Traumhaft verliebt - Roman
einem leisen Seufzer, und sie ließ sich gegen ihn sinken. Ihre Brüste pressten sich gegen seine Brust, ihre Wärme sickerte durch seine Haut und steigerte sein Verlangen. Seine Erektion zuckte, forderte Aufmerksamkeit, doch Travis behielt die Kontrolle. Als Vater hatte er Geduld schätzen gelernt.
Er konnte warten, egal, wie schmerzhaft das sein mochte. Er musste behutsam mit ihr umgehen. Sie war ein kostbares Gut, und sie hatte ihm soeben ihr tiefstes Geheimnis anvertraut. Er würde sie nicht enttäuschen.
Sarahs Herz pochte. Sie hatte Angst, ja, aber sie wollte das, was gleich passieren würde, mehr als alles andere auf der Welt. Seit dem Tag auf dem Umzugswagen bei der Charles-Dickens-Parade hatten sie sich auf diesen Augenblick hinbewegt. Nein, noch länger. Seit dem Tag, an dem sie in die Kirche geplatzt war und ihm mitgeteilt hatte, er sei ihr Schicksal. Und jetzt hatte sie ihm endlich ihr Geheimnis enthüllt.
Obwohl er behauptete, es würde ihm nichts ausmachen, er hielte sie so oder so für wunderschön, sorgte sie sich, dass das nicht stimmte. Was wäre, wenn …
Nein. Zu diesem Gedanken würde sie sich nicht hinreißen lassen. Sie würde den Augenblick genießen, alles annehmen, was er ihr zu geben hatte; der Rest würde sich schon zeigen.
Sie schaute Travis an, sah die Nervosität in seinen Augen und wusste, dass er sich genauso verletzlich fühlte wie sie. Auch er ging ein großes Risiko ein. Er lehnte sich weit aus dem Fenster für sie, verließ sich darauf, dass sie ihn nicht verlassen würde, so wie alle anderen in seinem Leben das auf die eine oder andere Art getan hatten.
Er vertraute ihr, gab ihr ein Gefühl der Sicherheit, also musste auch sie ihm vertrauen.
Sie griff nach dem Saum ihres Pullovers und wollte ihn sich über den Kopf ziehen, um ihm ihren vernarbten, vom Feuer verheerten Körper zu zeigen, aber er hielt ihre Hand fest und sagte: »Lass mich das machen.«
Zitternd ließ sie die Arme sinken.
Seine Berührung war behutsam und unglaublich sanft. Langsam hob er ihren Pullover, ohne seinen Blick von ihrem zu lösen. Er sah auch nicht weg, als seine Hände ihre fiebrige Haut berührten und seine Fingerspitzen über ihre Hüften strichen. Wie ein Blinder erforschte er die Wölbungen ihrer von den Rippen bis zum Becken reichenden Narbe. Dann tastete er nach dem Verschluss ihres BHs.
Sarahs Hals schnürte sich zusammen, als sie in sein Gesicht blickte, in dem nichts als Zärtlichkeit und Wärme zu erkennen war. Draußen tobte der Eissturm, doch in ihrem Kopf hörte sie Bing Crosby »White Christmas« singen, und sie war wieder fünfzehn, unschuldig, noch ohne Narben und wie verrückt in diesen Mann verliebt.
Er drückte sein Gesicht in ihr Haar und atmete tief ein. »Du duftest so gut, Sarah. Du riechst so vertraut.«
Endlich zog er ihr den Pullover über den Kopf und warf ihn über den Stuhl. Sie verspannte sich, wartete ab. Doch er blickte nicht hinunter, sondern hielt ihre Augen nach wie vor mit seinen fest. Sie legte ihre Hand auf seine Brust und fühlte den kräftigen, gleichmäßigen Schlag seines Herzens.
Er küsste sie, lange und ausgiebig. Dann ging er langsam auf die Knie, sodass er direkt auf ihren vernarbten Bauch schauen konnte.
Erneut verspürte sie Angst. Wie würde er auf diesen Anblick reagieren?
Travis presste seine warmen Lippen auf die Narbe, küsste sie dort, wo sie zuvor noch kein Mann geküsst hatte. »Schön«, flüsterte er zwischen seinen Küssen. »Schön, schön, schön.«
Er öffnete ihre Jeans und zog sie zusammen mit ihrem Höschen über ihre Hüften bis zu den Knöcheln. Sie streifte beides ganz ab und war nun völlig unbekleidet.
Langsam stand er auf und zog seine eigene Hose aus. Nackt standen sie voreinander, und sie sah nichts in seinem Gesicht außer Bewunderung, Respekt und – sollte sie es wagen zu hoffen? – Liebe.
»Sarah Collier, du bist schön, und zwar sowohl von innen als auch von außen. Das kann keine Narbe beeinträchtigen. Es ist mir ein so großes Bedürfnis, dich zu lieben, mehr noch als zu atmen.« Er zog seinen Pullover aus und schleuderte ihn auf den Stuhl neben ihren.
Dann zog er das Haargummi aus ihrem Zopf und löste es langsam, bis ihre Haare wie eine Kaskade um ihren Körper wogten. »Jazzy nennt dich Rapunzel. Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!«
»Du kennst dich aber gut aus!«
»Das habe ich meiner Tochter zu verdanken. Komm aus deinem Elfenbeinturm, Sarah, und sei bei mir.«
Diesmal küsste sie
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