Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
antwortete Richard.
„Bist du sicher, dass dieses Programm keinen Fehler macht?“, fragte Braun, der noch immer ein wenig skeptisch war. Trotzdem, eine gewisse Übereinstimmung war nicht von der Hand zu weisen. Das alles warf ein völlig neues Licht auf die Ermittlungen.
„Ich weiß, worauf du hinauswillst!“ Richard ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Das Zeitungsfoto und mein Handyshot sind zu ungenau. Da gebe ich dir Recht! Ich habe also die Gegenprobe gemacht!“
„Was ist das schon wieder?“, fragte Braun ungehalten und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Richard Marxs Hochleistungscomputer setzte den Hitzepegel in dem unklimatisierten Grafikraum noch um einige Grad hinauf.
„Ich erkläre es dir ja! Ich habe mir die Reisepassdaten von Alex Huber besorgt. Sehr interessant.“
Richard öffnete eine amtliche Maske.
„Der Pass wurde von der österreichischen Botschaft in Montevideo ausgestellt. Ein gewisser Alex Huber hat angegeben, sein Pass wurde ihm gestohlen.“
„Allerdings“, fuhr Richard fort, während ein weiteres amtliches Dokument auf dem Bildschirm auftauchte, „der richtige Alex Huber ist vor fünf Jahren bei einem Verkehrsunfall verstorben. Das ist der polizeiliche Bericht des Unfalls! Das Geburtsdatum des Opfers stimmt mit jenem aus dem Pass überein!“
„Scheiße!“, rief Braun und schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. „Anna ist mit Alex Huber in Palma de Mallorca und hat keine Ahnung!“
Da war es wieder, dieses unerklärliche Bauchgefühl, das Braun so gut kannte und auf das er immer vertraute. Richard hatte ganze Arbeit geleistet. Die Übereinstimmungen waren mehr als ein Zufall und der falsche Name war die Bestätigung. Viele der Indizien bei dem Mordfall Bogdan Drakovic sprachen zwar gegen Anna Langes Vater, aber diese neue Spur war ebenso vielversprechend. Das Wichtigste aber war: Anna musste so schnell wie möglich aus dem Einflussbereich von Alex Huber gebracht werden. Doch wie sollte er das anstellen, ohne dass dieser Verdacht schöpfen würde?
„Du musst etwas unternehmen, Tony! Das bist du Anna schuldig!“, hörte er Richard rufen, wie von einem entfernten Planeten. Als er nicht sofort reagierte, schnippte Richard seine Zigarette in ein Wasserglas, fischte eine neue aus der zerknautschten Packung, zündete sie an und blies ihm den Rauch direkt ins Gesicht.
„Hallo Polizist! Du musst etwas unternehmen!“
„Du hast Recht! Ich rufe sie gleich an!“ Hektisch fischte er sein Handy aus der Tasche, begann zu wählen. Irgendwo im hinteren Teil der Agentur begannen die ersten Takte von Donna Summers Song „I will survive“.
„Keine Chance! Sie hat das Handy vergessen. Habe es auch schon versucht“, sagte Richard und blickte ihn erwartungsvoll an.
„Verdammter Mist!“, zischte er und schlug mit der Faust in seine flache Hand. „Verdammter Mist! Wie erreiche ich Anna?“
„Ruf doch einfach die spanische Polizei an, dann fassen die diesen Alex Huber! Und du stehst als Held da!“
Entgeistert starrte Braun auf Richard und schüttelte den Kopf.
„Bist du noch ganz bei Sinnen! Diese Recherche ist illegal! Kapierst du das! Illegal! Jeder windige Anwalt dreht uns einen Strick daraus. Alex Huber ist gewarnt und weg ist er! Du weißt doch selbst, wie einfach man sich über das Netz eine neue Existenz besorgen kann!“
„Stimmt!“ Richard nickte und hätte sich beinahe die Finger an der abgerauchten Kippe verbrannt. Mitsamt der Kippe steckte er auch seine Finger in das Wasserglas, ehe er sich eine neue Zigarette ansteckte.
„Also, was unternimmst du?“, ließ Richard trotzdem nicht locker. „Anna ist außer Kontrolle wegen der Sache mit ihrem Vater. Sie läuft ins offene Messer!“
„Was machen wir?“, sagte Braun, strich sich
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