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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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Was denn?«, fragte der. Zu seinen Füßen spielte Louis fröhlich mit seiner Eisenbahn. » Ich bin nur kurz vorbeigekommen, damit deine Mutter mir einen Knopf annäht.«
    » Hm«, machte Pearl. Dass Ben hier ohne Hemd saß, nur beim Licht der neuen Leselampe, in deren Schein ihre Mutter die Näharbeit erledigte, die Bens Mum genauso gut hätte übernehmen können, oder sogar Ben selbst, wenn er nicht so verdammt faul wäre… Sie kannte seine Spielchen.
    » Warum geht ihr beide nicht was trinken, während ich das hier fertig mache?«, schlug Pearls Mutter vor, der es gelang, gleichzeitig zu rauchen und zu nähen, eine echte Meisterleistung. » Um Louis kümmere ich mich schon.«
    » Louis kommt mit trinken«, rief der Kleine mit einem nachdrücklichen Nicken.
    » Schlafenszeit«, verkündete Pearl. Sie hätte es zwar in einer Million Jahren nicht zugegeben, aber es hatte ihr zu denken gegeben, wie schlimm Caroline es fand, dass Louis zur gleichen Zeit wie sie ins Bett ging, und sie hatte Besserung gelobt.
    » Nein, nein, nein, nein«, rief Louis. » Nein, nein, nein, nein. Danke«, fügte er nach kurzem Nachdenken schließlich hinzu. » Nicht schlafen, danke, Mummy.«
    » Jetzt verschwindet schon«, bestimmte seine Großmutter. Louis sah aus, als würde er ein ganz schönes Theater veranstalten, wenn man jetzt von ihm verlangte, ruhig in der Ecke zu liegen, während die anderen aufblieben. » Ich bring ihn schon ins Bett.«
    » Ich hab noch ein T-Shirt in der Tasche«, erklärte Ben. » Oder ich könnte auch einfach so gehen.«
    » Heute hü, morgen hott, das kannst du mit mir nicht machen, das weißt du.«
    » Schon klar«, sagte Ben. » Und jetzt zieh das rote Kleid an. Das, in dem du so schön mit den Hüften wackelst.«
    » Mit Sicherheit nicht!«, fauchte Pearl. Als sie das Kleid das letzte Mal zu einem Date mit Ben angezogen hatte… na ja, sie hatte schon ein weiteres Maul zu stopfen.
    Er bot ihr seinen Arm an, als sie die kleine Wohnung verließen. Pearls Mutter starrte ihnen hinterher, bis sie verschwanden, und Louis protestierte laut und vernehmlich dagegen, dass seine Eltern ohne ihn ausgingen, aber davon bekam Pearl schon gar nichts mehr mit.
    » Was ist denn los, Prinzessin?«, fragte Graeme, als Issy nach Hause kam. Sie blickte zu Boden.
    » Ach, Frauenkram«, winkte sie ab.
    » Oh«, machte Graeme, der nicht die leiseste Ahnung hatte, was man dagegen unternehmen konnte, und den das auch nicht im Geringsten interessierte. » Mach dir darüber mal keine Sorgen. Komm lieber ins Bett für ein bisschen Männerkram.«
    » Okay«, nickte Issy, obwohl sie die Vorstellung hasste, dass ihre Freundin jetzt allein in ihre Wohnung zurückkehrte und dass sie im Streit auseinandergegangen waren. Graeme strich ihr über die dunklen Locken.
    » Komm schon«, lockte er. » Oh, und ich dachte… wo wir jetzt zusammenziehen und alles… hättest du vielleicht Lust, meine Mutter kennenzulernen?«
    Und deshalb war Issys letzter Gedanke, bevor sie einschlief, dass er sie liebte. Dass sie ihm wichtig war. Sie wohnte jetzt bei ihm und würde seine Familie kennenlernen. Helena hatte von ihm eben einen völlig falschen Eindruck.
    Graeme lag noch ein wenig länger wach. Heute Abend hatte er Issy eigentlich von seinen Plänen erzählen wollen– er hatte im Büro die Katze aus dem Sack gelassen, und alle waren Feuer und Flamme gewesen. Ein begeisterter Grundstücksbesitzer, der offensichtlich eine Nase für ein gutes Geschäft hatte, und unkomplizierte Mieter– das Ganze war wirklich perfekt. Fast schon zu einfach.
    Das ist zu einfach, dachte Pearl, als auf dem Weg vom Pub nach Hause Bens Hand die ihre streifte. Viel zu einfach. Und so etwas hatte sie früher schon einmal in große Schwierigkeiten gebracht.
    » Darf ich bleiben?«, fragte er in bittendem Tonfall.
    Pearl blieb hart: » Nein. Bei uns gibt es nur ein Zimmer, und da schläft Nan. Das geht einfach nicht.«
    » Na, dann komm doch mit zu mir. Oder wir könnten in ein Hotel gehen.«
    Pearl sah ihn an. Im Licht der Straßenlampe sah er besser aus als je zuvor. Die breiten Schultern, das zauberhaft gelockte Haar, seine attraktiven Züge. Louis würde ihm später sehr ähnlich sehen. Er war der Vater ihres Kindes, er sollte das Herzstück ihrer Familie sein. Unter der Straßenlaterne beugte er sich ganz sanft vor und küsste sie, und sie schloss die Augen und ließ es zu. Es fühlte sich vertraut und gleichzeitig seltsam an, denn es hatte sie schon so lange kein Mann mehr

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