"Träume aus 1001 Nacht" 6
angereist und braucht nun ein paar Kleidungsstücke, die für einen Besuch bei Scheich Al Halzid angemessen sind.“ Eine junge Frau brachte Erfrischungen auf einem Tablett.
„Auch bequeme Kleidung?“
„Ja, und ein paar Abendkleider sowie eines für einen offiziellen Empfang.“ Sie zwinkerte Bridget zu. „Und etwas zum Spielen im Garten.“
„Aber nichts zu Extravagantes“, wandte Bridget lächelnd ein.
Francesca lachte. „Und keine Sorge wegen der Rechnung. Die Kleider sind ein Geschenk. Ich freue mich, dass wir zusammen hier sind.“
Kleider, Hosen, Shorts und Badeanzüge wurden ihr vorgeführt. Manche gefielen Bridget, manche würde sie niemals tragen. Aber sie freute sich über das ehrliche Bemühen der Verkäuferin, ihre Wünsche zu erfüllen.
Francesca wählte die meisten Kleider für Bridget aus und erklärte, warum ihr diese und jene Farbe besonders gut stand. Bridget war überwältigt von Francescas Großzügigkeit. Sie selbst wollte die Kosten so niedrig wie möglich halten, doch gab es keine Etiketten, die ihr Aufschluss über die Preise gegeben hätten. Wahrscheinlich hätte das auch nicht geholfen, da sie sich mit der Währung sowieso nicht auskannte.
„Probier das aquamarinfarbene Kleid an“, schlug Francesca vor. „Die Farbe steht dir ausgezeichnet.“
Bridget folgte der jüngeren Verkäuferin in den Umkleideraum. Dieser Raum war so groß wie ihr Schlafzimmer zu Hause, und die Wände bestanden vollständig aus Spiegelfläche, sodass die Kundin sich von allen Seiten in den Kreationen bewundern konnte. Und so fühlte sich Bridget. Sie probierte nicht einfache Kleider an, sondern wahre Kunstwerke.
Die Materialien umschmeichelten weich und sinnlich ihren Körper. Das Aquamarin stand ihr wirklich. Es hob das Cremeweiß ihrer Haut hervor und ließ ihre Augen noch blauer erscheinen.
Eine Stunde später probierte Bridget gerade das letzte Kleid an, das die Verkäuferin ihr brachte. Es war ein Meisterwerk in sattem Cremeweiß, das asymmetrische Mieder ließ eine Schulter frei, und der Rock umspielte elegant ihre Beine. Ein passenderes Kleid für den Empfang würde sie sicher nicht finden. Wenn Francesca großzügig genug war, ihr dieses noch zuzugestehen, wäre ihre Freude perfekt. Ansonsten würde sie es selbst kaufen, ganz gleich, was es kosten sollte.
„Francesca, warte, bis du das siehst!“ Sie stürmte in den Salon. Francesca war nicht da. Dafür aber Rashid.
Er saß auf einem der Zweisitzer, und nun erhob er sich. Sein Blick glitt anerkennend über ihre Erscheinung.
„Wunderbar.“
„Oh.“ Bridget wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Für den Bruchteil einer Sekunde freute sie sich, dass er sie in diesem Kleid sah. Es war das schönste Kleid, das sie jemals getragen hatte. Selbst wenn sie es nie wieder tragen würde, so hatte Rashid sie doch darin gesehen.
Die Verkäuferin sprach auf Arabisch mit Rashid, und er nickte.
„Ich habe ihr gesagt, dass wir dieses Kleid unbedingt kaufen. Sind Sie bereit für die Heimfahrt?“
„Sofort. Ich ziehe mich nur schnell um.“
„Keine Eile. Francesca probiert auch gerade etwas an.“
Als sie aus dem Umkleideraum trat, trug sie einen ihrer neuen Röcke und ein seidenes Top.
„Vielen Dank, dass Sie das hier möglich gemacht haben. Noch nie war eine Boutique nur für mich alleine geöffnet. Es war fantastisch …“ Lächelnd setzte sie sich Rashid gegenüber.
„Und sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?“
„Mehr als genug. Ich habe auch einen wunderschönen Badeanzug gefunden. Und ich wollte Sie fragen, ob Mo schwimmen kann, und wenn ja, ob Sie mir so weit vertrauen, dass ich mit ihm baden gehen darf. Wir können den Pool benutzen, wenn keine Gäste da sind. Dann fühlt sich niemand belästigt.“
Rashid hob eine Augenbraue. „Bisher war ich der Ansicht, dass Sie auch zu meinen Gästen zählen, Bridget Rossi. Wie also können Sie und Mo den Pool benutzen, wenn keine Gäste da sind?“
„Aber mich stört Mo nicht. Er sagte, er hat die ausdrückliche Anordnung bekommen, keine Gäste zu belästigen. Ich weiß, dass viele ein Kind als lästig empfinden, aber Mo ist so entzückend.“
„Wollen Sie denn nicht lieber Zeit mit Francesca verbringen?“
„Ich verbringe gerne so viel Zeit wie möglich mit ihr, aber sie hat mir eben gesagt, dass sie einen Auftrag hat und abreisen muss.“ Bridget atmete tief durch. Sie hatte es fast vergessen. „Dann werde ich am besten auch nach San Francisco
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