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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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trat und Dora mit kalkweißem Gesicht vor der aufgeschlagenen Akte sitzen sah. Er war noch nicht ganz bei ihr, als ihr schlecht wurde.
    Mit zwei schnellen Bewegungen war Jed an ihrer Seite und drückte ihren Kopf nach unten.
    »Ganz langsam atmen.« Seine Stimme klang angespannt. Er hatte eine Hand sanft an ihren Hinterkopf gelegt, während er mit der anderen die Akte zuklappte.
    »Ich habe Lea angerufen.« Dora schluckte tapfer gegen
die aufsteigende Übelkeit an. »Ich habe nur Lea angerufen.«
    »Lass deinen Kopf unten«, sagte er, »und atme gleichmäßig.«
    »Versuchen Sie es damit.« Dearborne hielt Jed ein Glas Wasser hin. In seiner Stimme schwang Mitgefühl. Er konnte sich nur noch allzu gut an sein erstes Mordopfer erinnern. »Im Hinterzimmer steht eine Liege, falls sich Ihre Bekannte ein bisschen hinlegen möchte.«
    »Danke, aber ich glaube, sie fängt sich gleich wieder.« Jed ließ seine Hand an ihrem Hinterkopf liegen und griff nach dem Glas. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, uns eine Minute allein zu lassen, Sheriff?«
    »Selbstverständlich nicht. Und nehmen Sie sich ruhig Zeit«, fügte Dearborne noch hinzu, ehe er die Tür hinter sich schloss.
    »Versuch mal ganz langsam den Kopf hochzuheben«, schlug Jed vor. »Wenn dir schwindlig wird, dann lass ihn wieder hängen.«
    »Es geht schon.« Doch das Zittern war schlimmer als die Übelkeit und schwerer unter Kontrolle zu bringen. Sie lehnte den Kopf langsam an die Rückenlehne des Stuhls, ohne die Augen aufzumachen. »Ich schätze, ich habe einen bleibenden Eindruck auf den Sheriff gemacht.«
    »Trink einen Schluck.« Jed hielt ihr das Glas an die Lippen und zwang sie zu trinken. »Ich will, dass du dich besser fühlst, bevor ich dich anbrülle.«
    »Da wirst du dich noch eine Weile gedulden müssen«, erwiderte sie und öffnete die Augen. Ja, er war wütend, stellte sie mit einem Blick in sein Gesicht fest. Richtig wütend. Doch darüber wollte sie sich jetzt keine Gedanken machen. »Wie kannst du das nur aushalten?«, fragte sie leise. »Wie kannst du dir das nur jeden Tag ansehen?« Jed tauchte zwei Finger in das Glas und feuchtete ihr den Nacken an. »Möchtest du dich hinlegen?«
    »Nein, ich möchte mich nicht hinlegen«, sagte sie. »Und wenn du mich unbedingt anbrüllen musst, dann bring es hinter dich. Doch vorher will ich dir noch sagen, dass ich
weder geschnüffelt habe, noch Detektiv spielen wollte. Glaub mir, ich wollte das nicht anschauen. Ich musste das nicht unbedingt sehen.«
    »Dann kannst du ja jetzt anfangen, die Bilder zu vergessen.«
    »Ist das deine Art, damit umzugehen? Du legst solche Dinge einfach ab wie ein Stück Papier und verschwendest keinen weiteren Gedanken daran?«
    »Wir sprechen im Augenblick nicht von mir. Du hast keinen Grund, dir das so nahe gehen zu lassen, Dora.«
    »Keinen Grund?« Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen und stellte das Glas auf dem Schreibtisch ab. Dann stand sie auf. »Der Mann in dieser Akte hat versucht, mich zu vergewaltigen. Und sehr wahrscheinlich hätte er mich anschließend umgebracht. Ich finde, das bringt mich ihm verdammt noch mal sehr nahe. Doch obwohl ich weiß, was er getan hat, kann ich nicht gutheißen, was ich auf diesen Bildern gesehen habe. Ich kann es einfach nicht. Und ich würde gerne wissen, ob du das kannst.«
    Jed hatte genug gesehen, um zu wissen, dass ihr diese Bilder auf ewig im Gedächtnis bleiben würden. Er hatte genug gesehen, um zu wissen, dass diese Bilder scheußlicher waren als die meisten dieser Art. »Ich heiße das ebenfalls nicht gut, Dora. Und wenn du wissen willst, ob ich damit leben kann – ja, das kann ich. Ich kann sie mir anschauen. Ich kann jetzt gleich zum Coroner in die Pathologie gehen und mir diese Bilder in natura anschauen. Und ich kann damit leben.«
    Sie nickte und ging dann auf unsicheren Beinen zur Tür. »Ich werde im Auto warten.«
    Jed nahm sich die Akte vor und betrachtete die Fotos. Und er fluchte, weil Dora sie gesehen hatte.
    »Ist sie in Ordnung?«, fragte Dearborne beim Hereinkommen.
    »Sie wird schon wieder.« Jed reichte dem Sheriff die Akte. »Ich würde gern auf Ihr Angebot zurückkommen und mich mit dem Coroner unterhalten.«
    »Schätze, Sie wollen sich auch die Leiche anschauen.«
    »Ja, wenn das möglich ist.«
    »Kein Problem.« Dearborne setzte seine Uniformmütze auf und rückte sie ordentlich zurecht. »Den Autopsiebericht können Sie sich ja unterwegs durchlesen. Sehr interessant. Die

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