Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Menge Wein und Himbeeren mit weißer Schokolade.«
    Nein, dachte Dora, deren Magen rebellierte, ich werde in nächster Zeit ganz gewiss keinen Bissen herunterkriegen. »Dann kann man davon ausgehen«, meinte sie, »dass der Verstorbene vor seinem Tod recht entspannt gewesen sein muss.«
    »Ja. Es fällt schwer, sich vorzustellen, ein solches Mahl in nervösem Zustand zu verdrücken. Dearborne wird alle Hände voll zu tun haben, die Menükarten sämtlicher Restaurants auszukundschaften. In der Plane hat man außerdem ein paar weiße Kieselsteine und Reste von Mulch gefunden. So etwas findet sich in Blumenbeeten und um Sträucher herum.«
    »Ich frage mich, wie viele Blumenbeete es wohl in Los Angeles geben mag.«
    »Ich sagte dir doch, Polizeiarbeit ist anstrengend. Übrigens, hat Finley einen Garten?«
    »Garten? Der wohnt mitten in einer riesigen Parkanlage. Er ist sehr stolz darauf und war enttäuscht, dass es an dem Abend bewölkt war und er mir sein Anwesen nicht im
Sternenlicht präsentieren konnte. Einen Teil davon konnte ich jedoch von seiner Sonnenterrasse aus bewundern. Seine Gartenanlage ist außerordentlich gepflegt und gemulcht, und es gibt etliche weiße Kieswege.«
    »Du hast scharfe Augen, Conroy.« Er beugte sich zu ihr und küsste sie. »Gönne ihnen jetzt eine Weile Ruhe.«
    »Ich glaube, ich schau’ mir lieber den Film an.« Sie angelte mit zitternden Fingern die Kopfhörer. »Welchen Film zeigen sie?«
    »Den neuen Costner. Ich glaube, er spielt diesmal einen Cop.«
    »Na, das passt ja prima«, seufzte sie und setzte sich die Kopfhörer auf.
     
    In L.A. betrat Winesap Finleys Büro. Furchtsame Menschen erkennen, wie auch kleine Hunde, oft die Stimmung ihres Herrn an dem Geruch, der in der Luft liegt. Winesap rang die Hände hinter seinem Rücken.
    »Sie wollten mich sprechen, Mr. Finley?«
    Ohne von seinen Papieren aufzusehen, winkte Finley Winesap herein. Mit einem Bleistiftstrich nahm er gerade Vertragsänderungen vor, die zweihundert Arbeitern den Job kosten würden. Seine Augen glänzten, als er sich zurücklehnte.
    »Wie lange arbeiten Sie schon für mich, Abel?«
    »Sir?« Winesap feuchtete sich mit der Zunge die Lippen an. »Acht Jahre sind das jetzt.«
    »Acht Jahre.« Finley nickte bedeutungsvoll. »Eine recht lange Zeit. Sind Sie glücklich mit Ihrer Arbeit, Abel? Finden Sie, dass Sie gut behandelt und angemessen entlohnt werden?«
    »O ja, Sir. Absolut, Sir. Sie sind sehr großzügig, Mr. Finley.«
    »Das hoffe ich doch. Und gerecht, Abel. Finden Sie, dass ich ein gerechter Mensch bin?«
    »Immer.« Ungebeten erschien das Bild von DiCarlos blutüberströmtem Körper vor seinem inneren Auge. »Ausnahmslos, Sir.«
    »Ich habe heute Morgen an Sie gedacht, Abel, den ganzen Morgen über bis zum Nachmittag. Und dabei ist mir aufgefallen, dass ich in all diesen – acht Jahren, sagten Sie?«
    »Ja, acht sind es.« Winesap fühlte sich inzwischen wie die sprichwörtliche Fliege im Spinnennetz. »Acht Jahre.«
    »Dass ich in diesen acht Jahren«, fuhr Finley fort, »kaum jemals einen Anlass sah, Ihre Arbeit zu kritisieren. Sie arbeiten schnell, effizient und – in den meisten Fällen – sorgfältig.«
    »Danke, Sir«, sagte Winesap, doch er hörte nur die Worte »in den meisten Fällen«. Er hatte Angst. »Ich tue mein Bestes.«
    »Das glaube ich Ihnen. Deshalb bin ich ja auch so enttäuscht. Ich glaube, dass Sie Ihr Bestes getan haben, und das war nicht gut genug.«
    »Sir?«, quiekte Winesap.
    »Sie haben bei Ihrem dicht gedrängten Arbeitsprogramm möglicherweise noch keine Zeit gefunden, die Morgenzeitung zu lesen, nehme ich an.«
    »Ich habe die Schlagzeilen überflogen«, murmelte Winesap entschuldigend. »Im Augenblick geht es etwas hektisch zu.«
    »So viel Zeit, um sich über die laufenden Tagesereignisse zu informieren, sollte man sich immer nehmen.« Den glühenden Blick auf Winesaps Gesicht geheftet, stieß Finley mit dem Zeigefinger auf die Zeitung, die vor ihm auf dem Schreibtisch lag. »Solche wie diese, zum Beispiel. Seien Sie doch bitte so freundlich und holen das wenigstens jetzt nach.«
    »Ja, Sir.« Innerlich vor Angst schlotternd, schlich Winesap an den Schreibtisch und nahm sich die Zeitung. Der Artikel, den Finley angesprochen hatte, war mehrmals mit blutroter Tinte eingekreist. »Wanderer finden Leiche«, las Winesap laut und spürte, wie er blass wurde. »I-in einem ausgetrockneten F-flussbett wurde vor einigen Tagen die bisher nicht i-identifizierte Leiche eines

Weitere Kostenlose Bücher