"Träume aus 1001 Nacht" 6
bin keine Puppe, die man beliebig hin und her schieben kann. Wir müssen mal eines klarstellen. Im Büro bist du der Boss, das ist unbestritten. Aber bei privaten Angelegenheiten hast du mich gefälligst zu fragen, statt einfach Pläne für mich zu machen.“
„Diese Einladung war aber schon vorher geplant“, widersprach er.
„Gut, es war geplant, dass du hingehst. Ich muss doch wohl nicht mitkommen, wenn ich nicht will, oder?“ Molly war nicht bereit, auf ihren Standpunkt zu verzichten.
„Sei doch nicht albern, Molly. Es würde nur Anlass für Gerüchte geben, wenn ich bereits zwei Tage nach meiner Hochzeit auf einer wichtigen Gesellschaft allein aufkreuze. Du kommst natürlich mit!“
Molly musste an sich halten, um ihn nicht laut anzuschreien. Er schien sie einfach nicht verstehen zu wollen. „Vielleicht habe ich ja andere Pläne für Freitag …“
„Dann sage sie ab“, erwiderte er …
„Kaliq, so funktioniert ein Zusammenleben nicht. Ich bin nicht gewohnt, mich ständig nach einem anderen Menschen richten zu müssen. Du kannst mich nicht einfach herumkommandieren.“
„Hast du andere Pläne für Freitag?“, erkundigte er sich direkt.
Sie schüttelte den Kopf. „Aber ich hätte welche haben können. Verstehst du nicht, was ich meine? Ich möchte, dass du solche Termine mit mir absprichst.“
Er holte tief Luft und fuhr sich mit den Fingern durch das dichte Haar. „Gut, darf ich dich also herzlich einladen, liebe Molly, gemeinsam mit mir am Freitag diese Party zu besuchen?“
Sie lächelte. „Vielen Dank, ich komme gerne mit.“
Er runzelte die Stirn. „Was sollen diese Spielchen?“ Er erhob sich und kam auf sie zu.
Molly sah ihm ins Gesicht. „Das sind keine Spielchen, wir sollten nur ein paar Grundregeln für unser Zusammenleben aufstellen.“
„Also, bisher haben sich Frauen noch nie beschwert, wenn sie mit mir ausgehen sollten.“
„Du lebst doch lange genug hier, um zu wissen, dass wir Amerikanerinnen ziemlich unabhängig sind. Und privat mag ich es eben, wenn man mich fragt, Kaliq. Im Job bist du der Chef.“
Er streckte die Hand aus und schob ihr eine Haarlocke aus der Stirn. „Du hast eine ganz zarte Haut.“ Er ließ die Hand weiter über ihre Wange wandern.
„Kaliq, bitte!“ Sie räusperte sich. „Ich finde, du solltest das lassen.“
„Denkst du nicht auch, dass wir üben sollten, wie Mann und Frau miteinander umzugehen? Und zärtliche Berührungen gehören nun einmal dazu.“
„Gut, aber doch nicht, wenn wir allein sind.“
„Ich berühre dich nun mal so gerne.“ Er zog sie in seine Arme.
Molly stützte die Hände auf seinem Brustkorb ab, um etwas Distanz zwischen sie zu bringen. Allerdings war es sehr verführerisch, seine warme Haut unter dem dünnen Hemd zu spüren.
Als er den Kopf senkte, um ihr den Mund mit einem Kuss zu verschließen, waren alle guten Vorsätze vergessen. Hingebungsvoll öffnete sie ihre Lippen, ergab sich ganz dem Ansturm der Gefühle, die seine forschende Zunge in ihr auslöste. Sie genoss es, seinen muskulösen Körper so dicht an ihrem zu spüren.
Kaliq hatte den Kuss beendet, löste sich aber nicht gleich von ihr, sondern hauchte ihr viele kleine Küsse auf die Stirn, den Hals, wo ihr Puls sehr heftig zu spüren war, und ihr Dekolletee.
Molly spürte, dass er sie begehrte, und fast hätte sie diesen unwirklichen Gefühlen nachgegeben, die sie erfüllten. Doch dann musste sie unwillkürlich an Chad denken, und das ließ sie sehr schnell in die Realität zurückfinden.
Kaliq schien ihren inneren Widerstand zu spüren, denn er löste sich von ihr.
„Wir sind jetzt verheiratet, Molly. Und ich gebe zu, ich habe nie wie ein Mönch gelebt. Aber ich werde nichts tun, was unsere Beziehung ruinieren könnte. Wenn du mehr willst von mir als ein platonisches Nebeneinander, dann muss die Initiative von dir ausgehen.“
Molly nickte. Sie wusste selbst nicht, was sie wollte. Die Küsse hatte sie genossen und wollte eigentlich mehr, aber sie hatte auch Angst, die Kontrolle über sich zu verlieren. Langsam konnte sie sich vorstellen, wie es sein würde, gemeinsam mit Kaliq die Höhen der Lust zu erleben, aber sie war innerlich nicht darauf vorbereitet. Es ging ihr alles viel zu schnell.
Sanft löste sie sich aus seinen Armen und zwang ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. „Ich glaube, es ist besser, wenn wir die Vernunft siegen lassen. Ich weiß nicht, ob wir die Situation weiter komplizieren sollten …“
„Wir müssen noch eines
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