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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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um­klam­mer­te er den Griff sei­ner Pi­sto­le. Doch als er un­ten aus dem Lift stürm­te, wur­den sei­ne schlimms­ten Be­fürch­tun­gen weit über­trof­fen:
    Ka­da­ver! Ka­da­ver! Ka­da­ver! Er brach­te das Wort nicht mehr aus sei­nem Ge­hirn, als er ge­schockt durch das In­fer­no schritt. Über­all la­gen ge­köpf­te Vö­gel in Blut­la­chen und fei­ne Flaum­fe­dern weh­ten noch durch die Luft. In ei­nem der großen Kä­fi­ge lag eine un­för­mi­ge, nack­te Frau mit durch­schnit­te­ner Keh­le, über und über mit Blut be­schmiert. Auf der kal­kig­wei­ßen Haut ih­res Ge­sichts re­gis­trier­te er den Ab­druck ei­ner blu­ti­gen Hand. Vor­sich­tig beug­te er sich über die Frau, um sie ge­nau­er zu be­trach­ten. Ihr Ge­sichts­aus­druck wirk­te trotz des Blu­tes fried­lich und ab­sur­der­wei­se schi­en sie zu lächeln. Als sich sein Schock­zu­stand lang­sam lös­te und er wie­der sei­nen Po­li­zis­ten­ver­stand ge­brau­chen konn­te, stell­te er fest, dass das Blut noch frisch war!
    Während er sich auf­rich­te­te, sah er aus den Au­gen­win­keln, wie sich die Klin­ke des großen Tors lang­sam senk­te. Um­dre­hen, Waf­fe zie­hen, Schuss­po­si­ti­on ein­neh­men wa­ren sei­ne letzten Ge­dan­ken. Dann schwang das Tor auf und er spann­te den Hahn sei­ner Pi­sto­le.
    *
    Der Schrei, den die spa­ni­sche Schau­spie­le­rin aus­s­tieß, hät­te ihr in ei­nem Film den zwei­ten Os­car ge­si­chert, aber als Igor Dra­ko­vic mit ei­ner char­man­ten Hand­be­we­gung den Tor­flü­gel öff­ne­te, be­fan­den sie sich nicht auf ei­nem Film­set, son­dern un­ver­se­hens in ei­ner Hor­ror­wirk­lich­keit: Die to­ten Vö­gel, das Blut, die blut­ver­schmier­te Ivan­ka und der Mann im dunklen An­zug mit den lan­gen schwar­zen Haa­ren, der breit­bei­nig mit ei­ner Waf­fe auf sie ziel­te – blitz­ar­tig fi­xier­te Igor Dra­ko­vic das Bild. Slo­bo­dan Pe­tro­vic zau­ber­te sei­ne Glock her­vor, woll­te schon ab­drücken, als der Mann „Po­li­cia!“ schrie, ih­nen einen Aus­weis ent­ge­gen­streck­te und lang­sam sei­ne Waf­fe sin­ken ließ.
    In die­sem Au­gen­blick ver­sank die Welt rund um Igor Dra­ko­vic. Wie in ei­nem Va­ku­um ging er mit schlep­pen­den Schrit­ten ge­beugt auf den Kä­fig zu, in dem sei­ne tote Schwes­ter und sein ge­köpf­ter Ara la­gen. Er hör­te we­der die Schreie der Gäs­te noch spür­te er die Hand von Slo­bo­dan Pe­tro­vic auf sei­ner Schul­ter. Me­cha­nisch zog er sein Jackett aus, leg­te es für­sorg­lich über den nack­ten Kör­per sei­ner Schwes­ter, rutsch­te auf Kni­en durch das Blut, bet­te­te den Kopf von Ivan­ka Dra­ko­vic in sei­nem Schoß, wieg­te die­sen vor und zu­rück, be­gann stockend und ohne Sinn für die Me­lo­die mit brüchi­ger Stim­me ein Lied von Bra­ja­no­vic zu sin­gen.
    Trä­nen lie­fen ihm über die Wan­gen, sein Ge­sicht schrumpf­te und wur­de zu ei­ner zer­furch­ten Kra­ter­land­schaft. Er selbst wirk­te schlag­ar­tig klein und ge­brech­lich. Sein Han­dy klin­gel­te. Me­cha­nisch zog er es aus dem Jackett, mit dem Ivan­ka Dra­ko­vic zu­ge­deckt war, ließ es dann aber ent­kräf­tet auf den Bo­den fal­len. Slo­bo­dan Pe­tro­vic hob es auf und sah kurz auf das Dis­play.
    „Es ist Tat­ja­na“, sag­te Pe­tro­vic und hielt ihm das Han­dy an sein Ohr.
    „Igor Dra­ko­vic, im Klos­ter ,Zum flam­men­den Her­zen‘ wird dei­ne Toch­ter für die Über­fahrt be­zah­len, du kannst sie aus­lö­sen, wenn du in ei­ner Stun­de al­lei­ne dort zu­ge­gen bist“, hör­te er eine un­be­kann­te raue Stim­me.
    „Wer spricht?“, frag­te Igor Dra­ko­vic lang­sam.
    Am an­de­ren Ende war nur ein kur­z­es, bös­ar­ti­ges La­chen zu ver­neh­men.
    „Nenn mich ein­fach Tha­na­tos. Ich bin dein Tod!“

31. Ran­da/Pal­ma: Die letzte Nacht

    „Nie­mals ver­ges­sen! Ich darf nie­mals ver­ges­sen, wie mei­ne Fa­mi­lie aus­ge­löscht wur­de, sa­gen die Stim­men in mei­nem Kopf!“ Ste­fan Sz­abo hielt das Lenk­rad des Lie­fer­wa­gens mit bei­den Hän­den so fest, dass sei­ne Fin­ger­knöchel in der Dun­kel­heit weiß leuch­te­ten.
    „Mein Plan war ganz ein­fach: Schrö­der & Gon­za­les schätzten mich seit mei­ner Ham­bur­ger Zeit als

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