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Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Traumschiff vor Stockholm: Mittsommerherzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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da auch wieder etwas Besseres zu tun, oder gehst du mit mir zum Dinner?“
    Eigentlich verspürte Erik keine große Lust, mit ihr den Abend zu verbringen. Sie hatten einfach keine gemeinsamen Interessen, sodass die Zeit, die sie miteinander verbrachten, meist nur quälend langsam verstrich. Dabei gab sich Erik wirklich größte Mühe, Emilia zu verstehen. Doch zwischen ihnen schien es einfach keine Gemeinsamkeiten zu geben. Ihr größtes Vergnügen war es, über andere Leute herzuziehen. Menschen, die es sich nicht erlauben konnten, das Geld mit vollen Händen aus dem Fenster zu werfen, machte sie besonders gerne zur Zielscheibe ihres Spotts. Andererseits sollte er sich vielleicht besser daran gewöhnen, schließlich hatte er doch vor, ihr demnächst einen Heiratsantrag zu machen – oder?
    Der Gedanke daran kam ihm noch immer sehr unwirklich vor. Er und Emilia? Allein die Vorstellung besaß etwas sehr Absurdes.
    Er schnappte sich seine Jacke vom Garderobenhaken. „Tut mir leid, aber ich muss noch mal weg.“
    „Was?“ Emilia bedachte ihn mit einem vorwurfsvollen Blick. „Ich weiß gar nicht, womit ich es verdient habe, so von dir behandelt zu werden!“, schmollte sie. „Ich komme mir manchmal vor wie das dritte Rad am Wagen. Immer geht deine Arbeit vor!“
    Erik setzte zu einer scharfen Erwiderung an, dass genau diese Arbeit den aufwendigen Lebensstil finanzierte, den sie so schätzte, entschied sich aber im letzten Moment dagegen.
    Seufzend schüttelte er den Kopf. „Ich versuche, rechtzeitig zum Dinner zurück zu sein“, sagte er und verließ die Suite.
    „Ein Reisekritiker
und
ein Dieb?“ Aufstöhnend fuhr Majken sich durchs Haar, als Filippa ihr in der Crewkantine von den neuesten Entwicklungen berichtete. „Ich hab mir zwar eine aufregende und abwechslungsreiche Kreuzfahrt wünschte, aber
so was
habe ich nun wirklich nicht gemeint. Und, bist du in Sachen Kritiker schon weitergekommen?“
    Filippa zuckte mit den Achseln. „Schon möglich. Mir ist da jemand aufgefallen, der mir verdächtig erscheint. Sein Name ist Nils Olufsen und …“
    „Sagtest du gerade Olufsen? Nils Olufsen? So ein unauffälliger, nichtssagender Kerl mit Halbglatze?“ Als Filippa nickte, schüttelte sie sich theatralisch. „Den kenne ich. Ein fieser Kerl, sag ich dir. Die meisten der Mädchen gehen ihm so weit wie möglich aus dem Weg, weil er jedem Rock nachjagt. Einer Serviererin soll er sogar gedroht haben, sie bei ihrem Vorgesetzten anzuschwärzen, wenn sie nicht ein bisschen
nett
zu ihm ist …“
    Die Worte ihrer Kabinengenossin machten Filippa nachdenklich. Passte ein solches Verhalten zu einem Reisekritiker? Andererseits – die meisten Kritiker, denen sie in ihrer beruflichen Laufbahn bisher begegnet war, hielten sich für ungemein wichtig. Vielleicht zeigte sich hier nur das übersteigerte Selbstbewusstsein eines Mannes, der sich selbst für unwiderstehlich hielt und daran gewöhnt war, stets alles zu bekommen, was er sich wünschte. Es war auf alle Fälle sicherer, Olufsen im Auge zu behalten.
    „Themenwechsel“, sagte Majken mit gesenkter Stimme und bedachte Filippa mit einem fragenden Blick. „Als ich gestern Abend in die Kabine gekommen bin, hast du ja leider schon geschlafen, daher hatte ich keine Gelegenheit mehr, dich zu löchern. Aber du glaubst doch wohl nicht, dass du mir so leicht davonkommst, oder? Also: Wie ist dein Date mit Erik Andersson verlaufen? Ich will alles wissen – bis ins kleinste Detail!“
    „Da gibt es nicht viel zu erzählen“, wiegelte Filippa ab. „Es war nicht besonders aufregend – wenn man mal davon absieht, dass Eklund plötzlich in dem Restaurant aufgetaucht ist, in dem wir gegessen haben.“
    Sie hoffte, dass die Erwähnung des Servicechefs ihre Mitbewohnerin davon ablenken würde, sie weiter über Erik auszufragen. Je weniger sie über ihn sprach, umso eher würde er auch aus ihren Gedanken verschwinden. Zumindest hoffte sie das …
    Und dieser Plan schien aufzugehen, denn Majken riss erschrocken die Augen auf. „Was?“ Sie beugte sich vor. „Und hat er dich erwischt? Um Himmels willen, was hast du da bloß angestellt?“
    Filippa erzählte ihr, was vorgefallen war – allerdings nur bis zu dem Moment, in dem sie gemeinsam im Garten des
Salt och Peppar
Unterschlupf fanden. Über ihr Dinner im Sternenglanz, den Tanz und den anschließenden Kuss ließ sie lieber nichts verlauten – stattdessen schloss sie betont nüchtern: „Und da der Innenhof nur einen einzigen

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