Traumgespraeche
Konflikthafte«. Beides - das Gute wie das Böse - müssen erst miteinander verbunden, vereint und versöhnt werden. Kinder träumen häufig von Hexen oder Zauberern. Zum einen, weil diese Figuren in den Kindermedien und den Märchen eine groÃe Rolle spielen. Zum anderen, weil sie als Projektionsflächen für weibliche bzw. männliche Autoritätspersonen dienen. Damit könnte im Traum ein Beziehungsaspekt zwischen Mutter, Vater und Sohn oder Tochter symbolisiert sein:
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Emil (5 Jahre alt) träumt:
Ein böser Zauberer hat mich gepackt und hat mich im Zimmer eingesperrt.
Weshalb der Vater als böser Zauberer auftritt, bleibt kein Geheimnis des Kindes, wenn Sie es danach fragen, was es denn mit dieser mächtigen Figur auf sich hat. Wie hat der Zauberer genau ausgesehen? Kannst du ihn näher beschreiben? Was hat dir an ihm gar nicht gefallen? Was hättest du dir gewünscht?
Für den Vater war naheliegend, dass in diesem Traumbild der Konflikt mit seinem Sohn einige Tage zuvor neu beleuchtet wurde. Die Antworten des Kindes
zeigen ihm, wie sein Sohn den Konflikt erlebt hat, und er kann überprüfen, ob seine Wahrnehmung der Dinge mit denen des Kindes übereinstimmt, und wie sie in Zukunft solche Probleme besser lösen können. Das Gespräch über den Traum wird dem Kind helfen, die Eltern in allen ihren Aspekten anzunehmen. Ob dies gelungen ist, zeigen dann die weiteren Träume des Kindes. Wie verändert sich die Gestalt des Vaters? Tritt er weiterhin als Zauberer auf oder vielleicht als ein ganz anderes Wesen?
Alpträume
Viola (Pädagogin): Hattet ihr schon mal einen Alptraum?
Tim (5 Jahre alt): Ja, vom bösen Mann, der hat mich in einen Sack gesteckt und entführt.
Raias (6 Jahre alt): ⦠und ich hab von der Polizei geträumt. Die haben mich verhaftet und keiner hat mich befreit.
Rico (4 Jahre alt): ⦠von Rittern, ich hab mit denen in einer Höhle gekämpft.
Tristan (6 Jahre alt): ⦠also ich träum immer schlecht, obwohl ich einen Traumfänger habe.
Hannah (4 Jahre alt): Der Traumfänger kann die bösen Träume auffangen, dass wir keine Angst haben müssen, sagt meine Mama.
Feline: (5 Jahre alt): Ich träume immer von einem Krieg. Mein Papa guckt immer solche Filme und ich träume davon.
Viola (Pädagogin): Was macht ihr, wenn ihr aus einem schlechten Traum aufwacht und Angst habt?
Raschid (5 Jahre alt): Ich verkriech mich unter meiner Decke.
Lukas (4 Jahre alt): Ich hab ganz arg Angst, wenn ich aufwache und dann muss meine Mama kommen, sonst pinkel ich mir in die Hose.
Petrona (5 Jahre alt): Ich bleib einfach liegen, weil da trau ich mich nicht aus dem Bett, wenn ich aus einem Traum aufwache.
Fabienne (5 Jahre alt): Wenn ich schlecht träume, dann schreie ich laut. Wenn ich dann merke, dass ich nur geträumt habe, schlaf ich einfach wieder weiter.
Zsofie (4 Jahre alt): Einmal hab ich geträumt, dass unser Haus brennt. Ich hatte Angst und bin zu Mama gerannt und habe geweint.
Johannes (9 Jahre alt): In meinen Alpträumen habe ich meistens Angst. Wenn ich so tue, als ob ich keine Angst habe (was nur selten vorkommt) passiert mir nichts.
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Wir wissen alle, was ein Alptraum ist: Eine schlimme, scheinbar lebensbedrohliche Erfahrung, die uns aus dem Schlaf reiÃt. Besonders Kinder im Grundschulalter werden oft von Alpträumen heimgesucht. Dann flüchten sie sich in Mamas und Papas Bett, schreien einfach nur um Hilfe oder reagieren wie oben beschrieben. Alpträume heben sich von der Gesamtheit der Träume deutlich ab. Ja für viele Eltern ist es das Motiv, sich auf die Träume der Kinder überhaupt einzulassen. Die Angst, die ein Kind beim Aufwachen
aus einem Alptraum erlebt, ist für Eltern meist so erschütternd, dass sie sich unmittelbar Sorgen machen. Sie fühlen sich verantwortlich und fragen sich, weshalb ihr Kind solche Erfahrungen macht. War es die Scheidung vor drei Jahren oder die 5 in der Mathearbeit?
Alpträume klopfen kräftig an die Pforte unseres Bewusstseins, fordern uns heraus und klingen manchmal noch tagelang, wochenlang, in seltenen Fällen sogar jahrelang nach. Sie geben uns das Gefühl, dass sie uns weitaus dringlicher als alle anderen Träume etwas mitteilen wollen. Vielleicht: »Wach jetzt endlich auf, es wird jetzt Zeit, dass du etwas gegen deine Probleme unternimmst!« Aber was drängt da bloà so unbeirrt und
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