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Traummann auf Raten

Traummann auf Raten

Titel: Traummann auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Pößneck GGP Media
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Schaufensterbummel unternommen.
    Sylvia spähte an ihr vorbei durchs Fenster. „Gabriel ist gekommen. Er begutachtet gerade mit Charles die Frostschäden im Garten.“ Sie tätschelte Joannas Arm. „Komm, hilf mir beim Tee.“
    In Sylvias gemütlicher Küche fühlte man sich sofort heimisch. Gabriels Patin liebte es, zu kochen und zu backen. Sie hatte sich hierfür eine Umgebung geschaffen, die behaglich und praktisch zugleich war. Joanna arrangierte Sandwiches auf einer Platte, füllte Konfitüre und Honig in Schälchen und legte noch ofenwarme Croissants in einen zierlichen Korb.
    „Ich habe Gabriels Lieblingskuchen gebacken“, verkündete Sylvia. „Mit viel Rosinen.“
    „Stimmt. Diese Schwäche hatte ich vergessen.“
    „Wie solltest du dich auch erinnern? Schließlich hast du nie für ihn gekocht und seine Vorlieben oder Abneigungen kennen gelernt. Gleich nach den Flitterwochen hat er dich im Manor abgeliefert und ist mehr oder weniger verschwunden. Nicht gerade die ideale Art für eine junge Ehefrau, Erfahrungen zu sammeln“, fügte Sylvia trocken hinzu.
    „Ich glaube nicht, dass es auf Dauer einen Unterschied bedeutet hat. Wie du bereits sagtest, unsere Ehe wurde nicht im Himmel geschlossen.“
    „Trotzdem muss sie nicht in der Hölle enden. Es hätte vielleicht schon genügt, wenn ihr ein eigenes Heim gehabt hättet – eine Privatsphäre, um eure Probleme zu lösen.“
    „Das stand nie zur Debatte.“ Joanna stellte Geschirr auf ein Tablett. Gabriel hat seine Freiheit geliebt, dachte sie. Es kam ihm sehr entgegen, mich auf Westroe lassen zu können, während er sein Leben weiterführen konnte. „Außerdem hatte es auch Vorteile“, ergänzte sie. „Ich war wenigstens nicht allein.“
    „Stimmt“, pflichtete Sylvia ihr spöttisch bei. „Du hattest immer noch deine Stiefmutter. Ein fabelhafter Trost.“ Sie sah Joanna prüfend an. „Ich schätze, sie denkt nicht im Entferntesten daran, das Manor zu verlassen, oder?“
    „Keineswegs.“ Joannas Hände zitterten leicht, als sie Milch in eine silberne Kanne füllte. „Für die nächsten zwölf Monate zieht sie ins Larkspur Cottage. Es war Gabriels Idee.“
    „Verstehe.“ Sylvia löffelte Tee in eine Kanne und goss kochendes Wasser darüber. „Gabriel und du seid also endlich allein.“
    „Nur um die Bedingungen des Testaments zu erfüllen. Glaub mir, ich habe es nicht so gewollt.“
    „Du machst Gabriel wohl für alles verantwortlich. Würde es deine Einstellung ändern, wenn ich dir erzählte, dass Gabriel über Lionels Testament informiert war und alles versucht hat, es ihm auszureden?“
    „Zweifellos hatte er gute Gründe dafür“, entgegnete Joanna kühl.
    „Er hat es deinetwegen getan, weil er fand, du solltest deine Freiheit haben, und zwar ohne Einschränkungen. Er dachte, er hätte Lionel überzeugt.“
    Einen Moment lang schwiegen beide Frauen, dann wandte Joanna sich ab. „Entschuldige. Ich vergesse stets, dass er dein Patensohn ist und du natürlich seine Partei ergreifen musst.“
    „Unsinn. Ich missbillige zutiefst sein Betragen in der Vergangenheit, und das weiß er auch. Er ist kein Narr, auch wenn er sich so benommen hat. Ich wünschte, er würde seinen geschäftlichen Scharfsinn auch im Privatleben anwenden.“ Seufzend schaute Sylvia sich um. „Wenn wir fertig sind, können wir die Sachen reintragen.“
    Während der folgenden Minuten war Joanna recht nachdenklich. Nachdem Charles sie überschwänglich begrüßt hatte, reichte sie Sandwiches und Gebäck herum, und Sylvia schenkte Tee ein. Gabriels kühle Höflichkeit blieb dabei beinahe unbemerkt. Obwohl die Unterhaltung sich um die unterschiedlichsten Themen drehte, vom Zustand des Gartens bis hin zu den Bildern, die Sylvia in Portugal gemalt hatte, fiel es nicht sonderlich auf, dass Gabriel und Joanna kaum ein Wort miteinander wechselten.
    „Wir haben übrigens endlich das Pförtnerhaus vermietet“, sagte Charles zu Gabriel. „Während unserer Abwesenheit hat der Makler einen Interessenten gefunden. Der Mann ist schon eingezogen.“
    „Leider haben wir nicht gewusst, dass Cynthia Elcott ein Domizil sucht“, warf Sylvia ein. „Nicht dass ich sie unbedingt als Nachbarin haben möchte, aber wenn man den Teufel kennt …“
    Joanna hielt den Kopf gesenkt. Sie wagte nicht, sich auszumalen, welche Wirkung die versteckte Kritik an seiner neuen Affäre auf Gabriel haben mochte.
    Erstaunlicherweise klang er recht amüsiert. „Hat euer Mieter satanische

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