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Treffpunkt Irgendwo

Titel: Treffpunkt Irgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Fuchs
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verblüfft an.
    »Was hast du gesagt«, fragte ich schließlich verdattert.
    »Hier ist Kaffee?« Sie feixte.
    »Nein, der Rest!«
    »Ob ihr einen Schlüssel für eine voll möblierte Wohnung wollt. Ist allerdings etwas messi. Der Typ war so eine Art manischer Sammler. Aber sauber.«
    »Warst du da schon drin?«, fragte ich baff.
    »Ja, mein Onkel hat mich und seinen Sohn letztes Jahr mitgenommen. Der soll da mal drin wohnen, wenn er nach Berlin kommt zum Studium. Augenblicklich ist er noch in Lyon. An der Uni. Der kann frühestens nächstes Semester wechseln. Den Schlüssel hat gerade mein Vater, mit dem war ich auch schon einmal da.«
    »Mia, das ist ja der Hammer!« Ich war ganz euphorisch. »Len, ist das nicht cool. Da kannst du doch erst einmal rein!«
    »Ich bin eigentlich gerne unabhängig.« Len war zu meiner Überraschung nicht halb so erfreut wie ich.
    »Bist du doch! Und Len, wir haben gerade erst einmal Anfang April, das wird garantiert noch mal richtig kalt!«
    »Ehrlich, ganz unverbindlich. Als Gegenleistung für das Bier.«
    »Mia, ich könnte dich knutschen!« Ich umarmte meine beste Freundin, dass es in ihrem Rücken knackte.
    »Ich denk drüber nach.« Len zog die Schultern hoch. »Muss ich erst mal sacken lassen.«
    »Klar, kommt ja auch etwas überraschend, logisch«, beeilte ich mich, ihm zu versichern. »Kein Stress, ich will dich da gar nicht unter Druck setzen.«
    »Len!«, schrie in diesem Moment Ella quer über die zweispurige Straße. »Wat is, wir machen zu Joe.«
    »Komme!«, brüllte Len zurück und erklärte dann Mia und mir in normaler Lautstärke: »Tut mir leid, ich muss, die warten auf mich.«
    »Kein Problem, wir sollten auch mal langsam weiter.« Ich nickte.
    »Okay, man sieht sich.«
    »Und du überlegst dir das mit der Wohnung?«, fragte ich zum Abschied.
    »Mach ich.« Len schob sich zwischen den vor der Ampel wartenden Autos durch.
    »Morgen, übermorgen?«, rief ich ihm nach. »Wo… am Alex oder hier?«
    Er gab keine Antwort, die Ampel sprang um und ein röhrender, langsam anfahrender Laster unterband jedwede weitere Kommunikation. Als der LKW mit Hänger endlich vorbei war, waren Len und die anderen schon verschwunden.
    »Das also ist Len«, sagte Mia nach einer Weile des Schweigens. »Scheint echt nett zu sein. Aber Ella ist strunzdumm, voll die Gosse.«
    »Ja, sie ist komisch. Aber Len sagt, sie ist okay.«
    »Läuft was zwischen denen?« Als meine Freundin meinen gereizten Blick spürte, schob sie nach: »Vielmehr lief mal was zwischen denen?«
    »Er sagt Nein, war nie was und wird auch nie was sein. Sie seien wie Geschwister«, gab ich ihr zur Antwort. »Die beiden kennen sich einfach schon lange und haben… wie sagt man da, zusammen schon einiges durchgemacht.«
    »Trotzdem arrogante Gosse.«
    »Wo du recht hast, hast du recht.«
    »Na, dann machen wir uns auch auf. Haben ja noch viel vor.« Mia grinste.
    »Du, das mit der Wohnung… echt geil. Danke.«
    »Schon okay. Ist ja nicht meine.«
    »Mia! Wie schön!« Die Erleichterung, dass ich wirklich mit meiner Freundin zusammen unterwegs gewesen war, stand meiner Mutter in Leuchtbuchstaben ins Gesicht geschrieben. »Kommt rein, habt ihr Hunger, soll ich uns einen Tee kochen?«
    »Ne, danke«, fertigte ich sie ab. »Wir lernen bei mir weiter. Mias Computer ist im Arsch und Mathe müssen wir wieder online machen.«
    »Klar, schön. Alles okay…«, stammelte meine Mutter. »Also, wenn ich euch etwas kochen soll oder… soll ich uns mal wieder Waffeln backen? Haben wir doch schon ewig nicht mehr gemacht. Nach Tante Hedwigs Spezialrezept.«
    »Danke, nein.« Ich ließ sie im Türrahmen stehen und verschwand mit Mia im Schlepptau nach oben.
    »Meine Fresse, die ist aber echt durch den Wind«, war der Kommentar meiner Freundin, als ich die Tür meines Zimmers hinter uns schloss.
    »Sag ich doch.«
    »Sieh es einfach so, momentan kannst du von ihr alles haben.«
    »Wie meinst du das?«
    »Mensch, Jana, die buhlt doch total um dich«, erklärte Mia ihre Bemerkung. »Ich wette mit dir, wenn du jetzt runtergehst und sagst, dein Laptop ist auch nicht mehr okay, dann schlägt sie dir sofort vor, ob sie nicht mit dir in die Stadt fahren soll, um dir einen neuen zu kaufen.«
    »Blödsinn.«
    »Jana, die, die tut momentan alles für dich. Die hat Schiss!«
    »Wie Schiss?«
    »Dich zu verlieren.« Mia sah mich genervt an. »Sag mal, wie blöde bist du eigentlich.«
    »Okay, sie bemüht sich schon sehr.«
    »Bemühen?« Meine Freundin

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