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Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Titel: Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggy Sehl
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dann gehört Ihnen der Volvo ganz alleine.“
    Na super, dieses Wrack, das hält doch gerade mal noch bis zum Schrotthändler, bevor es auseinanderbricht.
    „Keine Bange, der Volvo fährt noch ewig. (Konnte er Gedanken lesen?) Ich mach Ihnen dann auch noch eine Liste mit den täglich zu erledigenden Aufgaben fertig, falls wir uns mal früh nicht sehen sollten.“
    Wir machten einen Satz, und vorwärts ging es. Ob ich dieses alte Vehikel wirklich fahren könnte, war mir noch fraglich. Seltsame Geräusche, ein Scheppern und Klappern, das machte einen ganz wusch. Straße links, Straße rechts, ein Hopser, geradeaus, wieder links und rechts, Hopser...Kindergarten.
     
    Das letzte Mal, dass ich eine Kita von innen gesehen hatte, war als Tom noch eine solche Einrichtung besuchte. Heutzutage sehen die irgendwie anders aus als noch zu meiner Zeit. Die Erzieherinnen werden geduzt, sind jung und dynamisch, hopsen mit den Kindern durch ein extra dafür eingerichtetes Zimmer namens Toberaum und scheinen die ganze Zeit gute Laune zu haben.
    Kita. Überall Mamis, engagierte Papis und ich mittendrin.
    „Das hier ist Konrads Fach, hier kommt sein Frühstücksrucksack hin, hier sind seine Wechselsachen, und das ist Rosa, Konrads Betreuerin. Konrad geht in die Bienchengruppe.“ Bienchengruppe, aha. Eine kräftige junge Frau mit gutmütigem Gesicht und langen blonden Zöpfen gab mir die Hand.
    „Hab schon von Ihnen gehört. Sie sind die neue Kinderfrau?“ Ich nickte.
    „Viel Erfolg!“ Ich nickte wieder.
    Konrad gab seinem Vater einen Kuss, und dann zischte er davon. Ich blickte ihm hinterher. Wollte ich ihm doch auch noch tschüss sagen. Aber das konnte ich wohl nicht erwarten. Dazu war unsere Beziehung noch zu frisch.
    Ich drehte mich um, da zerrte etwas an meinem Hosenbein.
    „Tsüss, Toni.“ Der kleine Kerl grinste mich an und verschwand wieder.
    „Manchmal kann er ein richtiger Engel sein, das werden Sie noch sehen.“ Herr Brügge schob mich aus den Räumlichkeiten.
    „Hier ist Ihr Hausschlüssel, ich fahre los. Den Weg finden Sie allein zurück. Konrad sollte gegen 16 Uhr abgeholt werden, der Kinderladen schließt um 17 Uhr.“
    Er stieg in seine alte Schleuder und ließ mich einfach stehen. Ich hörte noch das Geschrei der Dreikäsehochs, dann machte ich mich auf den Weg zu Brügges Wohnhaus und brauchte zwei Stunden dafür. Ich war wohl nicht nur einmal zu viel abgebogen.
     

6. Kapitel - Mit Brügge leben
     
    Bei Brügges angekommen, erkundete ich erst einmal mein neues Arbeitsfeld.
    Ich räumte die Küche notdürftig auf, schaute in die Kinderzimmer und versuchte auch dort so etwas wie Ordnung hineinzubringen. Die jungfräulichen Mädchenslips auf dem Boden brachte ich in den Keller zur Wäsche, die Knabenmagazine über Fußball- und Basketballstars sowie die National Geographic für Kinder sortierte ich ordentlich auf dem Schreibtisch, die Ritter, oder waren es Wikinger in Kleinstformat, stellte ich in die dazugehörige Burg und verweilte einige Minuten bei kindlichem Spiel. Meine angreifenden Ritter versagten kläglich und wurden durch einen burgeigenen Drachen in die Flucht geschlagen. Danach musste ich mich erst einmal entspannen und mir einen Tee machen. Den nahm ich dann mit in den Garten, setzte mich auf eine Bank und blickte auf das Grün um mich her. Schön hier, eigentlich ein idealer Platz für Kinder. Wo wohl die Mutter war? Vielleicht auch so eine Karrierefrau mit einer Laufbahn, Marathonstrecke, nichts dagegen. Ich wurde ein wenig bissig, gegenüber der mir unbekannten Dame. Aber um ehrlich zu sein, es war nur der Neid einer Erfolglosen, der aus mir sprach. Das Telefon klingelte, ich ging wieder hinein und nahm den Hörer ab.
    „Bei Brügge, ja bitte?“
    „Hallo, Martha, bist du es?“, eine aufgeregt dominante, angenehm melodische Frauenstimme sprach mir aus dem Hörer entgegen.
    „Nein, eine Martha ist hier nicht. Hier ist Antonia, Sie sind hier bei Brügge gelandet.“
    „Natürlich bin ich bei Brügge gelandet. Wer sind denn Sie?“, etwas ungeduldig die Dame.
    „Antonia, die neue Kinderfrau.“ Was geht dich Trulla denn das an.
    „Ach so, ja, davon hat Rasmus erzählt. Sagen Sie ihm doch bitte, dass Vera angerufen hat, und er soll mich dringend zurückrufen. Sein Handy ist aus. Vergessen Sie das nicht, hören Sie!“
    „Ja, natürlich.“
    Aufgelegt. Blöde Kuh. Bin doch nicht die Privatsekretärin des Brügge. Ich nahm einen Zettel und schrieb alles auf.
    Der Chronometer zeigte kurz

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