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Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Titel: Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggy Sehl
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wenigstens eine Körbchengröße an.
    „Massenweise Doktoren und zwischendrin Christophs Proktologen-Kollegen. Antonia, überlegen Sie mal, lauter Männlein und Weiblein, denen es ein Vergnügen ist, anderen in den Hintern zu kriechen.“
    Rasmus lachte über seinen eigenen Scherz, während ich unmerklich ob so viel Plebejertums meinen Kopf schüttelte.
    „Nur keine Bange, Antonia, Christoph ist mein Freund, und ich weiß, dass er das auf ganz nonchalante Art und Weise tut. Er ist, bis zu einem gewissen Grad, durchaus ein Gentleman. Der einzige, den ich kenne.“ Rasmus Brügge kehrte auf dem Absatz um. Der einzige, den er kennt. Ja, wahrlich, Christoph war definitiv ein Kavalier.
    Wehmütig blickte ich den beiden nach, als sie in Christophs schnittigen Pkw kletterten. Rasmus würde schließlich definitiv nicht zurückfahren können.
    Ob sich Christoph mit einer Proktologen Kollegin amüsieren würde?
     

8. Kapitel - Tanz in den Mai
     
    Auf jeden Fall schien sich Rasmus köstlich unterhalten zu haben, denn eine leicht zerwühlte Dame trat am Morgen in die Küche, während ich für die schlafende Bande die Müsliflocken bereitstellte. Sie war nicht blond, sondern falsch geschwarzhaart, wie ich am Haaransatz bemerkte, somit definitiv nicht Vera, und Christoph traute ich so was wie diese Frau da nicht zu.
    „Kann ich einen Kaffee haben? Ich fühle mich wie ein ausgewrungener Schwamm. Man, was hab ich gestern alles in mich reingeschüttet. Und das waren definitiv nicht nur Cocktails. Haha.“
    Zusammengefaltet und mit leicht verwischter Schminke im Gesicht saß sie in einem exquisiten Abendkleid am Tisch, und ich stellte ihr den Kaffee vor die Nase.
    „Ich sollte meinen Mann anrufen, wer weiß, wo der gestern gelandet ist. Also, dass ich noch mal mit einem in die Kiste steige, der nicht im medizinischen oder pharmazeutischen Bereich tätig ist, das hätte ich auch nicht gedacht. Der Rasmus ist doch hoffentlich nicht Ihr Mann?“, fragte mich die leicht bestürzt wirkende Dame mit dem lockeren Mundwerk.
    „Gott bewahre!“, antwortete ich amüsiert.
    „Dann ist ja gut. Können Sie mir ein Taxi rufen? Ich muss zurück in mein Hotel.“
    Sogleich rief ich ein Taxi.
    Während die Dame noch leicht benommen in ihr Beförderungsmittel stieg, dachte ich über das sündige Sodom nach, in dem ich gelandet war, und den lockeren Umgangston von Ärztinnen.
     
    Christoph und die Kinder halfen mir beim Aufstellen der alten Tische und Stühle im Garten.
    „Wann ist Rasmus denn aufgetaucht?“, wollte Christoph wissen, während ich einen Lappen über die Tischfläche kreisen ließ, um danach weiße Bettlaken aufzulegen. Ich zuckte mit den Schultern.
    „Heute Morgen verließ eine Dame im silbernen Abendkleid das Anwesen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“
    Mein Schwarm schmunzelte und sagte: „Meine Kollegin ist gestern den ganzen Abend um Rasmus herumscharwenzelt. Sie steht ein wenig auf die impulsiven Typen, wissen Sie. Regelmäßig, so geht das Gerücht, sucht sie sich einen neuen Nachtgefährten, selbst bei mir hat sie das schon probiert. Diesmal hat es sogar Rasmus erwischt, und der ist nicht mal Arzt.“ Ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen.
    „Ihr Mann ist im leitenden Management einer als stattlich zu bezeichnenden Klinik beschäftigt. Ihm wird ein ebenso großer Verschleiß an One-Night-Stands nachgesagt wie seiner Frau.“
    War das Mitleid oder Schadenfreude, die ich da verspürte? Armer Rasmus, ist der glatt einem Nymphomanen-Pärchen zum Opfer gefallen. Welch lockere Gesellschaft.
    Irgendwann erschien Herr Brügge in einem sommerlichen Outfit auf der Bildfläche und lächelte süffisant vor sich hin.
    „Ich hab Ihrem nächtlichen Besuch einen Kaffee bereitet und sie sanft in ein Taxi gesetzt. Sie sah ein wenig lädiert aus“, begrüßte ich ihn mit jovialem Grinsen.
    „Gutes Mädchen. Schön, dass Sie schon so mitdenkend für mich arbeiten und meinen Besuch behandeln, als wäre es Ihr eigener. Das schnuppert ja schon fast nach einer Gehaltserhöhung, persönliche Assistentin nennt sich so was.“ Touché.
     
    Rasmus Brügge spielte mit den Kindern Verstecken und Fangen. Er war sogar noch recht fit, wenn man seinen schludrigen Umgang mit der eigenen Gesundheit betrachtete, seine durchzechten Nächte und sein übersteigertes Triebleben, in dem Alter, der Jüngste war er ja nun auch nicht mehr.
    Am Nachmittag traten Frau Brügge mit ihrer Freundin und das Catering auf den Plan. Konrad klebte an seiner Oma

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