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Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)

Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)

Titel: Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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überkommen, und sie spürte, dass es Roger ebenso ergangen war.
    „Seid ihr mit eurer Arbeit in der Küche noch fertig geworden?“, erkundigte er sich, nachdem er in einem Sessel Platz genommen hatte.
    Mit ihrem Glas in der Hand setzte Vicky sich aufs Sofa. „Ja, es ging. Morgen in aller Frühe müssen die Sandwiches noch belegt und eingepackt werden, aber das ist schnell gemacht.“ Vicky fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn, weil allein schon der Gedanke an die Hitze, die in der Küche geherrscht hatte, sie wieder ins Schwitzen brachte. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie heiß es in der Küche war“, sagte sie. „Im einen Backofen der Braten, im anderen die Brote. Uns ist das Wasser in Strömen heruntergelaufen.“
    „Oh doch, das kann ich mir schon vorstellen“, erwiderte Roger lächelnd. „In meinem Haus in North Vancouver habe ich ja eine Klimaanlage, aber in meinem Elternhaus ist es in der Küche auch immer unerträglich gewesen, wenn meine Mutter im Sommer etwas gebacken hat.“
    „Bist du in Vancouver aufgewachsen?“, fragte Vicky.
    „Nein, in Kamloops. In dieser Wüstengegend ist es im Sommer ja noch viel heißer, wie du vielleicht weißt.“
    „Ja. Ich war mal mit meinen Eltern dort.“
    Roger stellte sein Glas ab. „War die grauhaarige Frau in den Jeans und der blauen Bluse, die das Dinner serviert hat, deine Mutter?“
    „Nein, das war Thea, unsere Wirtschafterin.“ Wie immer, wenn von ihrer Mutter die Rede war, legte sich ein schmerzlicher Ausdruck über Vickys Gesicht. „Aber für meinen Bruder und mich war sie immer wie eine Mutter. Sie kommt schon seit vielen Jahren in jeder Saison ins Camp.“
    „Und deine Mutter, Vicky?“ Forschend sah Roger sie an und bemerkte dabei, dass er offenbar an etwas Schmerzliches gerührt hatte. „Aber du brauchst diese Frage nicht zu beantworten, wenn sie zu indiskret ist“, fügte er hinzu.
    Vicky schüttelte den Kopf. „Sie ist nicht indiskret, du rührst nur an ein schmerzliches Thema. Zwei Jahre, nachdem wir das Camp hier aufgebaut hatten, verunglückte Mama tödlich. Es ist zwar schon lange her, aber es tut immer noch weh, wenn ich daran zurückdenke.“
    „Es tut mir leid, Vicky“, sagte Roger betroffen. „Ich hätte nicht danach fragen sollen.“
    „Du konntest es ja nicht wissen.“ Vicky lächelte ihn an und nippte an ihrem Glas. „Und deine Eltern? Leben sie noch in Kamloops?“
    „Oh ja. Die Farm bewirtschaften sie allerdings nicht mehr selbst, das überlassen sie meiner Schwester und deren Mann.“
    „Du hast also noch eine Schwester“, meinte Vicky.
    „Eine?“ Roger verzog das Gesicht. „Fünf Schwestern! Und ich war der einzige Junge.“
    Vicky lachte. „Ach, du liebe Zeit! Da hattest du es bestimmt nicht immer leicht.“
    „Ganz bestimmt nicht, zumal die lieben Schwestern alle älter waren als ich.“ Roger lachte ebenfalls. „Frag nicht, was ich da alles mitmachen musste! Jede von ihnen wollte mich erziehen. Wenn meine älteste Schwester mich besuchen kommt, dann glaubt sie heute immer noch, mir Vorschriften machen zu müssen, was ich zu tun oder zu lassen habe.“
    „Im Ernst?“, fragte Vicky belustigt.
    „Im Ernst. Du solltest Gail einmal erleben. In ihrer Gegenwart schrumpfe ich förmlich zusammen und werde zum schüchternen kleinen Jungen.“
    Ihre Blicke trafen sich und hielten sich fest. Vicky spürte, wie ihr heiß und kalt zugleich wurde. Der Wein und die intime Beleuchtung taten ihr Übriges, und sie fühlte sich plötzlich so wohl wie schon lange nicht mehr.
    „Und was machst du beruflich?“, fragte sie, um die Spannung zu lösen. „Deinem tollen Haus und dem Lincoln nach zu schließen scheint es dir ja alles andere als schlecht zu gehen.“
    Sie bemerkte, wie ein flüchtiger Ausdruck der Unsicherheit über sein gut geschnittenes Gesicht huschte, dann kehrte sein Lächeln wieder zurück. Vicky fragte sich unwillkürlich, ob es in seinem Berufsleben einen dunklen Punkt gab, doch sie konnte sich dieses kurze Aufflackern in seinen Augen auch nur eingebildet haben.
    „Nun, ich kann mich nicht beklagen“, wich Roger einer direkten Antwort aus. „Aber so toll, wie es vielleicht aussieht, ist es auch wieder nicht. Das Haus konnte ich günstig ersteigern. Die Vorbesitzer hatten sich finanziell total übernommen, sodass es unter den Hammer kam. Und der Lincoln ist ein Firmenwagen. Privat fahre ich einen Jeep, der schon über fünf Jahre alt ist.“
    Vicky sah ihn eine Weile schweigend an. „Aber

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