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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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auf den mit Bret­tern ver­ram­mel­ten 50er-Jah­re-Ki­osk, der bald ei­nem Vor­platz des neu­en Mu­sik­thea­ters wei­chen wür­de, aber im Mo­ment noch ein Treff­punkt für die Lin­zer Kleindea­ler und sons­ti­ge Ty­pen aus der Dro­gen­sze­ne war. Fest um­klam­mer­te er das rosa Han­dy in der Ta­sche sei­ner De­si­gner­le­der­jacke, die plötz­lich kei­nen Wert mehr für ihn be­saß, so hat­ten sich die Prio­ri­täten ver­scho­ben.
    Ob­jek­tiv be­trach­tet muss­te er sie vor dem Un­ter­gang ret­ten. Aber in dem Park hin­gen ein­fach zu vie­le zit­tern­de Jun­kies und durch­fro­re­ne Hu­ren und Stri­cher auf der mit Hun­de­schei­ße und Gum­mis über­säten braun-mat­schi­gen Wie­se her­um. Trotz­dem muss­te er sei­ne Ar­beit er­le­di­gen, das war ein­fach wich­tig. Das Bes­te war, mit ihr einen Aus­flug zu ma­chen.

14. Die schwar­ze Tau­be

    „Ge­fällt es dir hier, mei­ne Schö­ne?“ Zärt­lich blick­te er auf das sehr jun­ge Mäd­chen in dem Boot, er­war­te­te aber kei­ne Ant­wort. Während er lang­sam und be­däch­tig wie ein ve­ne­zia­ni­scher Gon­do­lie­re durch das Was­ser ru­der­te, summ­te er ein trau­ri­ges Lie­bes­lied und sei­ne aus­drucks­lo­se Stim­me wur­de in dem Ge­wöl­be als sanf­tes Echo zu­rück­ge­wor­fen. Über­all glit­zer­ten schon ver­füh­re­risch die ers­ten Eis­kri­stal­le, denn in dem Ge­wöl­be war es be­reits im No­vem­ber eis­kalt.
    „Bald ha­ben wir un­ser Ziel er­reicht, mei­ne Lie­be. Dort war­tet dann eine Über­ra­schung auf dich!“ Ein Lächeln um­spiel­te sei­ne Lip­pen, als er sich zu dem sehr jun­gen Mäd­chen hin­un­ter­beug­te und ihr zärt­lich über die Wan­ge strich.
    „Wie schön du doch bist“, flüs­ter­te er zärt­lich und brei­te­te ihre asch­blon­den Haa­re zu ei­nem Fä­cher aus. „Trotz­dem ist es nicht rich­tig. Warum machst du denn so et­was?“ füg­te er lei­se hin­zu und hob ta­delnd sei­nen Zei­ge­fin­ger. „Aber jetzt hast du ja mich und ich wer­de dich er­lö­sen, ver­traue mir“, mur­mel­te er und hielt dann sein Ohr an den Mund des Mäd­chens. „Hast du et­was ge­sagt, mei­ne Schö­ne?“
    Die Au­gen des Mäd­chens wa­ren vor Pa­nik un­na­tür­lich ge­wei­tet und aus ih­rem Mund dran­gen nur gur­geln­de Lau­te. Eine Fla­sche Ro­e­de­rer-Cham­pa­gner war lei­der zer­bro­chen, als man sie dem Mäd­chen in den Mund ge­rammt hat­te und der Fla­schen­hals hat­te ihr nicht nur fast alle Zäh­ne aus­ge­schla­gen, son­dern die schar­fen Split­ter hat­ten auch Lip­pen, Zun­ge und Gau­men zer­schnit­ten und das bis­schen Luft, das ihr blieb, ver­misch­te sich mit dem im­mer hef­ti­ger stoß­wei­se her­vor­schie­ßen­den schwar­zen Blut.
    „Das hät­ten die bö­sen Män­ner aber nicht tun dür­fen, mei­ne Schö­ne!“, sag­te er und be­trach­te­te in­ter­es­siert den zer­schnit­te­nen, fast lip­pen­lo­sen und blu­tig ents­tell­ten Mund des Mäd­chens.
    „Aber du bist ja selbst schuld, wenn du dich von al­len ficken lässt“, schimpf­te er, be­ru­hig­te sich aber schnell wie­der und re­de­te in ei­nem sal­bungs­vol­len Ton wei­ter. „Doch bald ist dein Schmerz vor­über, dann bist du der En­gel in mei­nem Uni­ver­sum, dann musst du nie wie­der so ar­bei­ten, son­dern brauchst nur für mich schön zu sein.“ Ein letztes Mal strich er über ih­ren blut­ver­schmier­ten Mund, be­trach­te­te dann sei­ne blu­ti­gen Fin­ger und leck­te sie sau­ber. Aus ei­ner Kis­te im Boot hol­te er eine schwar­ze Tau­be, de­ren Flü­gel fest an den Kör­per ge­bun­den wa­ren.
    „Die Tau­be ge­hört dir! Ein Ge­schenk für dich, mei­ne Schö­ne.“ Jetzt schos­sen ihm vor Glück die Trä­nen in die Au­gen und am liebs­ten wäre er nie­der­ge­kniet und hät­te ihr einen Hei­rats­an­trag ge­macht. Doch dann riss er sich doch zu­sam­men und dreh­te statt­des­sen der schwar­zen Tau­be mit ei­nem Knacken den Hals um.

15. Wer steht schon auf tote Mäd­chen

    Als Tony Braun im sechs­ten Stock aus dem Lift stieg, be­gann das Licht im Kor­ri­dor plötz­lich zu flackern und der Wind heul­te um das Ge­bäu­de und rüt­tel­te an den Fens­tern. Drau­ßen war es fast dun­kel, ob­wohl es erst kurz nach Mit­tag war und der dich­te

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