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Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Titel: Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggy Sehl
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sollte diese Zeiteinteilung kein Problem darstellen, oder?“
    1.600 EUR netto, das war viel für mich. So viel für ein wenig Kinderhüten. Abzüglich von Miete, Strom, Telefon und der Versicherungen hätte ich ca. 850 EUR zur Verfügung. Plus Überstunden. Da könnte ich vielleicht sogar sparen, mir wieder ein neues Auto, gebraucht versteht sich, oder wenigstens ein Fahrrad zulegen. Das war mehr, als ich bei Tantchen verdient hatte. Da gab es gewiss einen Haken.
    „Da gibt es doch irgendwo ein kleines Häkchen?“
    „Naja, manchmal bin ich 14 Tage am Stück nicht hier. Aber gelegentlich kommt dann meine Mutter für vier Tage vorbei. Ach ja, Urlaub können Sie nur in der Ferienzeit der Kinder nehmen. Und wenn Sie am Wochenende mal hier sein müssen, dann bemühe ich mich, Ihnen in der Woche drauf freizugeben.“
    Ich schluckte. Das war nicht nur ein Haken, das war ein Galgenstrick. Was machte der Kerl denn bloß? War er ein hoch dekorierter Staubsaugervertreter?
    „Jetzt zeig ich Ihnen das Haus und erkläre Ihnen alles Weitere.“
    „Ihre Frau ist wohl nicht anwesend?“, ein gewagter Vorstoß in die Privatsphäre meines zukünftigen Arbeitgebers. Aber ich würde sowieso bald alles über jeden hier in Erfahrung bringen. Da kann ich auch gleich direkt fragen.
    „Ja, meine Frau ist nicht anwesend“, antwortete er kurz angebunden.
    Schweigend ließ ich mir von meinem Brötchengeber die Räumlichkeiten zeigen, welche geschmackvoll und auch kinderfreundlich (ich trat auf wenigstens zehn Legosteine, zwei Matchboxautos, einen leuchtend hellgelben Nagellack und acht undefinierbare Lebensmittelreste außerhalb der Kinderzimmer und der Küche) eingerichtet waren. Drei kleine Kinderzimmer, für jedes Kind eins unter dem Dach, alle dem jeweiligen Alter entsprechend ausgestattet und chaotisch. Eine gemütliche Stube mit Kamin, kleines Arbeits-und Schlafzimmer des Hausherren mit einer gigantischen Hausbar inklusive aller vorstellbaren Alkoholika (im Schlafzimmer?) und einem königlichen Bett, ein Traum, zwei kleine Bäder. Das Gästezimmer hatte sogar ein eigenes Bad. Und es gab einen netten kleinen Wintergarten, dessen Pflanzen zu gießen auch zu meinen Aufgaben gehören würde.
    „Das hat etwas Meditatives, Antonia, können Sie glauben!“
    Ein reizendes Lebensdomizil. Im hinteren Teil des Gartens gab es sogar ein winziges Baumhaus mit Schaukel.
    „Und, können Sie sich vorstellen, hier zu arbeiten?“
    „Sie haben es schön hier. Ich werd mein Bestes versuchen.“
    Herr Brügge lächelte mich an. Ich lächelte tapfer zurück. Und wer wusste schon, ob ich hier nicht eines vielleicht nicht so fernen Tages meinem Traumprinzen Christoph begegnen würde. Den hatte ich bei allen morgendlichen Schrecknissen keineswegs vergessen. Angucken würde mir ja schon reichen.
    Unerwartet stürmte der kleine Fratz von vorhin mit verkehrt herum angezogener Hose und lautem Kriegsgeschrei auf Rasmus zu. Der nahm ihn lachend in die Arme und kleidete ihn richtig an.
    „Dann kommen Sie mal mit, ich zeige Ihnen gleich Konrads Kindergarten. Die Großen fahren mit dem Schulbus. Zum Kindergarten können Sie auch mit dem Bus fahren oder mit dem Volvo, müssen ja auch mal einkaufen, Haushaltsgeld dafür ist in der alten Kaffeekanne im Küchenschrank, oder Sie fahren mit dem Fahrrad vorm Schuppen. Da ist ein Kindersitz dran.“
    Der Kleine nahm einen winzigen Rucksack mit mir unbekanntem kindlichem Motiv, welches wie ein Küchenschwamm aussah. Kannten die Kinder heutzutage weder Rotkäppchen, Pittiplatsch noch Grobi? Dann stolzierte er voraus Richtung eines älteren, was sage ich, eines obsoleten klapprigen Volvo Combi, und wir stapften hinterher.
    „Merken Sie sich den Weg, Sie werden ihn bald öfter fahren.“ Los ging es. Der Kleine war bald vier, wie mir Herr Brügge mitteilte, und allergisch auf Weizen.
    „Dinkelmehl und Dinkelbrot tun es auch, gibt es im Bioladen. Da kaufen wir zumeist ein. Gibt hier einen 400 Meter entfernt.“ Der Volvo tuckerte seltsam und ließ mich mir völlig fremde Geräusche kennen lernen.
    „Hört sich ja nicht gerade gesund an, Ihr Automobil.“
    „Hätte bereits vor Monaten einige Teile austauschen sollen. Aber wenn er noch fährt! Muss nur im zweiten Gang anfahren. Da mein anderer Wagen demoliert wurde, Sie können sich ja vielleicht daran erinnern, bin ich gerade dabei, mir einen neuen Pkw zu besorgen. Im Augenblick fahre ich noch den alten hier. Aber in ein paar Tagen hole ich meinen neuen Wagen ab, und

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