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Träum weiter, Liebling

Träum weiter, Liebling

Titel: Träum weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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dass er ein Gauner ist.«
    »Ich vertraue auf Kristys Instinkt.«
    Kies spritzte auf, als Gabe rückwärts aus Warren Roys kurzer Auffahrt stieß. Rachel sah ihn die Klimaanlage anschalten. Gleichzeitig warf er ihr einen Blick zu, der sowohl Verständnis als auch einige Irritation signalisierte. Er glaubte, dass ihre Suche sinnlos wäre, und da hatte er vielleicht sogar recht. Die verständnislosen Gesichter der ersten beiden Kandidaten hatten ein beredtes Zeugnis davon abgelegt, dass sie keine Ahnung hatten, wovon sie redete. Und trotzdem, die Bibel musste ja irgendwo sein.
    Etwas nagte an ihr, seit sie zum ersten Mal einen Blick auf die Liste geworfen hatte, und sie nahm das Papier noch mal zur Hand und studierte die Namen. Bill Keck... Frank Keegan... Phil Dennis... Kirk DeMerchant... Sie kannte keinen davon.
    Dennis. Ihr Blick schoss die Namensreihe entlang nach oben. »Phil Dennis? Ist er mit Carol verwandt?«
    »Ihr Schwager. Wieso?«
    Sie tippte mit dem Finger aufs Blatt. »Er war an dem Abend auch da.«
    »Dann hast du Pech. Ich hab gehört, er ist vor ein paar Jahren weggezogen. Wenn er die Bibel genommen hat, ist sie längst weg.«
    »Nicht, wenn er sie Carol gegeben hat.»
    »Warum sollte er?«
    »Weil sie Dwayne immer die Treue gehalten hat, sogar jetzt noch, und diese Bibel würde ihr eine Menge bedeuten.
    Vielleicht wusste ihr Schwager das ja und hat sie deshalb genommen.«
    »Oder auch nicht.«
    »Du könntest ein bisschen optimistischer sein, weißt du.»
    »Nun, ich hab die Grenzen meines Optimismus erreicht.« Seine Einstellung war irritierend, aber wenigstens ließ er sie nicht allein. Sie studierte sein kantiges, männliches Profil und überlegte, ob sie ihm einen Witz erzählen sollte, nur um zu sehen, wie seine Züge weicher wurden, wenn er lächelte. Eine angenehme Trägheit erfasste sie, eine Sehnsucht nach ihm, die nicht mehr weichen wollte. Sie hätte ihm am liebsten gesagt, er solle auf der Stelle umkehren und zum Heartache Mountain zurückfahren, aber das konnte sie nicht, also konzentrierte sie sich darauf, das Blatt wieder zusammenzufalten. »Ich möchte als nächstes Carol aufsuchen.«
    Sie wartete darauf, dass er protestierte, doch statt dessen seufzte er. »Bist du sicher, dass du nicht lieber einen Hamburger willst?«
    »Wenn ich noch einen Hamburger esse, fange ich an zu muhen. Bitte, Gabe, bring mich zu Carols Haus.«
    »Ich wette, sie ist auch Mitglied in deinem Fanclub«, brummelte er.
    »Hm.« Sinnlos, ihm zu verraten, wie sehr Carol Dennis sie verabscheute.
    Carol wohnte in einem weißen Haus im Kolonialstil, das von einem quadratischen, kleinen Grundstück umgeben war, an dessen Eingang zwei junge Ahornbäume wuchsen. Auf beiden Seiten der Haustür stand je ein Holztrog mit lila und rosafarbenen Petunien, und die Tür selber war in Williamsburg-Blau gestrichen und mit einem Kranz aus gelben Seidenblumen behängt. Rachel ging vor, und Gabe machte sich auf eine unerfreuliche Konfrontation gefasst. Doch bevor sie klingeln konnten, öffnete sich die Tür, und zwei Jugendliche traten heraus, gefolgt von Bobby Dennis.
    Es war beinahe ein Monat vergangen, seit sie ihn mit seiner Mutter im Supermarkt gesehen hatte, doch als er sie erblickte, breitete sich die gleiche tiefe Feindseligkeit auf seinem Gesicht aus wie damals. »Was wollen Sie?«
    Gabe, der neben ihr stand, versteifte sich.
    »Ich möchte mit deiner Mutter reden«, sagte sie rasch.
    Bobby nahm die Zigarette, die der rothaarige Junge auf seiner rechten Seite soeben angezündet hatte, inhalierte einmal und gab sie dann wieder zurück. »Sie ist nicht da.«
    Rachel schauderte bei dem Gedanken, dass Edward einmal so werden könnte. »Weißt du, wann sie wiederkommt?«
    Er zuckte gelangweilt die Schultern, als ob ihm das Leben, obwohl kaum angefangen, schon nichts mehr zu bieten hätte. »Meine Mom erzählt mir einen Scheißdreck.«
    »Pass auf, was du sagst«, ließ sich Gabe mit leiser, beinahe tonloser Stimme vernehmen, bei der Rachel ein Schauder über den Rücken lief. Obwohl er nichts Bedrohliches tat. schien er sich über den mürrischen Teenagern aufzutürmen, und der Dennis-Junge begann eifrig, die Petunientöpfe zu studieren.
    Sein rothaariger Freund, von dem er die Zigarette geborgt hatte, scharrte nervös mit den Füßen. »Meine Mom und sie arbeiten heute beim Spanferkelgrillfest.«
    Gabes Lippen bewegten sich kaum. »Was du nicht sagst.«
    Der knotige Adamsapfel des Rothaarigen hüpfte in seiner Kehle. »Wir

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