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Traveler - das Finale

Traveler - das Finale

Titel: Traveler - das Finale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag <München>
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sind. Ich habe mich bei Linden über Sie informiert.«
    Hollis brachte seine Mimik unter Kontrolle. »Und wie haben Sie das angestellt?«
    »Ich habe ihm eine E-Mail geschrieben. Erst nachdem er Ihre Identität bestätigt hat, habe ich Sie auf dem Handy angerufen.«
    »Haben Sie ihn von einem Internetcafé aus angemailt?«
    »Ich habe zuhause einen Computer. Keine Sorge, ich habe nicht meinen richtigen Namen verwendet.«
    »Möglicherweise haben die Tabula ein Virus auf Ihrem Rechner installiert. Es tritt in Aktion, sobald bestimmte Schlüsselwörter benutzt werden.«
    »Mr. Wilson, Sie sind viel zu nervös. Sparrow habe ich nie so reden hören.«
    »Sparrow ist tot. Ich habe vor, am Leben zu bleiben.«
    Beide Männer erschraken, als Kotanis Handy plötzlich die Ode an die Freude anstimmte. Kotani nahm den Anruf an und meldete sich auf Japanisch.
    »Sehen Sie? Alles in bester Ordnung. Senzo und sein Freund sind in der Lobby. Sie kommen jetzt mit dem Aufzug herauf.«
    »Und er ist Ihr Vermieter?«
    »Ja, das habe ich Ihnen doch gesagt. Er hat mir die Waffe bereits vor einem Jahr angeboten.«
    »Und Sie haben ihn angerufen?«
    »Das war gar nicht nötig. Er kam in meine Wohnung, um mir zu sagen, er wolle die Küche neu streichen lassen.«
    »Er kam ganz zufällig vorbei?«

    »Wie meinen Sie das?«
    »Wir müssen hier raus.«
    Hollis packte Kotani beim Arm und zog ihn auf die Füße, als jemand an die Tür klopfte. Es gab keinen Ausweg. Hollis spielte mit dem Gedanken, die Fensterscheibe einzuschlagen, aber für einen Sprung lag das Zimmer zu hoch.
    »Hören Sie mir zu.« Hollis zog zwei japanische Geldnotenbündel aus seiner Canvastasche und stopfte sie in Kotanis Taschen. »Falls die Tabula mich suchen, haben wir ein Problem. Aber vielleicht ist es in Ordnung, vielleicht wollen sie wirklich bloß Geld. Kaufen Sie die Waffe, und dann warten Sie, bis die Leute verschwunden sind.«
    »Ich … ich verstehe.«
    Hollis zog das Keramikmesser aus der Scheide. Als der Besucher im Korridor zum zweiten Mal anklopfte, warf er sich zu Boden und robbte unter das Himmelbett. Von der Matratze hing ein Überwurf herunter, so dass Hollis versteckt war. Zwischen dem Deckensaum und dem Fußboden klaffte eine Lücke von wenigen Zentimetern.
    Kotani öffnete die Tür, und zwei Männer betraten das Hotelzimmer. Sie unterhielten sich auf Japanisch, so dass Hollis nichts verstehen konnte. Er spähte durch den Spalt und konnte sehen, dass einer der Männer einen dunkelblauen Anzug trug. Der zweite war mit einer fleckigen Baumwollhose und alten Turnschuhen bekleidet. Hollis kam zu dem Schluss, der zweite müsse Senzo sein, der Vermieter, der in Südamerika aufgewachsen war. Er hatte eine wache, freundliche Stimme, und seine Unterschenkel wiegten sich neben dem Bett vor und zurück.
    Senzo erledigte die Verhandlungen, während Mr. Anzug unruhig im Zimmer auf und ab lief. Kotanis Stimme klang weich und ehrerbietig. Hollis versuchte, geräuschlos zu atmen, und er presste sich die Klinge an die Brust. Gib ihm einfach das Geld, dachte er. Gib ihm das Geld, und sag ihm, er soll verschwinden.

    Nachdem sie sich bereits minutenlang unterhalten hatten, begann der Mann im Anzug, Fragen zu stellen. Er hatte eine tiefe, kräftige Stimme und sprach in kurzen Sätzen. Kotani antwortete in verängstigtem Tonfall.
    Schweigen. Und dann packte der Mann im Anzug Kotani und schleuderte ihn gegen die Wand. Die Stimme des Mannes dröhnte durchs Zimmer – er verlangte eine Erklärung. Kotani stürzte, aber der Fragensteller zog ihn hoch und schlug ihm ins Gesicht. Hollis brauchte kein Japanisch zu verstehen, um zu begreifen, dass Kotani verzweifelt war und um Gnade flehte. Sollte der Buchhändler ihn verraten, würde er einen Angriff starten müssen.
    Hollis drehte den Kopf ein Stückchen zur Seite und sah Kotanis abgenutzte, braune Schuhe links vom Bett. Er hörte Schritte und dann ein gedämpftes Knacken. Kotani ging zu Boden, und Blut quoll aus seinem Mund. Man hatte dem Buchhändler in den Hinterkopf geschossen.
    Hollis drehte den Kopf nach rechts und spähte durch die Lücke unter dem Saum. Senzo stand nur wenige Schritte entfernt. Er schaute wieder nach links und sah, dass sich unter Kotanis Kopf eine hellrote Blutlache gebildet hatte. Das Blut bebte bei jedem Schritt, den der Mann im Anzug im Zimmer tat. Hollis hielt den Atem an, als das Rinnsal auf ihn zukroch.
    Er schob sich nach rechts, kam unter dem Bett hervor und sprang auf die Füße. Senzo stand

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