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Traeume, zart wie Seide

Traeume, zart wie Seide

Titel: Traeume, zart wie Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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Er wusste genau, was er wollte.
    „Wo schläfst du?“, fragte er.
    „Zweite Tür links.“
    Er hob sie auf die Arme und trug sie durch den Flur. Als ihr Blick dabei auf sein Gesicht fiel, kam es ihr vertraut und dennoch fremd vor. Das Verlangen veränderte seine Züge, und Joy fragte sich kurz, ob sie ihm sagen sollte, dass sie noch Jungfrau war. Aber sie wollte ihn auf keinen Fall zurückschrecken sehen. Es war ihr Körper. Ihre Wahl. Und alles in ihr sehnte sich danach. Vielleicht würde er es nicht mal merken, dass er der Erste für sie war.
    Gray stieß mit dem Fuß die Tür auf und legte Joy auf das große Doppelbett. Dann ging er zurück zur Tür und schloss ab.
    Jetzt gibt es kein Zurück mehr, dachte sie, als er wieder auf sie zukam. Er würde bleiben und mit ihr schlafen. Und dann würde er wahrscheinlich gehen, und sie würde nie wieder von ihm hören. Ja, es würde ihr das Herz brechen.
    Aber jetzt zählte nur dieser Moment.
    Er zog das Jackett aus und ließ es auf einen Stuhl fallen, löste die Krawatte. Sehnsüchtig streckte sie die Arme nach ihm aus, und er legte sich neben sie.
    „Bist du sicher?“, fragte er. „Bist du ganz sicher, dass du das willst?“
    Sie nickte selig. „Oh ja, ich bin ganz sicher.“
    Er schloss kurz die Augen. Dann küsste er sie wieder.
    Mit geschickten Bewegungen streifte er ihr das Kleid ab. Er schien sich mit dem Reißverschluss und den Knöpfen bestens auszukennen, und sie dachte daran, wie viele Frauen er wohl schon ausgezogen hatte.
    Doch dann vergaß sie alles andere, denn sie sah, wie ehrfürchtig er ihren Körper betrachtete. Er ließ sich Zeit, streichelte zärtlich ihren Hals und ihre Schultern.
    Als er sie wieder küsste, spürte sie seine Hände auf ihren Brüsten, und das Gefühl war so intensiv, dass sie sich instinktiv aufrichtete. Im nächsten Moment legte er die Lippen um ihre Knospen, und sie verlor jedes Gefühl für Zeit und Raum.
    Nur undeutlich wurde ihr bewusst, dass eine Hand zwischen ihren Beinen ruhte – bis er das Zentrum ihrer Lust berührte.
    „Gray!“
    Besorgt sah er ihr in die Augen. „Bin ich zu schnell?“
    „Ich liebe dich“, stieß sie hervor.
    „Was?“ Wie vom Donner gerührt starrte er sie an.
    Erschrocken biss sie sich auf die Lippe. Wie hatte ihr das herausrutschen können?
    Grays Reaktion war alles andere als schmeichelhaft. Er wirkte so entsetzt, als wolle er am liebsten davonlaufen.
    „Nichts. Gar nichts. Vergiss es“, sagte sie hastig und legte die Hände vors Gesicht.
    Was hatte sie nur getan? Da verschwieg sie bewusst, dass sie noch Jungfrau war, um den Mann ihrer Träume nicht zu verschrecken – um ihn dann ausgerechnet mit diesen drei Worten in die Flucht zu schlagen?
    Tatsächlich stand Gray hastig auf, und sie zog die Decke über sich, als er nach seinen Sachen griff.
    „Ich muss wirklich gehen“, sagte er mit dem Rücken zu ihr.
    Ja, das sieht man.
    Sie wollte ihm sagen, dass sie es nicht so gemeint hatte, wusste aber schon, dass es nichts nützen würde. Ganz gleich, was sie jetzt tat, sie würden nicht an den Punkt zurückkommen, an dem sie gewesen waren.
    Es war wirklich besser, wenn er ging. Damit sie in Ruhe weinen konnte.
    An der Tür blieb er stehen und schaute sich um. „Du bist …“
    Na los, dachte sie. Sag es ruhig. Ich bin ein Idiot. Ich habe uns beide in eine unmögliche Situation gebracht. Verdammt, warum konnte ich den Mund nicht halten?
    „Es tut mir leid“, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf. „Nicht du solltest dich entschuldigen, sondern ich. Ich hätte es nie so weit kommen lassen dürfen.“
    „Lass uns einfach vergessen, was passiert ist, okay?“
    „Ja. Das sollten wir.“
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, als Joy aus dem Bett sprang, ins Bad rannte und sich unter die Dusche stellte. Unter dem heißen Wasserstrahl wusch sie sich das Make-up herunter, als könne sie damit zum Beginn des Abends zurückkehren.
    Sie dachte daran, wie Gray auf ihr gelegen hatte, wie sein Atem vor Verlangen stoßweise ging und wie sehr er sie begehrte. Es war ein Vorgeschmack aufs Paradies gewesen. Ihre einmalige Chance.
    Und sie hatte alles verdorben.
    Gray ging in seiner Suite im Waldorf Astoria auf und ab.
    Sie hatte das gar nicht so gemeint. Das konnte einfach nicht sein.
    Doch dann dachte er daran, wie ihre Augen geleuchtet hatten. Sie glaubte an das, was sie sagte. Dieses süße, unschuldige Mädchen.
    Was für eine Katastrophe! Wenn sie naiv genug war, um großartigen Sex mit

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