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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Eu­pho­rie.
    „Ver­dammt! Es gibt also kei­ne Mög­lich­keit, den Ab­sen­der der Mails zu eru­ie­ren.“
    „Doch, aber bis wir die IP-Adres­se her­aus­ge­fun­den ha­ben, müs­sen wir den Mailfluss ge­nau ana­ly­sie­ren. Das sind vie­le Mails und das dau­ert.“ Der Tech­ni­ker mach­te eine kur­ze Pau­se und biss von ei­ner Art Müs­li­rie­gel ab, je­den­falls kam es Braun so vor, denn das Kra­chen im Laut­spre­cher war in­fer­na­lisch.
    „Von wie vie­len Mails spre­chen wir?“
    „Grob ge­schätzt sind das zehn­tau­send Mails.“
    „Ach du Schei­ße!“, stöhn­te Braun und leg­te frus­triert auf.

22. Die Le­gen­de der Vo­gel­mäd­chen

    Ra­pha­el Gold­mann war völ­lig au­ßer Atem, als er den schma­len Gang ent­lang­hink­te, der von dem un­be­nutzten al­ten, ver­mo­der­ten Kel­ler der Kli­nik in die La­ger­räu­me führ­te. In die­sem Teil wur­den aus­ran­gier­te me­di­zi­ni­sche Ge­räte, wacke­li­ge Bet­ten und ka­put­te Roll­stühle ge­la­gert, ei­ner von Gold­manns Vor­stän­den hat­te die Idee ge­habt, hier einen Hight­ech-Ope­ra­ti­ons­saal ein­zu­rich­ten, aber da­für fehl­te das nöti­ge Geld und so war der halb ein­ge­rich­te­te Saal zu ei­nem Ab­s­tell­raum um­funk­tio­niert wor­den. Die Ne­on­röhren an den Wän­den wa­ren teil­wei­se de­fekt und blink­ten im Takt sei­ner ab­ge­hack­ten Schrit­te. Trotz der Käl­te, die hier un­ten herrsch­te, stand ihm der Schweiß auf der Stirn und vor­sich­tig öff­ne­te er die Tür, sah sich im­mer wie­der um, ob ihn auch nie­mand ge­se­hen hat­te. Erst im Lift ent­spann­te er sich, blick­te auf sei­ne Arm­band­uhr, denn sei­ne Pri­vat­pa­ti­en­tin war sehr un­ge­hal­ten, wenn er sich bei ei­nem Ter­min ver­späte­te.
    „Sie hat den Ter­min kurz­fris­tig ab­ge­sagt“, in­for­mier­te ihn sei­ne Se­kre­tärin, als er keu­chend in sein Büro kam. „Sie muss ih­ren Auf­schlag mit dem Ten­nis­leh­rer ana­ly­sie­ren“, füg­te sie un­ge­fragt hin­zu und hob viel­sa­gend die Au­gen­brau­en.
    „Dan­ke“, er­wi­der­te Gold­mann knapp, dem der Sinn nicht nach Kon­ver­sa­ti­on stand, und ver­schwand schnell in sei­nem fens­ter­lo­sen Büro.
    Mi­nu­ten­lang saß er re­gungs­los an sei­nem Schreib­tisch und starr­te ge­bannt auf die Sty­ro­por­ku­gel, in der die Tau­ben­fe­dern steck­ten. Zö­gernd streck­te er den Arm aus und hielt sei­ne rech­te Hand­fläche dar­über, ohne die En­den der Fe­dern zu be­rühren. Er kon­zen­trier­te sich auf sei­nen Atem, ver­such­te mög­lichst gleich­mäßig die Luft durch den Mund aus­zuat­men, um in einen me­di­ta­ti­ven Zu­stand zu ge­lan­gen. Aber dies­mal woll­te es ihm nicht ge­lin­gen, dies­mal ging ihm ein­fach viel zu viel durch den Kopf. Also gab er aus­nahms­wei­se und nur die­ses eine Mal, wie er sich ein­re­de­te, sei­nen In­s­tink­ten nach. Hek­tisch und mit schlech­tem Ge­wis­sen zog er eine Fe­der aus der Sty­ro­por­ku­gel und stieß sich die Spit­ze in sei­ne rech­te Hand­fläche. Der Schmerz be­ru­hig­te ihn au­gen­blick­lich und als er die Spit­ze der Tau­ben­fe­der wie­der aus sei­ner Hand zog, war sie blu­tig und auch auf sei­ner Hand­fläche wa­ren fei­ne Bluts­trop­fen zu er­ken­nen. Aus sei­nem wei­ßen Arzt­man­tel zog er ein an­ti­sep­ti­sches Tuch, das er auf die Wun­de press­te. Mit der un­ver­letzten Hand zog er eine Lade sei­nes Schreib­ti­sches auf und leg­te ein dün­nes No­te­book auf Schreib­tisch­plat­te. Da die Kli­nik über WLAN ver­füg­te, konn­te er auf Knopf­druck sei­ne Mails ab­ru­fen und ent­deck­te ne­ben den üb­li­chen Mails auch meh­re­re von Tony Braun, dem Lei­ter der Mord­kom­mis­si­on.
    Ohne den Text von Brauns Mail zu le­sen, öff­ne­te er so­fort den An­hang und blicke mi­nu­ten­lang auf das Foto, das jetzt sei­nen ge­sam­ten Bild­schirm ein­nahm. Noch im­mer poch­te sei­ne Hand­fläche vor Schmerz und er hät­te sich ger­ne eine wei­te­re Fe­der­spit­ze in die Hand ge­sto­ßen, um die Ge­dan­ken zu ver­trei­ben, die ihn jetzt beim An­blick des Fo­tos über­roll­ten. Mit zit­tern­den Fin­gern öff­ne­te er das zwei­te Foto. Dies­mal war es das De­tail ei­nes weib­li­chen Ober­arms, in des­sen

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