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Traveler - das Finale

Traveler - das Finale

Titel: Traveler - das Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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große Geste des klassischen Stils etwas Anziehendes. Und was ist das Symbol meiner Generation?, fragte sie sich . Eine Überwachungskamera?
    Als sie die Blackfriars Bridge erreicht hatten, stiegen sie über die Treppe zum Paul’s Walk hinunter, einem Spazierweg am Flussufer. Über ihnen erhob sich die mächtige Eisenbahnbrücke, und Maya hörte das Rattern und Klappern eines Zuges, der auf dem Weg zur Waterloo Station war.
    Auf einer Bank saß Jugger, der Maya einen wasserdichten Rucksack mit ihrer Ausrüstung mitgebracht hatte. Er beendete ein Handygespräch und klappte das Telefon zusammen. »Ich habe eben mit Sebastian gesprochen. Er hat die Wohnung der Putzfrau ausfindig gemacht.«

    »Sie soll heute nicht zur Arbeit gehen«, sagte Maya.
    »Keine Sorge. Simon Lumbroso hat sie angerufen und ihr erzählt, das Gebäude bliebe heute wegen eines Chemieunfalls geschlossen. Sie wird nicht kommen.«
    Maya stellte sich an die Brüstung und schaute auf den Fluss hinaus, in dem sich die Lichter der Stadt spiegelten. Tagsüber gehörte der Fluss einfach zur Kulisse. Die Touristen fuhren mit dem Millennium-Riesenrad und knipsten Fotos von Westminster Abbey. Aber nachts wirkte die Themse dunkel und geheimnisvoll; wie eine stille Macht wand sie sich durch die glitzernde, funkelnde Stadt.
    Hinter der Brüstung hing eine stählerne, mit Bolzen befestigte Leiter an der Kaimauer. Die städtischen Arbeiter benutzten sie, um zu einem Rohr zu gelangen, aus dem Wasser in die Themse tropfte. Nach Nora Greenalls Aussage war vom mächtigen River Fleet nicht mehr übrig geblieben als dieses Rinnsal.
    Roland und Jugger standen neben Maya und hielten die Ausrüstung bereit. Während der letzten Tage hatten sie alle Besorgungen übernommen und Maya geholfen, einen Plan zu entwickeln. Die beiden Free Runner schienen Mayas Zorn immer noch zu fürchten, und Jugger wurde nervös, sobald von Waffen die Rede war. Roland wühlte in seinem Rucksack und zog ein Paar Anglerhosen heraus. »Ziehen Sie besser die hier an, immerhin wollen Sie durch einen Fluss waten.«
    Ein Jogger mit verzerrtem Gesicht kam vorbei, gefolgt von einem asiatischen Pärchen, das Händchen hielt. Niemand schien sich darüber zu wundern, dass Maya in eine Anglerhose stieg. Mit den Schutzhelmen und Westen sahen Maya und die Free Runner wie Arbeiter aus, die ein Problem in der Kanalisation in Angriff nehmen wollen.
    Jugger hielt Maya den wasserdichten Rucksack hin, und sie legte ihn an. Dann rückte sie die Tragegurte zurecht und zog sie fest. Als alles bereit war, verstaute sie zwei Ladungen Ersatzmunition
für die Pumpgun in der Außentasche der Anglerhose.
    »Ich dachte, die Flinte wäre bereits geladen«, sagte Jugger.
    »Linden hat mir die Patronen gegeben. Schrot, um Türschlösser wegzublasen.«
    »Heilige Scheiße.« Jugger wirkte beeindruckt.
    Roland reichte ihr den Bolzenschneider, den sie außen an die Anglerhose hängte. »Achten Sie auf Schlaglöcher, und berühren Sie niemals Ihre Augen«, erklärte Roland. »In den Tunneln leben Ratten. Kommt man mit den Bakterien, die sie ausscheiden, in Berührung, kann man sich die so genannte Weil-Krankheit einfangen. Die ist nur schwer zu behandeln.«
    »Wie erfreulich. Noch etwas, das ich wissen muss?«
    Roland wirkte peinlich berührt. »Ich würde Ihnen gern eine letzte Frage stellen.«
    Weil du denkst, ich würde sterben , dachte Maya. Aber sie nickte dem Mann aus Yorkshire nur zu. »Bitte sehr.«
    »Die Harlequins sagen: Verdammt durch das Fleisch. Gerettet durch das Blut.«
    »Das stimmt.«
    »Um wessen Fleisch und wessen Blut geht es?«
    »Wir sind verdammt, so wie alle Menschen. Aber wir sind bereit, uns einer Sache zu opfern, die wichtiger ist als unser Leben.«
    Roland nickte. »Viel Glück, Maya.«
    »Vielen Dank. Ihr habt eure Pflicht erfüllt.«
    Die beiden entspannten sich, und Jugger lächelte nervös. »Es war mir eine Ehre, Ihnen zu helfen, Maya. Das ist die Wahrheit, ich schwöre es. In den letzten Tagen haben Roland und ich uns wie ehrenamtliche Harlequins gefühlt.«
    Für eine solche Anmaßung hätte Mother Blessing ihm mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen, aber Maya ließ die
Angelegenheit auf sich beruhen. Wenn das Leben eines jeden Menschen einen Wert und einen Sinn hatte, sollte man auch die Bürger und die Drohnen respektvoll behandeln.
    »Schalten Sie die Handys nicht aus«, sagte sie. »Ich rufe an, sobald ich das Gebäude verlassen habe.«
    Maya kletterte über die Brüstung und über die

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