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Traumhaft verliebt - Roman

Traumhaft verliebt - Roman

Titel: Traumhaft verliebt - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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den Elementen trotzte und sich auf die Suche nach Feuerholz machte. Was immer heute Nacht in dieser Blockhütte passieren mochte – sie würde den Moment genießen. Keine Fantasien. Keine Erwartungen. Keine Hoffnungen auf ein »Und sie lebten glücklich miteinander bis ans Ende ihrer Tage«.
    Während die Suppe langsam warm wurde, ging Sarah ins angrenzende Badezimmer – wenn man es denn so nennen konnte –, um sich frisch zu machen. Sie bürstete sich die Haare und zog ihren Lippenstift nach. Als sie wieder herauskam, brannte ein knisterndes Feuer im Kamin, und Travis beugte sich vor, um weitere Scheite hineinzulegen.
    Ihr Blick wanderte über seinen muskulösen Rücken und blieb an seinem knackigen Hintern in der Jeans hängen – ein Anblick, den sie genoss.
    Er richtete sich auf, drehte sich um und schnappte sichtbar nach Luft. »Mein Gott, du siehst umwerfend aus.«
    Sie wurde rot bis zu den Ohrenspitzen. »Er kann das Wetter vorhersagen, einen Wahnsinnsrucksack packen und mit eisigem Holz ein Feuer machen. Was kann sich ein Mädchen mehr wünschen?«
    »Wenn du das nicht weißt«, sagte er und streckte eine Hand aus, um sie näher ans Feuer zu ziehen, »dann liegt wohl noch einige Arbeit vor mir.«
    »Ich freue mich darauf, von deiner Fachkenntnis zu profitieren.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und knabberte an seinem Ohrläppchen.
    Travis stöhnte und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Wenn du nicht gleich damit aufhörst, wird die Suppe anbrennen, auch wenn mir das gerade völlig egal ist.«
    Sie kicherte, erstaunt darüber, wie unbeschwert sie sich fühlte. »Ruhig, Tiger, ich werde uns etwas Suppe servieren.«
    Travis zog den Tisch und die Stühle vors Feuer, dann setzten sie sich einander gegenüber, die dampfenden Suppenteller zwischen sich. Während sie aßen, schaute er sie unentwegt an. Wieder wurde ihr heiß. Nervosität stieg in ihr auf. Nervosität und Erregung. Sie waren in einem Eissturm gefangen, und es gab keinen anderen Ort als diese Blockhütte und nichts anderes zu tun, als …
    Ihr Blick schweifte hinüber zum Bett.
    Er bemerkte es, und ein Grinsen trat auf seine Lippen. Schnell richtete Sarah ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Suppenteller.
    »Erzähl mir, welche Geschichte du als Kind am liebsten gehört hast«, bat er. Offenbar suchte er nach einem unverfänglichen Thema, damit sie sich entspannte.
    » Die Zeitfalte von Madeleine L’Engle.«
    »Das Buch, das du gelesen hast, als wir dich bei der Schnitzeljagd aufgespürt haben.«
    »Ja. Madeleine hat mir als Kind durch so manche schwere Zeit geholfen.«
    Ganz besonders, als ich mich deinetwegen so zum Narren gemacht habe. Sie hat mir die Hoffnung gegeben, ich könnte in einem schwarzen Loch versinken und als wieder zurechnungsfähiger Mensch auf der anderen Seite herauskommen.
    »Du hast dich Meg sicher sehr verbunden gefühlt«, sagte er.
    »Du kennst die Hauptfigur? Du hast das Buch gelesen?«
    »Wieso klingst du so überrascht? Ich kann lesen.«
    »Das habe ich nicht gemeint.«
    »Es ist auch eins von Jazzys Lieblingsbüchern. Aber Das magische Weihnachtsplätzchen ist immer noch die Nummer eins auf ihrer Liste. Du hast ihr geholfen, mit ihrem Leben zurechtzukommen, so wie Madeleine L’Engle dir geholfen hat.« Travis legte den Kopf schräg und betrachtete sie lange.
    »Was ist?«, fragte sie ein wenig ungehalten.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich komme immer noch nicht darüber hinweg, dass du Sadie Cool bist. Es ist einfach …«
    »Unglaublich?«
    »Beeindruckend, das wollte ich sagen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Nicht beeindruckender, als allein ein Kind großzuziehen.«
    »Möchtest du jemals heiraten? Kinder bekommen?«
    Wollte sie das? Wieder zuckte sie die Achseln. »Ehrlich gesagt, habe ich noch nie darüber nachgedacht.« Das stimmte nicht ganz. Sie hatte darüber nachgedacht, sie war lediglich davon ausgegangen, nie und nimmer einen Mann zu finden, der bereit war, über ihre Narbe und persönlichen Macken hinwegzusehen. »Ich bin ja erst vierundzwanzig.«
    »Als ich vierundzwanzig war, war ich bereits verheiratet und Vater einer dreijährigen Tochter.«
    »Ich weiß«, sagte sie. »Manche von uns erblühen eben später.«
    »Man könnte auch sagen, dass du schon sehr früh wusstest, was du wolltest.«
    Sprach er von der Schriftstellerei oder von sich selbst? Sarah rutschte auf ihrem Stuhl herum und konzentrierte sich auf ihre Suppe.
    Sie schwiegen, dann sagte Travis: »Weshalb bist du mitgekommen, um mit mir

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