Trilogie des Tötens - X-Mas Edition - 3 Thriller (German Edition)
mit brutaler Härte ein.
„Lassen Sie mich sofort los“, wollte Kim schreien, doch es war nur mehr ein Krächzen, das aus ihrem Mund kam. „Lassen Sie mich los!“ Panik erwachte und kroch langsam an ihrem Herz vorbei nach oben in ihre Luftröhre, blockierte ihr Atmen. Hektisch hechelte Kim nach Luft, doch es war nur ein trockenheißes Etwas, das ihre Lungen füllte und keine Entspannung brachte. Die Bildstörung engte ihren Blickwinkel immer stärker ein, doch sie bekam noch mit, wie Goldmann eine Feder aus der Styroporkugel zog. Kim hätte schwören können, dass es eine Taubenfeder war. Trotz der brutzelnden Bildstörung wollte sie sich auf die Feder konzentrieren, die Goldmann jetzt hektisch in der Luft schwenkte und die gefährlich nahe vor ihrem Gesicht kreiste. Plötzlich explodierte in ihrem Kopf ein Schmerz wie nach einem fürchterlichen Schlag auf den Hinterkopf und die Welt um sie herum versank im Schwarz.
„Sie wollten mich für Ihre Zwecke benutzen, jetzt benutze ich Sie für meine!“
Sie hörte die Stimme weit entfernt, dann wieder näher, dann über sich und schlagartig war sie wieder da. Langsam öffnete Kim die Augen und sah nur orange leuchtende Wärmelampen, die von einer feuchten und fleckigen Decke hingen. Als sie heftig durch die Nase einatmete, stellte sie zu ihrem Entsetzen fest, dass sich der intensive trockene Geruch noch weiter verstärkt hatte. Doch anders als in Goldmanns Praxis war hier die Luft mit Feuchtigkeit aufgeladen und das entspannte sie ein wenig.
„Meine Therapie kann Ihnen helfen. Wir werden das jetzt versuchen, ob Sie wollen oder nicht!“ Goldmanns Kopf mit den dunklen Knopfaugen ragte plötzlich seitlich ins Bild und erst jetzt erkannte Kim, dass sie auf einer Krankentrage lag.
„Wo bin ich?“, fragte sie verwirrt, stützte sich auf ihren Ellbogen auf und sah sich um. Sie befand sich in einem alten Kellergewölbe mit tausenden von Pflanzen, die in großen, mit schwarzer Erde gefüllten Bottichen gezüchtet wurden und mit Schnüren und Fäden oben an der Decke des Gewölbes festgezurrt waren.
„Was ist das alles hier?“
„So viele Fragen auf einmal. Ja, man merkt, dass Sie Journalistin sind!“ Goldmann kicherte neurotisch in sich hinein, humpelte zu einer Staude, befühlte mit Kennermiene eines der Blätter, zerrieb es dann mit den Fingern, bis es nur noch grünlich grauer Staub war. Den gab er in eine große Tasse und griff nach einem Wasserkocher.
„Wenn Sie das trinken, geht es Ihnen sofort besser! Vertrauen Sie mir! Das ist ein wesentlicher Teil meiner Therapie!“
Kim schüttelte heftig den Kopf und setzte sich aufrecht.
„Sind Sie verrückt! Das mache ich auf keinen Fall!“
„Dann erhalten Sie auch keine Informationen. Deswegen sind Sie doch hier?“ Goldmann machte eine kurze Pause und starrte verträumt in seine Tasse. „Ich war wirklich sehr enttäuscht von Ihnen! Wie gesagt, für einen Moment habe ich geglaubt, Sie interessieren sich wirklich für meine Therapie.“ Gedankenverloren strich er sich über die Stirn.
„Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, Ihre Fragen.“ Er stellte sich jetzt direkt vor Kim und breitete die Arme aus. „Das hier ist der alte Kellertrakt der Klinik. Niemand wusste davon, bis ich ihn zufällig entdeckt habe.“ Mit weit aufgerissenen Augen musterte er die Decke. „Der ideale Platz für meine Pflanzen. Nur minimale Feuchtigkeit und dazu die Wärmelampen, da gedeihen sie optimal.“
„Was sind das überhaupt für Pflanzen?“, fragte Kim, obwohl ihr die charakteristische Form der Blätter irgendwie bekannt vorkam.
„Das ist bestes kalifornisches Marihuana. Ich habe einige Setzlinge von einem Kollegen von der University of Berkeley bekommen.“ Goldmann klopfte sich auf sein steifes Bein. „Marihuana ist ein
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