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Traumfrau (German Edition)

Traumfrau (German Edition)

Titel: Traumfrau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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Selbst geschmiert. Einer muss sie schließlich ernähren, sonst verhungert sie uns noch. Im Grunde ist es doch gut, dass Martin sie gefesselt hat. Sie wäre uns wieder abgehauen. Wir müssen uns irgendwie schützen, wir müssen ihr beibringen, dass sie ...”
    „Warum bringe ich dich nicht einfach um?”
    „Aber Wolfi, Mensch. Ich bin gekommen, um sie zu vögeln, du bist gekommen, um sie zu vögeln. Ich bin lediglich früher gekommen als du. Sonst wärst du jetzt in meiner Situation.”
    Angewidert stieß Wolfhardt Paul Hans Wirbitzki von sich. Hans taumelte rückwärts, stolperte über den Sessel und schlug lang hin. „Das wird dir noch Leid tun!”, zischte Hans und griff nach dem Küchenmesser. Seine Hand hielt den Griff fest umklammert. Er rang nach Luft und versuchte, aufzustehen.
    Wolfhardt Paul beachtete seinen Skatbruder nicht. Er wandte sich ganz Mary zu. In ihren Augen flackerte trübe Hoffnung auf. Wolfhardt versuchte zuerst, die Knoten an ihrem rechten Handgelenk zu lösen. Ihre Finger waren unnatürlich dick geworden. Wolfhardt war viel zu nervös, um die Knoten lösen zu können. Wütend riss er an der Fessel und hörte erst auf, als er merkte, dass sich die Schlingen um ihr Handgelenk noch fester zuzogen und er Mary dabei nur wehtat.
    Über ihm stand Hans Wirbitzki mit dem Messer in der Hand.
    Mary sah ihn zuerst. Sie schluckte trocken, ihr Atem stockte. Wolfhardt spürte, dass Hans hinter ihm stand und wandte sich um. Vielleicht war er zu aufgeregt, oder er stand der Welt immer noch arglos gegenüber. Jedenfalls erkannte er nicht, dass Hans mit dem Gedanken rang, ihm das Messer in den Hals zu rammen.
    „Gib schon her!”, sagte Wolfhardt ungehalten und nahm dem verwirrten Hans Wirbitzki das Messer einfach aus der Hand. Wolfhardt schnitt die Fesseln an Marys rechter Hand durch.
    „Der ganze Unsinn hat jetzt ein Ende!”, bestimmte er. Zu Hans gewandt erklärte er triumphierend: „Ich werde sie freilassen. Mach, was du willst, ich kann das nicht länger mit ansehen. Ich hab selbst eine Tochter. Frauen sind auch Menschen. Und das – das würde man keinem Tier antun. Hast du überhaupt keine Achtung vor der Schöpfung?”
    „Red nicht so ‘n Scheiß!”, brüllte Hans Wirbitzki. „Du kannst sie nicht freilassen! Sie gehört dir nicht allein! Das hier ist kein Cowboyfilm! Was glaubst denn du, wo sie landet, wenn du sie laufen lässt, ha?” Spöttisch stemmte Hans Wirbitzki seine Hände in die Hüften und lachte hämisch: „Wohin ist sie denn gelaufen? Zur Kirche? Oder in den Puff? Wir haben es mit eigenen Augen ansehen müssen. Die sind so, diese Weiber. Sie sind schlecht, von Grund auf schlecht. Und wild auf Kerle. Jawohl! Mannstoll sind sie. Alle! Was glaubst du, warum diese Thaifrauen so beliebt sind? Sie denken den ganzen Tag nur an das eine! Wir haben es ihr nicht oft genug gemacht, deswegen ist sie in den Puff gelaufen. Ja, das geht in dein kleines Gehirn nicht rein, was? Du meinst, alle haben Spinnweben zwischen den Beinen wie deine prüde Uschi, was?”
    Wolfhardt ließ das Messer fallen und schlug einfach geradeaus. Hans Wirbitzki riss die Hände hoch, konnte aber die Wucht des Schlages nicht mehr abfangen. Wolfhardts Faust traf ihn gegen die Brust und nahm ihm die Luft.
    Hans Wirbitzki drehte sich um, schleppte sich in die entgegengesetzte Zimmerecke und lehnte sich hustend gegen die Wand. Wolfhardt Paul sprang hinter ihm her und feuerte mehrere unwirsche Schläge auf Hans’ Kopf ab. Mary nahm das Messer und säbelte damit ihre linke Hand frei. Nur noch an den Fußen gefesselt, saß sie auf dem Bett. Die beiden Männer wälzten sich ringend auf dem Boden.
    Da trat Martin Schöller ein.
    „Was ist denn hier los?”, brüllte er. „Auseinander, ihr Idioten!”
    Seine Worte waren für beide eine Erlösung, denn sie hielten sich gegenseitig im Würgegriff, und es stand noch längst nicht fest, wer das länger durchhalten würde. Sie rollten auseinander und gifteten sich mit stechenden Blicken an, während Martin Schöller sich der bewaffneten Mary zuwandte.
    Mit beiden Händen hielt Mary das Messer umklammert und fixierte Martin Schöller. Von ihm ging die größte Gefahr aus. Nicht von Wolfhardt Paul oder Hans Wirbitzki.
    Martin streckte die geöffnete Hand aus. Sie hätte ihm jetzt leicht die Finger zerschneiden können, aber sie blieb regungslos sitzen.
    „Gib mir das Messer. Mit den beiden hier kannst du vielleicht so einen Tanz abziehen. Mit mir nicht. Gib mir das Messer, oder

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