frühstück fühlte ich mich etwas gestärkt und schleppte mich in die Dusche. Das heiße Wasser tat gut. Als ich aus dem Bad kam, war Paula am Telefon.
    »Ich glaube nicht, daß sie mit dir reden will«, bellte sie. »Idiot!«
    Sie knallte den Hörer auf.
    »Es war der Mistkerl«, sagte sie dann. Mein Magen verwandelte sich in einen Klumpen aus Blei. »Du wolltest doch nicht etwa mit ihm reden?«
    Ich schüttelte den Kopf. Ich war froh, daß ich jetzt nicht mit Sascha sprechen mußte. Was hätte ich auch sagen sollen? Na, und war’s noch nett mit Doro gestern abend? Ich mußte schlucken. Paula guckte mich aufmerksam an.
    »Geht’s?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Was mach ich nur mit dir«, sagte Paula und legte den Arm um mich, »weißt du was? Wir gehen wieder ins Bett und gucken ein bißchen SITC, hast du Lust?«
    Mir war alles egal, insofern konnte ich genausogut Carrie gucken. Paula legte die DVD ein.
    »Es war Liebe auf den ersten Blick«, sagte Carrie schmachtend.
    |128| Ich wußte genau, was sie meinte, aber Paula fehlte jeder Draht zu ihr.
    »Wie alt ist die Frau? Zwölf?«, sagte sie kaltherzig und ließ Carrie verschwinden.
    Dummerweise lief aber keine andere Serie, so daß wir zuerst MTV guckten und dann einen Film über Aliens, die sich in den Körpern von Menschen einnisteten. Sie fraßen ihre Seelen, und danach führten sie sich auf wie deutsche Touristen auf Mallorca. Wir Einheimischen hatten keine Chance, aber wir nutzten sie. Als die vereinigte Weltregierung ihre Raketen startete, klingelte es Sturm an der Tür. Paula stöhnte genervt.
    »Nicht jetzt, wo wir dabei sind, den Bastarden einzuheizen.«
    Sie rührte sich nicht vom Fleck. Doch als das Klingeln nicht aufhörte, ging sie an die Tür und kam kurz darauf mit einem Strauß roter Rosen wieder rein.
    »Wenn der Mistkerl die Frechheit besessen hätte, selbst vorbeizukommen, hätte ich ihm das Gemüse um die Ohren geknallt«, sagte sie, »aber es war ein Kurier, und dem mußte ich noch Trinkgeld geben. Das ist doch das Letzte!«
    Sie warf die Rosen aufs Bett. Es steckte eine Karte darin.
    »Na, was ist seine Entschuldigung? ›Tut mir leid, ich hatte meine Kontaktlinsen nicht an und habe dich mit meiner Chefin verwechselt‹?«
    »Laß uns reden. Sascha«, las ich.
    »Wie originell!«
    Ich schniefte.
    »Was ist los«, fragte Paula, »da schickt der Mistkerl ein paar Rosen vorbei, laß mich schätzen: das Stück für zwei Euro, Gesamtwert zwanzig, und du kriegst glasige Augen?«
    »Ach, Paula…«
    |129| »Noch nicht mal ’ne ungerade Zahl, wie stillos!«
    Ich schniefte wieder.
    »Wahrscheinlich liegt er grade mit der Kuh im Bett«, schimpfte Paula, »und hat zwischen zwei Nummern mal kurz Fleurop angewählt, das sähe ihm ähnlich!«
    Das ging mir dann doch zu weit. Mußte sie mich so quälen? Ich schnappte mein Kissen und drückte es ihr vors Gesicht.
    »Dir stopf ich das Schandmaul«, sagte ich.
    Paula wehrte sich verzweifelt, und das Ganze endete in einer Kissenschlacht. Danach setzte Paula sich in den Kopf, daß wir uns pflegen mußten. Sie holte ihr Kosmetikarsenal ans Bett und entschied, daß ich eine Feuchtigkeitsmaske brauchte. Da ich mich nicht wehrte, schmierte sie mir die Paste ins Gesicht. Es fühlte sich erstaunlich gut an. Vielleicht könnte ich Sascha wiedergewinnen, wenn meine Haut feuchter war? Als nächstes unterzog Paula meine Fingernägel einer Totalrenovierung. »Grün oder rot?«
    »Hm?«
    »Welche Farbe willst du auf den Nägeln haben?«
    »Gar keine!«
    »Oder blau?«
    »Na dann rot.«
    »Du solltest dich von deinen konservativen Wertvorstellungen lösen!«
    Vermutlich hatte sie recht. Ich war zu spießig. Deshalb ging Sascha auch fremd. Vielleicht sollte ich ihm zeigen, daß ich offen für Experimente war, wie man so sagte, und auch andere Leute küsste.
    »Meinst du, ich sollte mir eine Affäre zulegen?«
    »Du brauchst einen ganz und gar neuen Mann.«
    Das fand ich nun wieder viel konservativer als eine Affäre. Aber mit wem sollte ich denn eine Affäre anfangen? Mir gefiel nur Sascha.
    |130| »Er müßte auf jeden Fall vom Typ her genauso sein wie Sascha.«
    Paula schaute mich strafend an.
    »Sag das noch mal, und ich hole die Leute in den weißen Kitteln!«
    Ich lachte.
    »Ich meinte doch nur,

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