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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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trag die Gläser zurück. Schlag niemals eine Frau, hat mein Vater oft zu mir gesagt. Bloß der letzte Dreck tut sowas, sagt er. Dieser Arsch hat die Frau geschlagen, auf ihn paßt die Beschreibung. Ein kleiner wieselgesichtiger Wichser.
    Eigentlich will ich gar nicht hier sein. Ich will bloß in Ruhe n paar Gläser trinken. Bloßn paar, hatt ich Tommy versprochen, damit er mitkommt. Ich hab den Alkohol unter Kontrolle. Bloß Bier, kein Schnaps. Aber jetzt wär mirn winzig kleiner Whisky recht. Carol is bei ihrer Ma. Sie kommt nich zurück, sagt sie. Ich bin bloß aufn Bier hergekommen, aber vielleicht besauf ich mich doch noch.
    Tommy keucht heftig und schaut ganz angespannt, als ich mich setze.
    – Verdammt, ich sag dir was, Secks… zischt er und knirscht mit den Zähnen.
    Das Auge der Frau is ziemlich zugeschwollen. Ihr Kinn is auch dick, und sie blutet noch immer aus dem Mund. Sie is ne Dürre und sieht aus, als bricht sie in Stücke, wenn er sie noch mal schlägt.
    Aber sie macht einfach weiter.
    – Das ist deine Antwort? Immer die gleiche Antwort, spuckt sie zwischen Schluchzern aus, wütend und selbstmitleidig zugleich.
    – Halt die Schnauze! Ich sags dir! Halt die verdammte Schnauze! Er erstickt fast vor Wut.
    – Und, was machste dann?
    – Dreckiges… Er sieht aus, als ob er sie gleich noch mal schlägt.
    – Es reicht, Kumpel. Laß gut sein. Das is echt daneben, sagt Tommy zu dem Typen.
    – Das geht dich dochn Scheißdreck an! Halt dich da raus! Der Typ zeigt auf Tommy.
    – Es reicht! Genug jetzt! ruft der Barkeeper. Der Korkenzieherarsch grinst, undn paar von den Dartsbubis schauen rüber.
    – Und ob mich das was angeht! Und was willst du daran ändern, verdammt? Mhm? Tommy beugt sich vor.
    – Verdammt, Tommy. Bleib cool. Ich denk an den Barkeeper und faß ihn halbherzig am Arm. Er schüttelt mich mit einer kurzen Bewegung ab.
    – Willst du was in die Schnauze? fragt der Typ.
    – Glaubste vielleicht, ich hock hier und kuck mir das an? Bist wohl gestört! Wir gehen gleich raus zusammen, du Arsch. Na looos! singt Tommy spöttisch.
    Der Typ macht sich in die Hose. Zu Recht. Tommy isn ziemlicher Schrank.
    – Halt dich da raus, sagt er und muckt längst nicht mehr so auf.
    Dann schreit die Frau Tommy an.
    – Das ist mein Mann! Das is mein Mann, mit dem du da redest! Tommy is zu schockiert, um sie aufzuhalten, als sie sich vorlehnt und ihm die Fingernägel ins Gesicht bohrt.
    Danach gings richtig los. Tommy stand auf, haute dem Typen eine aufs Maul, und der Kerl fiel vom Hocker. Ich ging auf den Korkenzieherarsch an der Bar los. Ich donnerte ihm eine aufs Kinn und krallte mich in seinen verdammten Locken fest, zog seinen Kopf nach unten und trat ihm n paarmal in die Fresse.
    Ich glaub, einen Tritt hat er mit den Händen abgewehrt, und ich glaub nich, daß die anderen dem Arsch weh getan haben, weil ich Trainingsschuhe anhab. Er wedelt mit den Armen und reißt sich los. Dann macht er mit hochrotem Kopf und nem blöden Gesicht n paar Schritte zurück. Ich dachte schon, jetzt hätt er mich, wär kein Problem gewesen, aber er steht einfach da und streckt die Hände aus.
    – Verdammt, was soll das?
    – Findeste das vielleicht witzig? sag ich.
    – Was solln das? Der Arsch scheint wirklich keine Ahnung zu haben.
    – Ich hol die Polizei! Raus mit euch, sonst hol ich die Polizei! sagt der Barkeeper und nimmt den Telefonhörer ab.
    – Hier drin gibts keine Schlägerei, meintn dicker Fettarsch von den Dartern drohend. Er hat immer noch seine Pfeile in der Hand.
    – Ich hab damit überhaupt nichts zu tun, sagt der Korkenzieherarsch zu mir.
    – Na, Irrtum meinerseits, sage ich.
    Die Frau und der Mann, die beiden, die den ganzen verdammten Ärger erst ausgelöst haben, wo wir doch bloß in Ruhe n paar Gläser trinken wollten, schleichen zur Tür raus.
    – Verdammte Idioten. Das is mein Mann, brüllt sie uns beim Gehen zu.
    Ich spüre Tommys Hand auf meiner Schulter.
    – Komm schon, Secks. Wir haun auch ab, sagt er.
    Der fette Sack von den Dartern, dern rotes T-Shirt mit dem Kneipennamen, nem Dartboard und »Stu« drunter anhat, hat immer noch was zu melden.
    – Mach hier bloß kein Ärger, Kumpel. Das is nich deine Kneipe. Ich kenn eure Visagen. Ihr seid Freunde von diesem rothaarigen Arschloch und diesem Williamson, dem mit dem Pferdeschwanz. Die Mistkerle sind widerlicher drogendealender Abschaum. Wir wollen diesen verdammten Dreck nich hier haben.
    – Wir handeln nich mit Drogen, Kumpel, sagt

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