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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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mir.«
    Er nickte und wartete ab, ließ sie ihre eigene Geschwindigkeit wählen.
    »Es ist nicht so, dass ich unter Bindungsängsten leide oder keine Beziehung möchte. Es ist nur sehr schwer für mich, aus mir herauszukommen, und viele Leute verstehen das nicht. Sie halten mich für distanziert, unnahbar, und vermutlich bin ich das auch.« Sie seufzte. »Die Narbe ist auch nicht gerade förderlich …«
    Er sah sie an und teilte ihr mit den Augen mit, dass sie reden könne, dass ihr Geheimnis bei ihm gut aufgehoben sei.
    »Ich bin nie besonders gut gewesen, was zwischenmenschliche Beziehungen betrifft. Meine Eltern und ich reden kaum miteinander. Mein Agent ist mein bester Freund, und ehrlich gesagt, ist mir das gleich. Auf dem College hatte ich einen Freund, mehr oder weniger. Es war nicht die große Liebe, aber er war süß, und ich verspürte das Bedürfnis nach Gesellschaft. Uns verband die Liebe zur Jazzmusik, und eine Weile liefen die Dinge nicht schlecht. Wir gingen ein paar Monate miteinander, dann fing er an, mich zu bedrängen, mich mehr unter die Leute zu mischen. Auszugehen. Partys zu besuchen. Für mich war das so reizvoll, wie mir die Finger in einer Autotür zu klemmen, aber seinetwegen nahm ich mir vor, es zu versuchen. Wir gingen in einen neuen Jazzclub, der in einem ziemlich heruntergekommenen Teil von Houston eröffnet hatte.«
    Eine Nachrichten-Story, die Travis vor etwa drei Jahren gehört hatte, schoss ihm durch den Kopf. Ein Feuer in einem Jazzclub in Houston, der nicht den Bauvorschriften entsprach; mehrere Menschen waren schwer verletzt worden. Einer war bei dem Brand ums Leben gekommen. Sein Magen verknotete sich.
    »Der Club war überfüllt und die Musik zu laut. Ich bat ihn zu gehen, doch er wurde richtig sauer. Nannte mich eine Einsiedlerin und sagte, ich würde noch als alte Jungfer enden. Also blieb ich, obwohl mir mein Instinkt riet, die Flucht zu ergreifen.« Sie griff nach einer Flasche Wasser, drehte den Deckel ab und nahm einen großen Schluck, dann fuhr sie mit ihrer Geschichte fort, die, wie er wusste, einen schrecklichen Verlauf nehmen würde.
    »Ein Feuer brach aus. Jemand hatte auf der Toilette Kokain aufgekocht. Es gab eine Massenpanik. Ich wurde niedergestoßen.« Sie sprach ruhig und sachlich, als wäre das Ganze einer fremden Person zugestoßen.
    »Sarah«, flüsterte er, aber ihr Gesichtsausdruck änderte sich nicht.
    »Ein brennender Balken ist mir quer über die Taille gefallen. Jemand – nicht der Typ, mit dem ich da war – hat ihn von mir gewuchtet und mich in Sicherheit gebracht. Ich habe drei Wochen mit Verbrennungen dritten Grades auf der Intensivstation verbracht. Aber ich hatte Glück: Es waren weniger als zehn Prozent meines Körpers verbrannt. Ich musste einige Hauttransplantationen über mich ergehen lassen, und ich hätte noch mehr tun können, um die Narbe zu verkleinern, aber mir fehlte die mentale Kraft, mich damit auseinanderzusetzen, vor allem im Kielwasser meines literarischen Erfolgs.«
    »Was ist aus deinem Freund geworden?«
    Sie zuckte die Achseln. »Er hat mit mir Schluss gemacht, noch während ich im Krankenhaus lag.«
    »Klingt ja nach einem echten Prinzen«, knurrte Travis.
    »Das war noch nichts im Vergleich zu dem nächsten Kerl, mit dem ich ausgegangen bin«, sagte Sarah. »Ich habe ihm von den Verbrennungen erzählt. Er sagte, er hätte kein Problem damit. Bis ich schließlich meine Klamotten ausgezogen habe. Ein Blick, und ihm fielen schlagartig ein Dutzend andere Orte ein, an denen er dringendst sein musste.«
    »Er hat dich sitzen gelassen, nachdem du aus der Deckung getreten bist und ihm deine Narbe gezeigt hast?«
    »Was soll ich dazu sagen? Die Narbe sieht wirklich hässlich aus.«
    »Arschloch.« Travis ballte die Fäuste.
    »So ist es nun mal.«
    »Wirfst du mich etwa mit diesen Idioten in einen Topf? Glaubst du, ich ergreife die Flucht, sobald du deinen Pullover ausziehst?«
    Sarah blickte aus dem Fenster in den Eisregen und lachte. »He, das ist meine große Chance. Du bist hier mit mir gefangen … die einzige Möglichkeit für ein Mädchen mit Verbrennungen, sich flachlegen zu lassen.« Ihr Lachen klang rau, humorlos.
    »Tu das nicht …« Travis hob warnend einen Finger. »Mach dich nicht so nieder, Sarah. Du bist eine schöne, umwerfende Frau, jeder Mann würde sich glücklich schätzen, dich an seiner Seite zu haben.«
    »Trotz der Narbe und meiner Macken?«
    »Genau deswegen«, sagte er ernst. »Sie machen dich zu dem, was

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