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Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)

Titel: Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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plötz­lich durch den Kopf ge­schos­sen wa­ren.
    „Im Po­li­zis­ten­jar­gon heißt das also, und bit­te kor­ri­gie­ren Sie mich, wenn ich falsch lie­ge: Un­ser Mann hat auf ir­gend­ei­ne Wei­se mit Pros­ti­tu­ier­ten zu tun, lebt aber in ei­ner ver­rück­ten Art von Zö­li­bat. Er muss die­se Pros­ti­tu­ier­ten er­lö­sen, um selbst nicht in Ver­su­chung zu kom­men und ver­wan­delt sie des­halb in my­thi­sche We­sen – in Vo­gel­mäd­chen oder wie in un­se­rem Fall in En­gel.“
    „Könn­te sein, Braun.“ Gold­mann war an­schei­nend nicht recht über­zeugt und schi­en nach­zu­den­ken. „Für mich pas­sen die Tau­ben al­ler­dings nicht ganz ins Bild. Die müs­sen noch eine an­de­re Be­deu­tung ha­ben.“
    „Sind Tau­ben nicht auch ein re­li­gi­öses Sym­bol?“
    Gold­mann brach wie­der in sein gluck­sen­des La­chen aus, als hät­te ihm Braun einen Witz erzählt.
    „In­ter­essan­te Idee, Chef­in­spek­tor Braun, ich wer­de dar­über nach­den­ken“, ki­cher­te er in ei­nem fort und leg­te dann auf.

23. Sex und Dro­gen

    Sie wer­den in flüs­si­gen Gum­mi ge­taucht, um ihre Ur­sprüng­lich­keit zu er­hal­ten, raun­te man sich hin­ter vor­ge­hal­te­ner Hand ehr­fürch­tig zu. An­kla­gend reck­ten sie die ge­schwärz­ten, an mit La­tex um­hüll­te Arme und Fin­ger er­in­nern­den Äste ge­gen die hohe wei­ße Be­ton­decke, de­ren lei­chen­tuch­ar­ti­ge Ste­ri­li­tät nur von ein­zel­nen schwarz ein­ge­fass­ten Ne­ons­pots durch­bro­chen wur­de.
    Die Mo­dels starr­ten mit of­fe­nem Mund auf die­se mit schwar­zem Gum­mi überzoge­nen Äste und Blät­ter, die in ech­ten New Yor­ker Müll­ei­mern aus ab­ge­schla­ge­nem und ros­ti­gem Blech steck­ten und ein Spa­lier der Zer­störung, der Hoff­nungs­lo­sig­keit und des Leids bil­de­ten, das in ei­nem an die rück­wär­ti­ge Wand der Ga­le­rie ge­na­gel­ten, eben­falls mit flüs­si­gem Gum­mi überzoge­nen, kopf­ü­ber nach un­ten stür­zen­den Ad­ler sei­nen de­pri­mie­ren­den Höhe­punkt fand. Auf den dür­ren, ver­dreh­ten Äs­ten bau­mel­ten silb­rig glän­zen­de CD-Schei­ben, die mit schwar­zem Filzs­tift be­schrif­tet wa­ren und – wenn man den Auf­schrif­ten Glau­ben schenk­te – MP3-Fi­les mit den Stim­men von nord­afri­ka­ni­schen Flücht­lin­gen, die über ihre ganz per­sön­li­chen Schick­sa­le be­rich­te­ten. Die­se In­ter­views, mit ei­nem elek­tro­ni­schen Beat un­ter­legt, dienten als So­undtrack zu die­ser ver­stören­den Ver­nis­sa­ge in der Alt­stadt von Bra­tis­la­va.
    Su­chend schau­te sich Ma­rus­ha um, au­ßer Dari­ja und den drei an­de­ren Mäd­chen, mit de­nen sie ge­kom­men war, kann­te sie kei­nen Men­schen.
    Sher­ban hat­te Dari­ja be­auf­tragt, ge­mein­sam mit den Mäd­chen die Ver­nis­sa­ge des an­ge­sag­ten weißrus­si­schen Künst­lers Kos­suth zu be­su­chen, der zum ers­ten Mal in Bra­tis­la­va aus­s­tell­te. Da­bei ging es we­ni­ger um Kunst als viel­mehr um das in­ter­na­tio­na­le Pu­bli­kum, das die­se Aus­s­tel­lung be­such­te. Die „U-Gal­le­ry“ diente als Kon­takt­fo­rum für die asia­ti­schen Ge­schäfts­leu­te, um sich die schöns­ten Mäd­chen von „Ma­don­na Mo­dels“ in Ruhe aus­zu­su­chen.
    Aus ei­ner Ecke der Ga­le­rie hör­te Ma­rus­ha das be­kann­te per­len­de La­chen von Dari­ja, das sich he­ro­in­ge­tränkt bis zu ihr fort­pflanzte und so­gar den kla­gen­den So­undtrack über­tön­te. Sie ent­deck­te Dari­ja, um­ringt von fünf win­zi­gen Vi­et­na­me­sen in über­großen schwar­zen Anzü­gen mit ra­sier­ten Schä­deln und dunklen Son­nen­bril­len, de­nen sie mit dem in­ten­siv ste­chen­den Blick des rast­lo­sen Jun­kies Lü­gen­ge­schich­ten aus ih­rer Hei­mat Mol­da­wi­en erzähl­te.
    Plötz­lich leg­te sich eine Hand auf Ma­rus­has Schul­ter und ein elek­tro­ma­gne­ti­scher Stoß durch­fuhr sie, ras­te mit Licht­ge­schwin­dig­keit durch ih­ren Kör­per mit ei­nem klei­nen Um­weg über ihr Herz, das zu hüp­fen be­gann, als sie in die Au­gen ei­nes grau me­lier­ten, un­ra­sier­ten Man­nes blick­te, in Au­gen, die so grün leuch­te­ten wie die ge­flies­ten Wän­de in der Ba­de­an­stalt von

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