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Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition)

Titel: Treffpunkt Parzelle 4: Nur die Freundschaft zählt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Bücker
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chronisch pleite bin …« Er grinste wieder. »Aber zuerst muss ich wohl mal mit meiner Mutter sprechen. Man kann den Garten schließlich nicht gegen ihren Willen verkaufen.«
    »Ich fürchte, dein Bruder hat da nicht so große Skrupel«, sagte Bruno. »Gestern erst hat er deiner Mutter erzählt, dass er verkaufen will, und heute war er schon mit den ersten Interessenten hier.«
    Arne pfiff wieder durch die Zähne. »Da muss ich mich wohl schleunigst mal im Krankenhaus blicken lassen.«
    »Das solltest du unbedingt tun«, drängte Karo ihn. »Denn deine Mutter ist ziemlich fertig mit den Nerven wegen der Sache. Ich war heute bei ihr. Außerdem soll sie nächste Woche ein künstliches Hüftgelenk bekommen. Ein bisschen Beistand würde ihr da bestimmt guttun.«
    »Mir scheint, ihr seid ganz schön taff.« Arne schien beeindruckt zu sein. »Gleich morgen werde ich zu ihr fahren.«
    »Versprochen?«, fragte Karo sicherheitshalber noch mal nach.
    »Versprochen! Und hinterher werde ich euch berichten, wie es jetzt weitergeht. Okay?«
    »Okay.« Karo nickte erleichtert.
    »Dann esst jetzt mal eure Pizza. Die ist inzwischen vermutlich schon kalt geworden.«
    Er verabschiedete sich und stieg eilig zurück in sein Pizzaauto.
    »Was für ein Mann!«, entfuhr es Wolle. »Da fährt er hin, mein Cosimo.«
    »Mensch, der ist doch viel zu alt für dich.« Jo tippte sich an die Stirn.
    »Und außerdem ein ziemliches Windei«, fand Bruno. »Animateur im Robinson-Club – genauso sieht er auch aus.«
    »Er sieht einfach unglaublich aus!«, hauchte Wolle wie hypnotisiert.
    »Aber er hat kein Pferd.« Devin lachte und schlug sich begeistert über den eigenen Witz auf die Schenkel. Wolle streckte ihm die Zunge raus und warf ärgerlich mit Bodos Ball nach ihm.
    »Ist doch völlig egal, ob Windei oder nicht«, seufzte Karo. »Wenn er verhindert, dass der Garten verkauft wird, und er sich ab morgen endlich um seine alte Mutter kümmert, dürft ihr ihn von mir aus auch Cosimo nennen.«
    »Warten wir’s ab«, meinte Bruno. »Jedenfalls ist doch bis jetzt alles ziemlich gut gelaufen.«

9

    Devin geht – Devin bleibt
    D ie Freunde durften eine weitere Nacht in Parzelle 4 übernachten. Und diese Nacht verlief ganz ohne Zwischenfälle. Karo schlief wie ein Stein nach den Aufregungen des vergangenen Tages. Am Morgen wurde sie von Bodos feuchter Nase geweckt, die sich ungeduldig in ihre Armbeuge bohrte.
    »Bodo, lass das!«, zischte sie ärgerlich und schob ihn beiseite. »Ich geh ja gleich mit dir.«
    Als sie sich umdrehte, erschrak sie. Devins Platz war leer. Die anderen schliefen noch. Eilig stand sie auf und blickte aus dem Fenster. Im Garten war niemand zu sehen. Ob Devin gegangen war?
    Sie lief die Treppe hinunter, gefolgt von Bodo. Auch im Wohnraum war er nicht. Karo ging zur Tür. Sie war nicht mehr verriegelt. Enttäuschung und Traurigkeit stiegen plötzlich in ihr auf, und schlagartig war er wieder da, der Kloß in ihrem Hals. Wie eine festsitzende Kugel, die sie zum Schlucken zwang. Wieso haute er einfach so ab? Verzweifelt sah sie sich im Haus um. Vielleicht lag ja irgendwo eine Nachricht von ihm. Nichts! Niedergeschlagen ließ sie sich auf das Sofa fallen. Bodo legte seinen Kopf auf ihre Knie und blickte sie auffordernd an. Mechanisch begannen ihre Hände, seine Ohren zu kraulen. War das etwa Devins Art, immer und überall abzuhauen, wenn es ihm passte?
    In dem Moment ging die Tür auf, und Devin kam hereinspaziert. »Hallo!«, keuchte er etwas atemlos und legte eine Brötchentüte auf den Tisch. »Du bist ja schon auf. Ich konnte nicht mehr schlafen. Deshalb bin ich mit Brunos Fahrrad zum Bäcker gefahren. Na, was hältst du von frischen Brötchen?« Er sah sie prüfend an. »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Doch, doch! Alles okay«, beeilte sie sich zu sagen und versuchte den Kloß hinunterzuschlucken. »Ich … ich wollte gerade eine Runde mit Bodo laufen. Willst du mitkommen?«
    Er wollte, und Karos Herz begann gleich etwas schneller zu schlagen. Gott sei Dank! Er war nicht fort. Wieso hatte sie es überhaupt für möglich gehalten? Aber er würde bald fortmüssen. Er konnte schließlich nicht ewig in Parzelle 4 bleiben. Würden sie sich dann auch noch sehen? Würde er sie dann noch sehen wollen?
    Mit Bodo an der Leine stapften sie wortlos durch das feuchte Gras. In der Nacht hatte es geregnet. Wie praktisch, dachte Karo. Dann konnte sie sich heute das Gießen sparen. Der Himmel war zwar noch ein bisschen bedeckt, aber es

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