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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Tommy.
    – Ja. Und in diesem Pub schon gar nich, redet der fette Sack weiter.
    – Komm schon, Stu. Die Jungs ham nich Schuld. Das war Alan Venters, dieser Arsch, und seine Mieze. Die sind doch bis über beide Ohren mit Drogen zu. Weißte doch, sagt der andere Typ mit den dünnen blonden Haaren.
    – Wenn die sich streiten wollen, dann solln se das zu Hause machen, nich im Pub, sagt ein anderer.
    – Ehekrach, sonst nix. Damit sollten se nich andere Leute belästigen, die bloß mal was trinken wollen, stimmt ihm Goldlöckchen zu.
    Das Schwierigste ist, da rauszukommen. Ich mach mir fast in die Hose, daß uns jemand folgt. Ich geh schnell, aber Tommy schlurft bloß hinterher.
    – He, warte mal, sagt er.
    – Scheiße. Nix wie weg hier.
    Wir gehen die Straße lang. Ich seh mich um, aber hinter uns hat keiner das Pub verlassen. Das bekloppte Pärchen läuft vor uns.
    – Ich muß noch maln Wörtchen mit dem Arsch wechseln, sagt Tommy und will schon hinterher. Ich sehe, daßn Bus kommt. Ein 22er. Das is unser.
    – Scheiß drauf, Tommy. Da kommt der Bus. Los. Wir laufen zur Haltestelle und steigen ein. Wir gehen nach oben und bis ganz nach hinten, obwohls bloßn paar Haltestellen sind.
    – Wie seh ich aus? fragt Tommy, als wir uns hinsetzen.
    – Wie immer. Furchtbar. Die Puppe hatn paar Verschönerungen vorgenommen, sage ich.
    Er betrachtet sich in der Fensterscheibe.
    – Verdammte Schlampe, flucht er.
    – Die sind beide verdammte Schlampen, sage ich.
    Das war echt toll von Tommy, dem Typen eine reinzuhauen und nicht der Puppe, wo die doch auf ihn los ist. Ich hab schon ne Menge in meinem Leben gemacht, auf das ich nich stolz bin, aber ich hab noch nie ne Frau geschlagen. Was Carol da erzählt, is doch Quatsch. Sie behauptet, ich wär ihr gegenüber gewalttätig gewesen, aber geschlagen hab ich sie nie. Ich hab sie bloß festgehalten, damit wir reden konnten. Sie sagt, Festhalten ist wie Schlagen, eben Gewalt gegen sie. Das seh ich nich so. Ich wollt doch bloß, daß sie dableibt, und mit ihr reden.
    Als ich das Rents erzählt hab, hat er gesagt, Carol hat recht. Er meint, sie hatn Recht darauf zu kommen und zu gehen, wann sie will. Son Scheiß. Ich wollte doch bloß reden. Franco hat mir recht gegeben. In ner Beziehung is das was anderes, hab ich Rents gesagt.
    Im Bus war mir schlecht, und ich war unruhig. Tommy gings wohl auch so, wir haben kein Wort mehr gewechselt. Aber morgen sind wir wieder mit Rents, Beggar, Spud, Sick Boy und den anderen zusammen und saufen, und dann geben wir mit der Geschichte an wien Sack Sülze.
    Ein schnelles Einstellungsgespräch
    1 – Vorbereitung
    Spud und Renton saßen in einem Pub auf der Royal Mile. Die Einrichtung des Pubs zielte auf einen Effekt à la American Bar, traf ihn aber nicht; statt dessen sah es aus wie ein Irrenhaus voller buntgemischtem Nippeskram.
    – Is doch echt irre, Mann, daß wir beide zum selben Job geschickt werden, findste nich? sagte Spud und schlürfte an seinem Guinness.
    – Die absolute Katastrophe, Mann. Ich will den verdammten Job nich. Das ist dochn Alptraum. Renton schüttelte den Kopf.
    – Ja, ich würd im Augenblick auch lieber auf Stütze bleiben.
    – Das Blöde is bloß, wenn dus nich versuchst, wenn du das Interview mit Absicht hinschmeißt, dann reden die Ärsche mitm Sozialamt, und die Schweine stellen die Schecks ein. Is mir in London passiert. Da hab ich schon die letzte Verwarnung.
    – Ja… ich auch. Und, was willste machen?
    – Na, du mußt eben begeistert klingen, aber das Ding trotzdem vermasseln. Solang du Interesse zeigst, können die überhaupt nichts wollen. Wenn wir einfach so sind, wie wir sind, und ehrlich bleiben, dann geben sie keinem von uns den verdammten Job. Das Problem is, wenn du bloß dasitzt und zu den Arschlöchern kein Wort sagst, dann geben die das sofort weiter. Dann sagen die: Mit dem Arsch is nix anzufangen.
    – Das fällt mir echt schwer, Mann… verstehste? Fällt mir schwer, mich so zusammenzureißen… verstehste? Ich werd dann irgendwie total schüchtern, verstehste?
    – Tommy hat mirn bißchen Speed gegeben. Wann is nochmal dein Termin?
    – Erst halb drei.
    Ich bin um eins dran. Wir treffen uns um zwei wieder hier. Ich geb dir meinen Schlips, den kannste umbinden, undn bißchen Speed. Baut dich auf, damit du dich gut verkaufen kannst, verstehste? Also nehmen wir uns mal den Papierkram vor.
    Sie breiteten die Formulare vor sich auf dem Tisch aus. Rentons Blatt war schon zur Hälfte ausgefüllt.

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