"Träume aus 1001 Nacht" 6
Wärme und Offenheit an sich, die unter allen anderen ihresgleichen suchten. Ihre Lebensfreude war mitreißend.
„Ich dachte, ihr beide kommt auch an den Pool“, sagte Francesca zu Rashid.
„Ich hatte zu tun, und dann habe ich Mo gesucht. Es hat ihm viel Freude gemacht, mit Bridget zu lesen.“
„Vielleicht können wir heute Nachmittag zusammen schwimmen.“
„Das klingt gut.“ Nicht, dass er den ganzen Nachmittag am Pool vertun wollte, aber ein paar Bahnen zu schwimmen würde ihn erfrischen.
„Bridget wollte ein paar Einkäufe machen. Möchtest du sie morgen begleiten?“, fragte er, als sie zum Salon schlenderten.
Francesca zögerte nicht. „Fantastisch! In der Boutique, die du mir letzte Woche gezeigt hast?“
„Wenn du möchtest.“ Es handelte sich um einen exklusiven kleinen Laden in der Innenstadt. Die Inhaberin war entzückt gewesen, ein so berühmtes Model zu ihren Kunden zählen zu dürfen.
Francesca war sofort in Hochstimmung. Rashid lächelte zynisch, ahnte er doch, dass ihre Freude nicht allein daher rührte, dass sie mehr Zeit mit ihrer Cousine verbringen durfte. Er kannte niemanden, der so an Kleidern interessiert war wie Francesca.
Sie sah nun Bridget an. „Du wirst die Boutique lieben. Die Kleider sind erstklassig. Ich schätze, du kommst nicht mit uns?“ Sie wandte sich an Rashid.
Dieser schüttelte den Kopf. „Als ich das letzte Mal mitgekommen bin, musste ich das ständige Kichern der Verkäuferinnen über mich ergehen lassen. Ihr werdet ohne mich mehr Spaß haben.“
„Wir beide werden uns königlich amüsieren.“ Francesca hakte sich lachend bei Bridget unter. „Wir kaufen den Laden leer!“
Rashid gesellte sich zu Marie. Schließlich musste er sich um alle Gäste gleichermaßen kümmern.
Es war bereits später Vormittag, als Francesca endlich so weit war, die Einkaufstour zu starten. Rashid hatte das Haus früh verlassen und ihnen den Wagen zurückgeschickt. Bridget trat vor die Tür und wartete auf ihre Cousine. Sie wollte gerade nach Francesca suchen, als diese in einem schicken weißen Leinenkleid die Treppe hinunterkam. Mit ihrer gebräunten Haut und dem dunkel glänzenden Haar wirkte das Weiß des Kleides überwältigend. Bridget freute sich auf den Einkaufsbummel. Nur Francesca und sie.
Sie wünschte, sie könnte unverfänglich herausfinden, ob zwischen Francesca und Rashid mehr war als nur Freundschaft. Sie hatte sie gestern beobachtet, aber nichts Besonderes entdeckt. Was aber, wenn sie, Bridget, Interesse an einem Mann hätte, in den ihre Cousine verliebt war?
„Kennst du Rashid schon lange?“
„Ein paar Jahre. Er war mal bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung, auf der ich gemodelt habe. Dort haben wir uns kennengelernt. Er ist lustig, nicht wahr?“
„Ja.“ Lustig, aufregend, geheimnisvoll und so sexy, dass Bridget nachts von ihm träumte.
„Leider hat er seine Frau verloren.“
„Ja, das hat er gesagt.“
„Es ist immer schrecklich, wenn jemand so früh stirbt.“ Francesca seufzte.
„Er sagte, sie sei sehr schön gewesen.“
„Ich weiß nicht. Ich habe sie nie getroffen, aber er wird sich kaum in eine Frau verliebt haben, die weniger schön war als er selbst.“
Bridget nickte, und ihr sank das Herz. Natürlich würde ein so gut aussehender Mann eine ebenso hübsche Frau suchen. Jemanden wie Francesca.
„Dann seid ihr beide also …?“ Bridget verstummte, in der Hoffnung, dass Francesca ihre Frage erriete.
Ihre Cousine lachte. „Absolut nicht. Wir sind nur Freunde. Ich habe viele Freunde, aber momentan niemand Besonderes. Vielleicht später mal. Bridget, wir müssen uns heute miteinander vergnügen. Ich habe mich eben verspätet, weil mein Agent angerufen hat. Er hat einen wunderbaren Auftrag für mich.“
„Oh, wie schade. Wann musst du weg?“, fragte Bridget enttäuscht.
„Morgen, wenn ich noch einen Flug bekomme. Übermorgen allerspätestens, aber dann bliebe mir keine Zeit für die Anproben.“
„Dann muss ich wohl auch abreisen“, sagte Bridget traurig.
„Unsinn. Rashid hat dich doch für ein paar Wochen eingeladen.“
„Aber ich kenne ihn doch gar nicht. Es war etwas anderes, als du da warst, aber allein kann ich nicht bleiben.“
„Natürlich kannst du das“, widersprach Francesca. „Er wird darauf bestehen, warte nur ab.“
„Das bezweifle ich. Und wenn, dann nur aus Höflichkeit.“
„Bei jeder Gelegenheit habe ich euch in einer privaten Unterhaltung gesehen“, beharrte Francesca. „Ich bin sicher,
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